27. Brüggener Burglauf | 5 km

Wie hier bereits angekündigt ging es am Samstag mit dem Verein zum 27. Brüggener Burglauf. Statt der angekündigten drei Starter waren wir, da Ute und Matt auch noch mitliefen, insgesamt fünf Starter:
Jan, Matt & ich wollten unsere Bestzeiten über 5km angreifen, Ute & Tyll gingen über 10 km an den Start, Peter war als Trainer natürlich auch dabei.
Nachdem alle ins Auto gestiegen waren ging es Richtung Brüggen, irgendwie haben wir aber ein wenig Zeit verloren und so kamen wir gerade pünktlich zum Nachmeldeschluss 30 min vor dem 5 km Lauf in Brüggen an. 30 min bis zum Wettkampf sind alles andere als optimal, normalerweise sollte man schon etwas früher da sein um sich die Strecke anzusehen, sich vernünftig warmzulaufen usw usw.
Am liebsten habe ich es vor Wettkämpfen wenn ich noch Zeit für mich habe, ich höre dann noch etwas Musik und versuche mich auf den Wettkampf zu fokussieren. Der mentale Teil eines Wettkampfes ist nicht zu unterschätzen, der Wille muss da sein und der Wille war da. Ich wollte meine Bestzeit, die steht seit dem Gervinusparklauf aus 2011 bei 23:27, um die zu schlagen musste ich also schneller sein als 4:41 min/km, taktisch gab es also nur eins: ANGRIFF!

Dieses mal lies sich die Vorbereitung aber nicht ändern, das Warmlaufen wurde verkürzt und schon standen wir drei bei bestem Laufwetter an der Startlinie. Zu Laufen waren 4 Runden a 1.25 km.
Vom Startschuß wurde ich etwas überrascht, ich hatte mit einem Countdown gerechnet ,schnell noch den Forerunner starten und los gings! Auch wenn wir uns bewusst etwas weiter nach vorne gestellt hatten mussten wir erstmal Slalom laufen bis sich das Feld etwas entzerrt hatte, der Weg war doch etwas enger als gedacht.

Auf den ersten 500m habe ich gefühlt das halbe Feld überholt, ein Blick auf den
Forerunner machte klar, dass ich vielleicht etwas schnell gestartet war (4:10 min/km!), ich fühlte mich aber gut und ignorierte den Forerunner – Mein Gefühl in einem Wettkampf (gerade über die „kurzen“ Distantzen) ist mir wichtiger als das technische Hilfsmittel, ich kenne meinen Körper inzwischen gut genug um zu wissen was ich ihm zumuten kann.

Circa hundert Meter vor mir lief eine kleine Gruppe, ich kämpfte mich langsam aber sicher immer näher an sie heran, nach der ersten Runde hatte ich den Anschluss gefunden, wir waren jetzt auch etwas kontrollierter, aber immer noch schnell mit 4:26 min/km unterwegs. Kilometer 2 und 3 lief ich in 4:26 / 4:32, ich fühlte mich auch auf der dritten Runde noch gut. Auch wenn ich am Limit lief stimmte meine Einteilung. Dann ging es in die vierte und letzte Runde. Bis hierhin lag mein Schnitt weit unter meiner Bestzeit, ich musste nur noch die Runde zu Ende laufen. Kurz hinter der Brücke ca.400m vor dem Ziel stand Peter der mich nochmal kräftig anfeuerte, auch Ute und Tyll feuerten mich beim Warmlaufen nochmal an, ENDSPURT war angesagt. Ich zog das Tempo nochmal an, ich war jetzt wirklich am Limit. Im Ziel stoppte ich den Forerunner:

 

Mit 22:19 konnte ich meine alte 5km Bestzeit (23:27) deutlich unterbieten und bin damit natürlich sehr zufrieden. Innerhalb von 2 Jahren habe ich meine Bestzeit um mehr als 11 Minuten verbessert. 😀

Matt (20:39) und Jan (19:21) waren vor mir im Ziel und konnten beide ihre Bestzeit knacken! Nachdem Jan schon für seinen zweiten Platz in seiner Altersklasse gab es noch einen Höhepunkt für mich: Zum Höhepunkt des Tages durfte ich dann das erste mal in meinem Leben aufs Siegertreppchen, als dritter der männlichen Hauptklasse! Neben der Urkunde gab es auch noch einen Sachpreis, neben mir auf dem Podest stand mein Vereinskamerad Matt, der erste war leider nicht mehr anwesend.
Nach unserem 5er waren Ute und Tyll noch mit ihrem 10er dran, wir haben sie natürlich angefeuert! Ergebnis war im Endeffekt ein undankbarer vierter Platz für Tyll in seiner Altersklasse, trotzdem hat er mit 36:36 eine neue Bestzeit erkämpft! Ute hat ihre Alktersklasse mit 5 Minuten Vorsprung in 41:08 gewonnen,wir als Team Essen’99 waren sehr erfolgreich!
Was man auch nicht vergessen darf: Ich habe wieder ein Ziel erreicht, die 23 Minuten sind gefallen! Morgen geht es dann mit dem Training weiter damit ich bald hoffentlich noch schneller werde 🙂

2. Allbaulauf

Mein Samstag stand voll im Zeichen des 2. Allbaulaufes in Essen-Altendorf, schon um kurz nach 9 traf ich an der Rüsselstraße ein um tatkräftig beim Aufbau und den Vorbereitungen für den Allbaulauf mitzuhelfen. Die Organisation und die Durchführung einer solchen Veranstaltung sind eine echt stressige und arbeitsintensive Angelegenheit, trotzdem hat es sich mehr als gelohnt: Mit über 490 Startern war die Veranstaltung ein voller Erfolg, vor allem die große Anzahl an Nachwuchsstartern in der Bambiniklasse und dem Schülerlauf C/D (110 Starter!) freuen uns als Verein sehr! Die ganze Arbeit lohnt sich einfach sehr wenn man in so viele lächelnde Kindergesichter schauen kann und generell so viel positives  Feedback mitnehmen kann. Mehr „offizielles“ gibt es hier auf der Vereinshomepage, ich will nun näher auf meinen Start beim 5km Lauf eingehen:

Zu meiner Freunde musste ich dieses mal nicht alleine antreten, Tobi und Alex hatten sich entschlossen mitzulaufen, bei Alex war der Start ja eh geplant (und sein Trainingsplan auch voll auf diesen Tag ausgerichtet), bei Tobi war es eher eine spontanere Entscheidung. Ich hatte mich seit Tagen auf den Start gefreut, ich hatte ja auch große Ziele und wollte quasi auf meiner Hausstrecke meine persönliche Bestzeit angreifen doch irgendwie kam es dann anders:

Abgesehen von Alex und Tobi waren auch noch Nicole und Alex Mