20. Spardabank Brückenlauf in Düsseldorf

Gestern war der 20. Spardabank Brückenlauf und ich bin über die 10km Distanz gestartet, als Trainingslauf wohl gemerkt.

Der Brückenlauf ist ein größeres Laufevent in Düsseldorf und eignet sich gut zum „Warmlaufen“ für den Marathon und da bei uns in der Firma von Seiten meines Arbeitgebers, der RDS Consulting GmbH, gefragt wurde, ob nicht jemand Interesse hat mitzulaufen, konnte ich natürlich nicht nein sagen.

Abgesehen von Kollegen aus meiner Firma wollten sich auch Christine, Nicole und Alex mitlaufen, sie zogen aber die 5km vor. Bei über 3000 Startern war es gar nicht leicht alle zu finden im Start/Zielbereich, zuerst habe ich mit Alex, Nicole und Christine und deren Begleitung getroffen, danach habe ich dann mal die Organisatorinnen bei mir aus der Firma gesucht, die meine Startunterlagen und das Firmentrikot netterweise für uns zentral organisiert hatten.

Ich wusste von Alex, dass er die 5km unter 20 Minuten rennen kann, (nach wie vor unglaublich finde ich das ja wie krass Alex sich da gesteigert hat, absolut bewundernswert!) aber ich wusste auch, dass er sich gerade für Ende Juni fit macht und das sein eigentliches Ziel ist, trotzdem war ich gespannt was er heute zeigen würde. Nach dem Start wartete ich aufgeregt am Ziel und hatte meine Spiegelreflex im Anschlag. Als ich nach knapp 19 Minuten Alex auf mich zugeschossen (anders kann man das ja schon nicht mehr nennen) sah war ich echt baff… Als er die Ziellinie überquerte zeigte die Uhr eine 19:12, absoluten Glückwunsch zu der Riesenzeit!

Um 12:00 ging es dann endlich für mich auf die Strecke (eine schöne 5km Runde zwischen Rhein-Knie-Brücke und Oberkasslerbrücke), ich wollte die 10km in guten 55 Minuten laufen, also einen Pace von 5:30 min/km angehen, das sollte locker drin sein. Für mich war klar, dass das heute keine Jagd auf eine neue Bestzeit wird, Vollgas eine Woche vor dem Marathon wäre wahrscheinlich nicht sinnvoll.

Nach dem Startschuss musste ich mich erstmal durch die Massen an Menschen kämpfen, freies Laufen war nicht zu denken und ich musste viele Menschen überholen. Nachdem sich nach 2 Kilometern das Feld etwas entzerrt hatte suchte ich mir eine Gruppe an Läufern die etwa mein Tempo liefen (also gerade so 5:16 min/km) und hängte mich dran. Wie auch immer, nach so 3-4 Kilometern kamen wir (die zwei Laufmädels und der nette Mann mit dem Hardtseemafia-Triathlon-Trikot) ins Gespräch und ich musste feststellen, dass man sich auch bei einem Pace um 5:15 wunderbar unterhalten kann. Die Begleitung und die Gespräche ließen einen so ein wenig die Zeit vergessen und so merkte ich gar nicht richtig wie sich Kilometer an Kilometer reihte und wir immer noch so schnell unterwegs waren!

Kurz vorm Ziel legte ich nochmal einen Endspurt hin und kam so mit einer offiziellen Zeit von 52:42 ins Ziel und damit habe ich meine Bestzeit aus dem Jahr 2011 gerade mal um 35 Sekunden verpasst. Etwas schnell vielleicht, aber nicht zu schnell. Heute fühle ich mich schon wieder richtig spritzig und gut, ich bin heiß…

Herzlichen Glückwunsch an Christine, Nicole, Alex, Andreas, Jan, Jochen, Guido & Markus zu ihren Ergebnissen und vielen Dank an die RDS für die Möglichkeit und das tolle Trikot!

Ich finde es war ein echt toller Wettkampf und Vormittag/Mittag, vielen Dank an alle die da waren, es hat mir einen Riesenspaß gemacht!

Hier unter dem Artikel gibt es nochmal eine kleine Fotoauswahl, einfach anklicken und die Bilder durchklicken!

10 km, 52:42, 5:16 min/km, ø HF 167bpm

Was war dein längster Lauf?

Heute habe ich mal eine Frage an euch, also vorausgesetzt ihr lauft auch irgendwie: Was war euer längster Trainingslauf? Ich meine hier aber nicht nur die Distanz, die Zeit interessiert mich viel mehr: 1 Stunde? 2 Stunden? 3 Stunden? 4 Stunden? Wieso ich das Frage? Ich komme gerade von einer 3 1/2 Stunden Trainingseinheit und mir tun so richtig die Beine weh, ich habe Muskelschmerzen. In der Bandewanne habe ich gerade drüber nachgedacht, ob die „schnellen“ Hobbyläufer (Marathonzeit so unter 3:15) auch zeitmäßig so lang in einer Trainingseinheit unterwegs sind, also keine falsche Scheu und ran an die Tastatur.

So, zu heute:

33,12 km, 3:30:36, 6:22 min/km, 307 positive Höhenmeter!!

Ich habe keine Ahnung, ob ich die Einheit von heute als gut oder schlecht bezeichnen will oder kann, mein Trainingstagebuch findet sie aber nicht so falsch (Das rechnet automatisch den VDOT aus unnd der von der Einheit liegt über meinem aktuellen VDOT).

Mit Laufrucksack ging es von mir los auf einen one-way-run, eine große Runde hatte ich mir ausgesucht: Von mir aus zur Ruhralle, runter zur Wuppertalerstraße und dann an der Ruhr entlang, die Südseite des Baldeneysees entlang, über das Stauwehr, die Lerchenstraße hoch, weiter Richtung Rüttenscheid und auf den Bahndamm, dann Richtung Mülheim und dort auf den zweiten Bahndamm in Richtung Uni, von da aus wieder nach Hause.

Die ersten 20 km war das Gefühl gut, danach fingen (wie immer) kleinere muskuläre Probleme an, es ging aber eigentlich die ganze Zeit. Die letzten 7 km haben sich dann etwas gezogen und ich habe ab und zu kurze Gehpausen eingelegt um den Puls zu beruhigen. Eine Sache ging mir heute die ganze Zeit unglaublich auf die Nerven: DER WIND! Mein Gott, wieso war das denn heute soooo windig? Und wieso hatte ich FAST DIE GANZE ZEIT Gegenwind? Nicht fair, kann man aber nichts machen.

Eine Besonderheit hatte die Einheit aber noch, ich habe jemanden am Wegesrand getroffen:

Dieser kleine Zeitgenosse hatte echt gar keine Angst und saß einen Meter neben dem Bahndamm. Mitlaufen wollte er den Rest dann aber nicht, schade eigentlich 😉

Noch 2 Wochen bis zum Marathon, das war jetzt der letzte richtig lange Lauf. Ich lege meine Beine jetzt ganz verdient hoch und genieße Pasta…

Mein zweiter Halbmarathon beim 30. Benrather Volkslauf

Samstag war (endlich) wieder mal Wettkampftag und nachher ich war irgendwie saufroh den Wettkampf gelaufen zu sein, aber fangen wir doch mal vorne an:

Auch wenn ich den Halbmarathon genau so in meiner Wettkampfplanung für dieses Jahr aufgeführt hatte, sicher war ich mir nicht ob ich den auch Laufen sollte, der Metrogroup Marathon rückt immer näher und ich hatte immer noch Trainingsrückstand und ein eher ungutes Gefühl. Ulli hat es schließlich geschafft mich zu überzeugen und deshalb hab ich mich dann Anfang letzter Woche auch angemeldet. Da ich keine Ahnung hatte wo ich gerade leistungstechnisch stehe wollte ich mich an Ulli halten, eine knappe Sub 2 sollte es werden, mit anderen Worten also 21.1 km mit jeweils 5:40 min/km. Wer mein Training regelmäßig verfolgt wird sich erinnern, dass ich letzte Woche Donnerstag einen Tempodauerlauf über gerade mal 11 km in 5:40 absolviert hatte und dabei ein gutes Gefühl hatte, das hier waren aber nicht 11 sondern 21 km und damit eine ganz andere Dimension. Dazu kam noch, dass mein Trainingstagebuch mir anhand meiner aktuellen Form für den Halbmarathon eine Zeit von mindestens 2:02 prognostizierte, aber wie heißt es so schön:

Wer nicht wagt der nicht gewinnt

Samstag Mittag ging es also nach Düsseldorf-Benrath, ich war circa 45 min vor dem Start da und konnte in aller Ruhe meine Startunterlagen abholen. Das Wetter war zum Laufen perfekt, wir hatten so circa 10°C und es war bewölkt, Bestzeitenwetter eigentlich. Während ich mich nach Ulli umsah traf ich Anja, sie wollte den Halbmarathon heute auch als Formtest nutzen und heute unter 1:50 bleiben. Als ich dann zum Start unterwegs war traf ich Ulli und hatte meinen Laufpartner damit für heute also gefunden. Damit das Unterfangen Sub2 auch wirklich gelingt programmierte ich noch schnell den Forerunner so, dass wir gegen einen „virtuellen Partner“ antraten der stur jeden Kilometer mit exakt 5:40 min/km „lief“, so konnte ich jederzeit nachsehen ob wir Vorsprung hatten oder hinter der 2-Stunden-Marke lagen. Am Start hatten sich neben uns noch über 450 andere Läufer versammelt, der Fokus lag aber heute nicht auf anderen sondern nur auf dem Spaß und der Mission Sub2, wir wollten uns nur auf uns konzentrieren.

Nach dem Startschuss ging es los, nach circa 45 Sekunden hatten wir dann die Startlinie auch überquert und damit ging es endlich los, die Uhren wurden gestartet und es war Wettkampfzeit!

Normalerweise habe ich immer das Problem etwas zu schnell loszulaufen, diesmal bremste Ulli mich aber gut ein und so absolvierten wir den ersten Kilometer in 5:33 und lagen damit gut im Plan. Anfangs wollte ich das Tempo noch um ein paar Sekunden bremsen, 5 Sekunden pro Kilometer können gefühlt über diese Distanz schon einen großen Unterschied machen und ich wollte auf keinen Fall am Anfang überpacen um dann später einzubrechen, nach einer kurzen Absprache behielten wir das Tempo bei und Ulli sagte, dass er das Tempo jetzt gleichmäßig laufen wollte. Gesagt, getan: Die nächsten Kilometer liefen wir in 5:34, 5:28, 5:32, 5:36, 5:34, …, sehr gleichmäßig also und fast wie eine Maschine. Das doch recht hohe Tempo war für mich vollkommen okay, mein Puls lag so bei 160 bpm, es fühlte sich eher wie ein schneller Trainingslauf als nach Wettkampf an. Die Laufstrecke war echt schön und abwechselungsreich, es ging über Waldwege durch den Benrather-/Hasseler Forst und um den Unterbacher See, Ulli erzählte mir beim Laufen, dass die Gegend eines seiner bevorzugten Trainingsreviere ist, kann ich absolut nachvollziehen. Leider habe ich keine Bilder gemacht, es handelt sich aber um ein echt schönes Waldgebiet mit Bachläufen und viel Abwechselung, langweilig wurde es für mich zumindest nicht.

Nach 4 1/2 Kilometern kamen wir zum ersten Verpflegungspunkt (ich wusste bis dahin nicht mal, dass es überhaupt Verpflegung gibt!) und wir nahmen beide einen Becher Wasser. Es lief echt gut, ich kontrollierte regelmäßig unser Tempo und wir hatten uns echt sehr gut bei 5:33 eingependelt. Die Kilometer verflogen und auf einmal hatten wir 10km hinter uns gebracht, wir waren immer noch sehr gleichmäßig unterwegs und ich fühlte mich gut. Als wir nach 14 km zum dritten Verpflegungsstand kamen musste Ulli schon mehr kämpfen und wir stellten unsere Gespräche weitesgehend ein. Er fragte mich, ob ich nochmal angreifen wollte, ich blieb aber bei ihm, so war es abgemacht und da gab es auch für mich nichts dran zu rütteln. Überall da wo ich konnte lief ich so, dass Ulli nicht den vollen Wind ab bekam der am Unterbacher See pfiff. Ab dem 16. Kilometer wurden wir etwas langsamer, da wir aber noch locker vor der virtuellen 2h-Marke waren zog ich das Tempo also nicht weiter an sondern lies uns 2 km etwas verschnaufen (5:43 und 5:41). Danach ging es wieder mit 5:33 weiter und wir sammelten langsam den ein oder anderen Teilnehmer auf und motivierten sie zum mitlaufen.  Insgesamt haben wir während des Rennens eher überholt und sind immer wieder an einzelnen Gruppen ran gelaufen ohne unser Tempo zu steigern. Die letzten paar Kilometer bekam Ulli Probleme mit seinem Bauch und so war ich nun gefordert für die nötige Motivation zu sorgen und die letzten Kilometer das Tempo zu machen. Immer wieder motivierte ich unsere kleine Laufgruppe, keine 15 Minuten mehr und wir waren im Ziel und hatten es unter 2 Stunden geschafft! Als es um die letzte Kurve ging konnte man das Ziel in der Ferne schon sehen, 600m waren es noch für uns! 100m vor dem Ziel sah ich Alex und Nicole an der Strecke stehen wie sie mich anfeuerten, eine super Überraschung vielen Dank dafür! Ulli und ich liefen Arm-in-Arm über die Ziellinie und wir hatten es geschafft! Ich stoppte meine Uhr bei 1:57:50, unser Ziel hatten wir damit klar erreicht!! Ich beglückwünschte Ulli und bedankte mich für den gemeinsamen Lauf, es hat echt sehr sehr viel Spaß gemacht! Im Ziel traf ich sofort Anja, sie war sich nicht ganz sicher ob es mit ihrer Sub 1:50 geklappt hat, Glückwünsche gab natürliche trotzdem, wir waren ja immerhin gerade einen Halbmarathon gelaufen!

21.1km, 1:57:48, 5:31,86 min/km.

Vielen vielen Dank an Ulli für den gemeinsamen Lauf und Danke auch an Alex & Nicole fürs kommen, anfeuern und zusehen. Glückwunsch auch nochmal an Anja & Ulli zu den Ergebnissen.

Inzwischen weiß ich, dass wir circa 20 Sekunden an Ullis Bestzeit vorbei geschrammt sind, wenn ich das ganze vorher gewusst hätte und die Probleme mit dem Bauch nicht gewesen wären, naja, ich bin mir sicher, dass da noch die nötigen Sekunden drin gewesen wären, vielleicht ja nächstes Mal.

Als Formtest für den Marathon war der Halbmarathon sicherlich gelungen, ich bin zumindest sehr zufrieden. Ich bin klar unter 2 Stunden geblieben und habe meinem Trainingstagebuch also klar gezeigt wo der Hammer hängt. Das verwunderlichste ist aber die Tatsache, dass ich nicht voll gelaufen bin und trotzdem dieses gute Ergebnis erzielt habe. „Voll gelaufen“ wäre sicherlich mehr drin gewesen, da das alles aber reine Spekulation ist will ich das auch gar nicht vertiefen. Ach ja, meine neuen Wettkampfschuhe (die Brooks PureConnect) haben sich bewährt, ob ich für den Marathon auf sie zurückgreife bleibt aber abzuwarten.

Für alle,die im Frühjahr mal einen Halbmarathon versuchen möchten, kann ich diese Veranstaltung sehr ans Herz legen, sie ist liebevoll organisiert (4 Verpflegungsstellen beim HM), hat eine landschaftlich schöne und flache Strecke und es hat einfach nur Spaß gemacht!

Um die Stadt!

Bevor ich zum Lauf von heute kommen, möchte ich allen interessierten Läufern aus der Umgebung von Essen noch einen Tipp geben:
Am Freitag um 18.00 wird Jan Fitschen in Essen bei Laufsport Bunert auf der Rüttenscheider Straße um Fragen zu beantworten, im Anschluss hat man die Möglichkeit noch ca. 45 Minuten mit ihm und den anderen Anwesenden einen Trainingslauf zu unternehmen.
Da ich Freitag Nachmittag eine Pflichveranstaltung von meinem Arbeitgeber habe kann ich leider nicht teilnehmen. 🙁

Blick vom Balkon in Richtung Essener Norden vor dem Lauf

So, zum Lauf heute:

Als ich nach Hause kam war die Sonne schon fast weg, also schnell umgezogen und raus auf die Straße. Ich habe heute mal wieder eine neue Router probiert, diesmal ging es um die komplette Innenstadt. Zum Glück sind die Temperaturen inzwischen richtig frühlingshaft, ich mag das, heute hätte ich z.B. schon auf das Langarmshirt verzichten können (habe ich aber nicht).
Heute war eine recht schnelle Einheit, Tempohärte kommt ja nicht von irgendwo 🙂 Die erste Hälfte habe ich mit ca. 5:50 min/km absoviert und dann bewusst das Tempo gesteigert, am Ende war ich ganz schön froh wieder daheim zu sein.

9.20 km, 5:40,90 min/km, ø HF 161bpm

56. Westdeutsche Waldlaufserie des TUSEM Essen | 1. Lauf

So, der erste Wettkampf das Jahres ist bestritten, ich habe es nach 23:48 oder auch 4.3 später km ins Ziel geschafft.

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Zuerst habe ich mich mit Alex getroffen und wir haben die Startunterlagen abgeholt. Alex ist heute nicht mitgelaufen sondern mal wieder als Zuschauer (und da ich meine Kamera dabei hatte auch als Fotograf) an der Strecke. Außerdem habe ich mich mit Tim getroffen, der auch die 4.3 km in Angriff genommen hat. Witziges Detail am Rand ist vielleicht, dass der Lauf da stattfindet, wo wir früher mit der Schule unseren Trim-Trab-Lauf hatten, einem kleinen Waldstück zwischen der Lührmannstraße und der Virchowstraße.

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Nachdem die Junioren gestartet waren, haben Tim und ich uns warm gelaufen und dann ging auch schon an den Start.

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Natürlich bin ich wie immer viel zu schnell los, den ersten Kilometer habe ich in 5:07 hingelegt, viel zu schnell für meine derzeitige Form. Insgesamt war der ganze Lauf ein Kampf, das rauf und runter war doch heftiger, als ich es erwartet hatte und ich wurde immer langsamer.

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Irgendwann musste ich bergauf auch Gehpausen einlegen, immer nur sehr sehr kurze, anders hätte ich es aber vielleicht gar nicht geschafft.

Naja, nach 23:48 war ich dann endlich im Ziel und auch ziemlich fertig, den Anstieg ins Ziel habe ich nochmal das Tempo verschärft und einen Schlussspurt hingelegt.

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Tim war fast 4 Minuten schneller, seine genaue Zeit habe ich aber leider gerade nicht parat. Nach unserem Lauf startete noch der gut besetzte 9.2 km Hauptlauf, ein paar Runden bin ich da zusammen mit Alex noch geblieben, Tim war da schon wieder auf dem Weg nach Hause, laufend versteht sich.

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Heute war schön, hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Mal sehen was ich nächste Woche für eine Zeit hinlege, vielleicht schaffe ich es ja etwas schneller zu sein…

365 Tage – Vor einem Jahr lief ich los in mein neues Leben

Ein erstes Training…

Ich war heute Abend das erste mal laufen und es fühlt sich gut an.

Letzte Woche war ich schon 2x beim Handballtrainig und musste stark mit meiner Kondition kämpfen, aber so ist das halt wen man nach Jahren wieder Sport macht.

Heute waren es 3.28km direkt in meiner Nachbarschaft.

Trainingsbeginn: 19:31:48 Uhr Trainingsdauer: 00:26:12 Std. Distanz: 3.28 km Geschwindigkeit: 7.5 / 39.5 km/h Pace: 7:59/km [8 min/km]   

Zu sehen gibt es das ganze hier:

http://trainingstagebuch.org/public/show/525056

Ein erstes Anfang ist also gemacht…

Als ich vor genau 365 Tagen diesen (insgesamt zweiten) Eintrag in meinen Blog schrieb, hatte ich keine Ahnung, was ich da gerade losgetreten hatte. Ich wusste nur, dass der erste Schritt auf dem Weg in ein neues Leben getan war, so war zumindest der Plan, wie genau der Weg aussehen würde wusste ich nicht.

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Vor noch einem Jahr war der Gedanke, dass ich in meinem Leben mal einen Marathon laufe, nicht mehr als eine absurde Idee. Überhaupt war „Laufen“ etwas, dass scheinbar überhaupt nicht in mein Leben passte, wie denn auch? Ich rauchte fast 2 Schachteln Zigaretten am Tag, hatte jahrelang keinen Sport getrieben und wog fast 120 kg.

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You can do it. All you have to do is do it. —?Ben Davis

Der Mann, von dem dieses Zitat stammt, habe ich meine Inspiration zu verdanken. Zwei, vielleicht drei Wochen vor meiner ersten Laufeinheit hatte ich dieses Video gesehen und war tief beeindruckt:

http://www.youtube.com/watch?v=8SbXgQqbOoU

„Wenn dieser Typ es schafft kann ich das auch!“ hatte ich gedacht, ich war fest entschlossen seinem Beispiel zu folgen, ich musste es nur machen um es zu schaffen und erstaunlicherweise machte es mir ja sogar Spaß, ich lernte das laufen zu lieben.

Wenn ich mich heute umdrehe und auf den Weg des letzten Jahres zurücksehe, schaue ich vor allem mit Stolz zurück und ich glaube, dass ich schon stolz auf mich sein darf.

Ich habe durchgehalten, fast 20 kg an Gewicht verloren, bin über 1500 km gelaufen und habe inzwischen 2 Marathons gefinished, von den anderen Wettkämpfen ganz zu schweigen. Ich habe mich durchgekämpft und es geschafft, ich habe meinen Traum ein Stück weit selbst verwirklicht und etwas geschafft, was ich mir niemals im Leben zugetraut hätte.

You can do it. All you have to do is do it. —?Ben Davis

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Recht hat er. Jeder kann es schaffen! Tue was du liebst und glaub an dich selbst, der Rest ist Geschichte. Natürlich war das ganze Jahr nicht nur Zuckerschlecken und hinter allem was ich erreicht habe, liegt eine Menge Arbeit, Schweiß und manchmal auch ein paar Tränen. Sich Tag für Tag die Laufschuhe zu schnüren und bei Wind und Wetter seine Kilometer abzuspulen, egal ob es draußen -5°C oder +30°C sind, egal ob es regnet, stürmt, Tag oder Nacht ist, kostet manchmal Überwindung, vor allem macht mir das Laufen aber Spaß.

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Durch den Gewichtsverlust habe ich ein für mich vollkommen neues Lebensgefühl bekommen, ein neues Selbstvertrauen welches ich früher nie wirklich hatte wenn es um mein Aussehen ging. Natürlich möchte ich immer noch abnehmen, 15 kg sollen es nochmal werden und das ganze werde ich im zweiten Jahr auch dementsprechend angehen, aber das erreichte ist doch schon enorm, vor allem weil ich es mir selber erarbeitet habe. Ich habe mit dem Laufsport etwas in meinem Leben, was mir soviel gibt und was so ehrlich zu mir ist. Wenn ich nicht genug oder falsch trainiert habe, merke ich das im nächsten Wettkampf wenn der Körper nicht so will wie man selbst. Man muss stetig hart arbeiten um besser zu werden, aber die Arbeit zahlt sich auch aus. Als ich vor genau einem Jahr mir mit dem Laufen anfing, hatte ich gar keine Ausdauer, doch das wurde schnell von Trainingseinheit zu Trainingseinheit besser und der Fortschritt schnell sichtbar, der Schlossquelle-Lauf war ja direkt ein schneller Erfolg für mich – 7 Tage nach Beginn den ersten Wettkampf gefinished.

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Ich erinnere mich noch genau, dass mir im Auto auf dem Heimweg die Tränen kamen als ich alle nach Hause gebracht hatte, ich glaube, dass ich damals bereits irgendwie verstanden habe, dass mein Leben eine neue Richtung nehmen wird.

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Mein Leben und ich haben sich geändert und ich glaube fest daran, dass ich jetzt ein besserer Mensch bin, der positiver auf sein Leben und sich selbst schaut und diesen neuen Optimismus auch ausstrahlt. Wenn ich mir alte Fotos von mir ansehe, erkenne ich mich teilweise in denen gar nicht mehr wieder sondern sehe nur mein altes ich.

Nach den ersten kurzen Wettkämpfen ging es 2011 (nach überstandener Verletzung) dann auf die längeren Distanzen. Mit der Winterlaufserie des ASV Duisburg ging es zusammen mit Sven & Tobi erst auf 10km, ein paar Wochen nachdem ich wieder laufen durfte.

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Ende Februar dann nur noch mit Sven auf die 15 km (Tobi musste den Rest der Serie verletzungsbedingt aussteigen) und dann Ende März auf die Halbmarathonstrecke, welche ich in unglaublichen 01:47:41 absolvierte!

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Im April ging es dann mit spezieller Marathonvorbereitung weiter, ich hatte beschlossen den Düsseldorf Marathon zu laufen also gingen es mit langen Läufen weiter und ich erlebte wunderschöne Momente beim Laufen.

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Am 8. Mai 2011 habe ich mich dann in Düsseldorf in 4:49:44 durch die Hitze gequält und meinen ersten Marathon gelaufen, ein ganz besonderer Moment in meinem Leben. Ich habe gelernt, dass man alles schaffen kann wenn man will.

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Alle Ziele, die ich mir gesetzt hatte, habe ich erreicht – und nach wie vor keine neuen aufgestellt, dies wird aber sicherlich in den nächsten Tagen kommen.

Vergleich

Im Sommer ging es mit verschiedenen Unterdistanzen weiter und vielen schönen Wettkämpfen.

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Die Vorbereitung für meinen zweiten Marathon Berlin war stellenweise hart aber trotzdem schön.

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Berlin war dann ein absolutes Highlight, 2 Marathons in einem Jahr zu laufen macht mich unglaublich stolz. Ich habe mir einen Traum erfüllt und etwas geschafft, was ich niemals für möglich gehalten hätte.

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Ich freue mich auf alles was noch kommen wird in meinem neuen Leben. Am Ende möchte ich noch allen Unterstützern danken, vielen Dank für die super Unterstützung von Anfang an – vor allem durch meine Freunde, meine Familie und nicht zuletzt durch Katharina, meine wundervolle Freundin, die ich sehr liebe. Jedes mal wenn jemand von euch mit mir laufen war, mich angefeuert hat, meine Beiträge kommentiert oder einfach nur angesehen hat, jedes herzliche Wort hat mir auf meinem Weg geholfen, vielen Dank! Zur Feier des Tages gehe ich gleich laufen und ich werde jeden Schritt genießen – so wie mein neues Leben.

Edit:

01:11:12 Std., 13.38 km, 5:21 min/km.

Es hat den ganzen Weg über geregnet und ich habe jeden Schritt genossen. Es war toll durch den Regen zu rennen und über das vergangene Jahr nachzudenken – Eine Sache ist mir auch noch aufgefallen: Ich lächele und lache nun mehr als vor einem Jahr. 🙂

38. BMW Berlin Marathon – 42.195 km Party am Streckenrand

Tja, wo fange ich an?
Als mein Wecker um 6 klingelte konnte ich mich nicht sofort überwinden aufzustehen sondern blieb noch ein paar Minuten liegen. Schnell duschen, anziehen, nochmal alles überprüfen um nichts zu vergessen, Kathi nochmal einen Kuss gegeben (sie kam direkt zum Start) und dann gings los. Mit der U-Bahn gings zur Haltestelle Friedrichsstraße, in der Bahn hörte ich zur Beruhigung Musik und traf auf die ersten anderen Marathonis. Als ich an der Friedrichsstr aus der U-Bahn kam war es schon ein gewaltiges Schauspiel, hunderte Läufer pilgerten zusammen zum Startgebiet um die Kleiderbeutel abzugeben und sich in die Startblöcke zu zwängen. Bei der Abgabe der Kleiderbeutel bekam man einen unglaublich kleidsamen Plastiksack der einen warm halten sollte. Im Startblock orientierte ich mich nach vorne zu den 4:00 h Pacern und wartete gespannt auf den Sieg. Man kann sich einfach nicht vorstellen wie viele Menschen da neben, vor und hinter einem stehen und unabhängig von den verschiedenen Zeitzielen doch das gleiche Ziel wie man selbst haben. Es war Wahnsinn. Punkt 9 Uhr fiel der Startschuss für die ersten Startblöcke und 10 Minuten später durften wir dann auf die Strecke. Es lag ein Knistern in der Luft und es fliegen einem tausende Gedanken durch den Kopf, hat die Vorbereitung gereicht, fühlt man sich gut etc. Direkt nach dem Start ist noch ein sehr großes Gewusel auf der Strecke und ich hatte Probleme an den 4h Pacern zu bleiben, so voll war es. Mein Plan für das Rennen war ja auch mit denen ins Ziel zu laufen und damit knappp unter 4 h zu bleiben. Nach circa 6.5 km in der Höhe des Kanzleramtes und Reichtags entzerrte sich das Feld ein wenig und es wurde einfacher direkt an den Pacern zu bleiben. Es fühlte sich alles gut an und lief, das Wetter war gut, die Beine waren gut, alles okay könnte man denken aber schon hier war mein Puls zu hoch. Bei meinen 32km Trainingslauf am Rhein lag ich bei ca. 6 min/km bei nem Puls von 145-155, jetzt war ich bereits bei 168 und das, obwohl ich nur 20 Sekunden schneller war pro Kilometer. Die nächsten Kilometer waren gut, ich trank an den Verpflegungsstationen und es lief. Ich weiß nicht genau wann, aber nach circa 12 Kilometern bemerkte ich, dass ich Gänsehaut und kalten Schweiß auf meinen Armen hatte, kein gutes Zeichen. Ein Blick auf meine Pulsuhr verriet mir, dass meine Herzfrequenz nach wie vor zu hoch war, auch wenn ich versuchte durch ruhiges aAtmen meinen Puls nach unten zu bringen. Bei Kilometer 14 musste ich die Pacer dann ziehen lassen, mein Puls hatte inzwischen 180 erreicht und ich bekam es ein wenig mit der Angst zu tun, normal war das nicht,im Training hatte das immer besser geklappt, deswegen beschloss ich meine Puls durch etwas gehen nach unten zu bringen. Das Spielchen zog sich dann weiter, sobald mein Puls wieder zu hoch wurde (also über 175) ging ich ein Stück. Ich habe keine Ahnung wieso ich heute meine Form nicht finden konnte, ich denke aber, dass eine aufziehende Erkältung Schuld sein könnte am hohen Puls, aber da macht man nichts.
Die Halbmarathonmarke passierte ich nach 2:07, mein Zeitziel von 4h hatte ich aber schon bei Kilometer 15 abgeschrieben. Hauptsache gesund durchkommen und hoffentlich schneller als in Düsseldorf sein, war alles was ich wollte. Die Stimmung an der Strecke war übrigens die ganze Zeit grandios, die Berliner sind echt verrückt und feiern und feuern an was das Zeug hält, aber insgesamt waren auch viele ausländische Gruppen an der Strecke um ihre Freund und verwandten anzufeuern, bei über 40000 Startern aus über 125 Nationen kommt da einiges zusammen. Absoluten Respekt für die Stimmung an der Strecke Berlin. Kurz nach Kilometer 27 sah ich Kathi mit Plakat am Streckenrand, das einzige mal bis zum Ende des Rennens, was aber eher an mir und meinem Tunnelblick lag, Kathi hat mich noch öfter gesehen. Auf einmal taten die Muskeln in den Beinen weh aber das kannte ich ja bereits. Die Gehpausen wurden länger, auch wenn ich versuchte es nicht allzusehr einbrechen zu lassen, es lief aber alles andere als rund. Kilometer für Kilometer kämpfte ich mit den Schmerzen und der Frage, wieso ich den Scheiß mir hier eigentlich antue. Am wilden Eber war die Stimmung bombastisch und hier war ich bei n-tv zu sehen, ich dachte ab sofort von Kilometer zu Kilometer und Getränkepunkt und Getränkepunkt. Es war hart und schwer, ein absoluter Kampf. Bei Kilometer 32 waren es doch nur noch 10 Kilometer, ein lockerer Trainingslauf über Zollverein, das war genau das, was ich mir selber einzureden versuchte, es klappte aber leider nicht so recht, die Schmerzen waren doch stark. Bei Kilometer 35 waren wir auf dem Kudamm und die Kilometer verstrichen nur langsam. Es war nicht mehr weit und eine neue Bestzeit war in greifbarer Nähe, nicht nachlassen Sebastian, nicht nachlassen. Alexanderplatz folgte und damit waren es nur noch 4 Kilometer. Als ich ein Stück gehen wollte, lief auf einmal ein Zuschauer neben mir und feuerte mich an, ich sollt weiterlaufen, es sei nicht mehr weit. Einfach super sowas. Kurz nach Kilometer gab es nochmal Wasser und dann ging es bald schon auf das letzte Teilstück, „Unter den Linden“.
Nur noch einen Kilometer, nicht aufgebeben, immer weiter Schritt für Schritt. Im Hintergrund war schon das Brandenburger Tor zu sehen und es kam immer näher. Jetzt wurde nicht mehr gegangen, einfach weiterlaufen. Das Brandenburger Tor kam näher und es wa wunderbar, Zuschauer rechts und links die schrein und klatschen was das Zeug hält. Ich hatte mir oft ausgemalt wie es wohl ist durch das Brandenburger Tor zu laufen und es war anders. Es war viel emotionaler als ich gedachte hatte, ich hatte Tränen in den Augen. All das, was im letzten Jahr passiert ist schoß mir auf einmal durch den Kopf. Vor nichtmal einem Jahr war an das nicht zu denken, ich hätte mir das nie erträumt. Direkt danach ging es auf die Zielgerade, noch 400m, noch einmal das Tempo anziehen, Tunnelblick total und dann war es geschafft! Ich hatte Berlin bezwungen und meinen zweiten Marathon mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 4:42:24 gefinished! Direkt nach dem Zieleinlauf gab es die Medaille und ich hängte sie mir mit Stolz um. Im Nachzielbereich trank ich etwas, nahm dankdend den Verpflegungsbeutel an und setzte mich erstmal auf den Rasen im Tiergarten um ein paar Minuten runterzukommen. Anschließend holte ich meinen Kleiderbeutel ab und traf mich mit Kathi vor Starbucks die mir um den Hals fiel. Wir stellten uns an die Strecke um weitere Läufer anzufeuern die nach wie vor liefen. Absoluten Respekt vor jedem Läufer, egal wie alt oder jung, dick oder dünn, groß oder klein, schnell oder langsam. Was man bei einem Marathon bewältigt ist einfach der Hammer!

42.195 km, 4:42:23, 6:40 min/km, 21095. Platz, 1987. in meiner Altersklasse.

Auch wenn ich schon ein wenig enttäuscht bin, dass ich mein Zeitziel loslassen musste, war es doch ein toller Wettkmapf, der auch noch Spaß hat, trotz aller Schmerzen. Ich bin froh es geschafft zu haben und ich habe sogar 7 Minuten und 21 Sekunden von meiner Bestzeit abschneiden können, beim nächsten Mal geht bestimmt noch mehr (mit noch mehr Training 😉 ).

Vielen Dank an Kathi für die Geduld mit mir und meinem Training, für das ertragen meiner Launen und für das mitkommen nach Berlin und den Support hier vor Ort, du bist einfach die Beste!
Vielen aber auch an alle, die mir im Vorfeld Mut zugesprochen haben haben, die mich die ganze Zeit über unterstützt haben und vielen Dank für die vielen Glückwünsche, ihr seid alle super und ich bin froh euch zu haben!

9. Onkolauf in der Gruga

Es gibt etwas, das wohl jeder Läufer der an Wettkämpfen teilnimmt irgendwann schonmal erlebt: Trotz des Trainings (oder vielleicht auch weil man es mit dem Training nicht so genau genommen hat) läuft man einen Wettkampf langsamer als seine persönliche Bestzeit. Für mich war das heute ein Premiere, eine Premiere auf die ich vorbereitet war. Nach der tollen Zeit vom Gervinusparklauf wusste ich, dass es momentan schwer werden würde noch einen draufzusetzen, aber das hatte ich für heute auch nicht geplant, ich wollte bei etwas gutem helfen.

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Der Onkolauf ist ein Spendenlauf und wurde dieses Jahr zum neunten Mal ausgerichtet. Die Erlöse kommen der Essener Krebsberatung für Betroffene und Angehörige zugute, mehr Informationen zur Idee, Motivation und Geschichte findet man unter www.onkolauf.de.

Für mich ging es heute darum mit über 500 anderen Läufern 5km (2 Runden) durch die Gruga zu wetzen. Wer die Gruga kennt, weiß auch, dass es hoch und runter geht, ein nicht zu vernachlässigender Faktor für heute. Das Wetter spielte heute auch nur mehr oder weniger mit, ein paar Tropfen vor dem Start und knackige 24°C machten es uns Läufern nicht einfacher. Nachdem ich meine Startunterlagen hatte (wieder mit elektronischer Zeitmessung per Chipband am Schuh), traf ich meinen Vater und freute mich darüber sehr! Danke fürs kommen, anfeueren und fotografieren! Mehr Fotos gibt es später, wenn ich die Bilder zugeschickt bekommen habe.

In der Startaufstellung traf ich dann noch 4 Bekannte, man wollte einen Pace von 5 min/km anschlagen, eine Pace die mir auch vorschwebte. Nach dem Startschuss ging es über keine Zeitmessmatte, was ich nach wie vor nicht verstehe und mich frage, wie die Veranstalter eine Nettozeit ermitteln wollen.

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Die ersten zwei Kilometer gingen noch gut (4:57 & 4:47), aber ich wusste genau, dass es heute ein Kampf werden würde. Den dritten Kilometer ließ ich mit 5:07 hinter mir, meine Bestzeit damit schon quasi nicht mehr knackber. Es kam wieder ein steiles Stück bergauf und ich ging ein Stück. Vielleicht hätte ich es auch komplett durchziehen können, ein Stück zu gehen war aber zu verlockend, ich lief schon in meinem „roten“ Pulsbereich. KM 4 war also nur eine 5:42, auf dem letzten Kilometer zog ich aber nochmal das Tempo an und wurde zum Schluss (bergauf) immer schneller bis zum Spurt. Im Ziel zeigte meine Uhr einen Puls von 190 (neuer Höchstwert) und eine Zeit von 24:59; bis die offiziellen Ergebnisse online sind nehme ich also erstmal an, dass ich ziemlich genau einen Schnitt von 5 min/km hingelegt habe. Nach dem Lauf habe ich mich ziemlich schnell auf den Heimweg gemacht und noch meinen Dad rumgefahren, er war zur Gruga gelaufen.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich schon zufrieden mit dem Lauf und meinem Ergebniss bin. An der Organisation kann man sicherlich noch was tun, Streckenposten die ein Abkürzen der Teilnehmer verhindern oder ein anderes System zur Startnummernausgabe sind da zwei Vorschläge.Morgen kommen dann 25km auf mich zu, ich bin gespannt wie ich mich schlage.

5 km, 24:59, 5 min/km, 66 Höhenmeter und 594 verbrannte Kcal.

Metrogroup Marathon Düsseldorf – 42.195 km Hitzeschlacht und große Gefühle

Auch wenn ich inzwischen zwei Nächte drüber schlafen konnte, verstehen kann ich das, was gestern passiert ist alles immer noch nicht ganz, aber fangen wir doch mal vorne an:

Als um 6 Uhr der Wecker klingelte war ich sofort wach, auch wenn ich in der Nacht mehrmals wach war, die Aufregung doch da irgendwie. Nach einem leichten Frühstück (Nutellatoast) wurden dann die letzten Sachen gepackt, die Laufklamotten angezogen und schon ging es los. Geparkt haben wir bei mir an der Arbeit, zum Startbereich ging es dann mit der Straßenbahn. Kaum aus der Bahn ausgestiegen hatte ich auch schon das Ziel vor Augen, auch wenn noch 42.195 km vor mir lagen.

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Nachdem der Turnbeutel im Nachzielbereich abgegeben war, ging es zum Start und auf dem Weg dahin noch schnell beim Runnersworld-Forentreff vorbei. Hier lernte ich also die Mitstreiter des heutigen Tages kennen und den Mann, der den Wagen vor den Elitedamen gefahren ist. Im Startbereich haben wir dann Nicole getroffen, die mich mit einem Riesenschild angefeuert hat.

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Nachdem die Handbiker und Einradfahrer auf der Strecke waren wurde es ernst. Punkt 9:30 fiel der Startschuß und es ging los. Als die Masse sich in Bewegung setzte gab es kein zurück mehr, 42 Kilometer und genau 195 Meter lagen vor mir. Beim überqueren der Startmatten noch schnell die Uhr gestartet und los gings. Die ersten paar Kilometer waren gut, die Stimmung an der Strecke war super und Kathi und Nicole feuerten mich an und ich fühlte mich gut. Da es doch warm war und ja richtig heiß werden sollte, war trinken ab der ersten Versorgungsstelle angesagt. Nach der ersten Schleife (vorbei an der Messe und am Aquazoo) kam ich an Kilometer 7 wieder an den beiden Mädels vorbei.

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Auf einmal war Ulli (ein anderer Marathoni aus dem Runnersworld Forum) neben mir und wir liefen zusammen über die Oberkassler Brücke auf die andere Rheinseite. Auf der Brücke kamen uns die Eliteläufer entgegen, die hatten zu diesem Zeitpunkt etwa 19km zurückgelegt, wir gerade mal 9.5! Die waren echt schnell unterwegs, total krass und bewundernswert. Nebenbei bemerkten Ulli und ich, dass wir etwa 15-20 Sekunden pro Kilometer schneller waren als geplant, die ersten 10km waren nach 1:01:51 zurückgelegt. Auf den folgenden Kilometern nahmen wir ein wenig das Tempo raus. In Oberkassel waren mehr Menschen als am Anfang der Strecke auf der Straße und das machte echt gute Laune. Es lief alles. Kurz nach Kilometer 16 stand Sven an der Strecke und fotografierte mich, ich gab ihm in vorbei laufen einen High-Five. Als es wieder über die Brücke ging überholte mich ein Arbeitskollege der in der Staffel mit lief und standen an der Strecke ein paar Arbeitskollegen an der Strecke und jubelten mir zu.

Kurz danach war der Halbmarathon erreicht und es war immer noch alles gut. Es war zwar warm, die Verpflegung (Wasser, Isogetränke, später dann auch Bananen, Gels und Cola) und die Schwämme taten aber ihren Zweck noch. Auf den nächsten Kilometern stieg meine Herzfrequenz immer weiter an. An Kilometer 26 stand Stefan an der Strecke und ich wusste, dass Nicole, Sven und Kathi kurz nach Kilometer stehen würde. Als sie mich sahen fingen sie an wie wild meinen Namen zu brüllen und zu kreischen, es war echt der Wahnsinn. Bei Kilometer 27 änderte sich alles, auf einmal musste ich gehen. Ich kann im Endeffekt nicht mehr sagen wieso genau, aber ich musste einfach gehen. Auf einmal kam eine Frau auf mich zu und fragte, ob wir zusammen laufen sollten. Ich lief also weiter und sie erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei. Ich sagte ihr das alles okay sei. Ich lief also neben Anja (so hieß die Junge Dame) weiter und es half mir schon sehr. Bei Kilometer 30 kamen wir an Alex & Nicoles Wohnung vorbei und an den Laternen hingen Zettel auf denen „Brandi wir sind stolz auf dich“ stand! Sehr sehr coole Sache! Direkt danach liefen wir an Kathi, Nicole und Sven wieder vorbei und die drei schrien was das Zeug hielt.

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Nach weiteren 2 km musste ich wieder gehen und sagte bedankte mich bei Anja für die Hilfe, sagte ihr, dass sie ruhig laufen soll, ich würde schon alleine klarkommen. Die nächsten paar Kilometer schleppte ich mich von Verpflegungsstelle zu Verpflegungsstelle, es war ein echt harter Kampf. In der Hitze des Tages zu laufen war eine reine Qual aber aufgeben war keine Option, ich wollte ins Ziel. Bei Kilometer 34/35 kam auf einmal Ulli wieder von hinten am mich ran gelaufen und wir liefen bis Kilometer 37 zusammen. Vielen Dank für die Hilfe, es hat mir echt viel bedeutet. Es waren noch noch 5 Kilometer bis zum Ziel, 5 Kilometer die ich normalerweise locker in unter 30 Minuten bewältigen konnte… Heute war aber nicht normalerweise, heute hatte ich schon 37 km in den Beinen und das merkte ich auch. In einem Mix aus Gehen und Laufen ging es also auf die letzten Kilometer und ich sagte auch Ulli, dass er laufen soll, ich würde schon nachkommen. Ich kann gar nicht beschreiben was mir durch den Kopf ging auf diesen letzten Kilometern, ich wollte nur noch ins Ziel, ich wollte Laufen doch es war so unglaublich schwer, die Beine fühlten sich an wie aus Beton, ich hatte echt zu kämpfen und dazu kam noch diese Hitze… Ich freute mich über jede Versorgungsstelle, dann hier gab es Wasser und mit Hilfe der Schwämme gab es ein wenig Abkühlung. Nachdem 39 Kilometer absolviert waren war das Ziel zum Greifen nahe, leider geht es ab da aber nochmal zur Kö. Diese Kö Runde schien kein Ende zu nehmen, für die letzten 2 Kilometer habe ich auch mehr als 15 Minuten gebraucht. Die letzten 800 Meter lief ich aber wieder, die letzten 800 Meter waren aber auch von Zuschauern gesäumt und es war ein geniales Gefühl. Auch wenn ich total am Ende war, niemand konnte mich jetzt noch aufhalten. Nicole, Kathi, Tobi, Stefan standen rechts an der Seite als auf den letzten 50 Metern war, Simon stand mit seiner Kamera direkt zwischen die Läufern auf der Zielgeraden und mit erhobenen Armen lief ich durchs Ziel. Ich hatte es geschafft! Ich war am Ende meiner Kräfte aber ich war gerade einen Marathon gelaufen! Die Uhr zeigte etwas über 4:50:00 an, ich wusste aber, dass ich Netto unter den 4:50:00 geblieben war.

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Ich hatte mir vorher oft vorgestellt wie es sich wohl anfühlen würde diese Ziellinie zu überqueren und das was ich fühlte hatte nichts damit zu tun. Ich hatte Durst und brauchte dringend Wasser und ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, ich wollte sitzen. Ich ging ein paar Meter weiter und bekam von einer Cheerleaderin meine Medaille umgehängt und war einfach nur Stolz. Mit dem Überqueren der Ziellinie hatte ich mein letztes Ziel erreicht und einen langen Weg hinter mich gebracht. Ich hatte etwas erreicht, von dem ich vor einem Jahr nicht mal geträumt hätte. Als ich im Oktober 2010 den Beschluss gefasst habe abzunehmen und fitter zu werden, stand der Marathon ganz unten auf meiner Liste und war am weitesten entfernt, ich konnte ja nicht mal 30 Minuten am Stück laufen. Ich habe mir mit dem Marathon einen Traum erfüllt der in den letzten Monaten in mir gewachsen und gereift ist, mit dem Düsseldorf Marathon ging es dann doch schneller als gedacht. Auch wenn ich mit den 4:49:44 sicherlich nicht die beste Zeit erreicht habe, für mein Debüt finde ich es einfach super, immerhin bin ich ins Ziel gekommen! Auch wenn es gestern hart war, war es sicherlicher einer der besten Tage in meinem Leben!

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Vielen Dank an Nicole, Kathi, Stefan, Tobi, Sven, Simon und meine Arbeitskollegen für das geniale Anfeuern an der Strecke! Vielen Dank an alle, die mich bei anderen Wettkämpfen angefeuert haben, die mit mir Laufen waren, die mich auf dem gesamten Weg unterstützt und an mich geglaubt haben. Ohne euch wäre das alles nicht so schön gewesen! Natürlich geht mein Weg ab hier weiter, neue Ziele müssen gefunden werden, das kommt aber die tage erst…

Ich will noch was zu dem Mann im Hasenkostüm sagen: Sein Name ist Peter, er hat zusammen mit einem Freund den Düsseldorf Marathon in Hasenkostüm absolviert um Spenden für Unicef zu sammeln. Ein paar hundert Meter sind wir während des Marathons zusammen gelaufen und ein wenig unterhalten. Seine Spendenseite findet man hier.

PS.

Das hier sind natürlich nicht alle Fotos, ich hatte ja gestern schon welche hier gepostet.

Der 39. DSD Ostparklauf

Es war genial.
Zuerst habe ich Nicole abgeholt, wir sind zum Gelände des DSD gefahren und haben uns angemeldet und die Startnummern abgeholt.

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Zuerst haben wir noch den Bambinilauf geguckt (sehr süße die kleinen) und haben uns dann ordentlich warmgelaufen. Die Spannung stieg und der Start rückte näher.

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Noch schnell mein Handy zum tracken angeschmissen und los gings. Den ersten Kilometer sind wir noch zusammen gelaufen, es hatte leicht angefangen zu regnen und ich beschloss ein wenig schneller zu laufen und zog das Tempo etwas an. Ich habe mich an eine Gruppe gehängt und bin trotzdem mein Tempo gelaufen. Der zwischenzeitliche Blick auf mein Handy zeigte mir an, dass wenn ich das Tempo halten würde, ich die (für mich) magischen 30 min knacken könnte.

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Im Park war es schon echt hart, ich musste alles geben wollte aber auf jeden Fall durchhalten und es einfach schaffen, also Tempo halten und weiter.

Als es aus dem Park wieder raus ging (irgendwann kurz nach Kilometer 4) war es fast geschafft. Das spärliche Publikum an der Strecke hat einen trotzdem nochmal wunderbar angepeitscht und endlich ging es ins Stadion auf die letzten 300m. Nach der Stadionrunde schnell aufs Handy geschaut und die Aufzeichnung angehalten. Ich konnte es nicht glauben, als die Aufzeichnung gestoppt war, stand da 29:48! 🙂
Nicole kam kurz nachdem ich fertig war auf die letzten 300m und ich habe sie nochmal angefeuert. Wir hatten es geschafft!

Danach was trinken, auskühlen und es begreifen! Wir waren einfach nur Glücklich & Stolz es geschafft zu haben!

5 km, 29:40, 5:56/km

Persönlicher Rekord auf 5km auf jeden Fall eingestellt und um 3 Minuten und 45 Sekunden verbessert. Wahnsinn nach insgesamt 21 Tagen Laufen.

Vielen, vielen Dank an Nicole fürs Mitlaufen! Es war wunderbar! So sahen wir beiden im Ziel aus. Fertig aber glücklich.

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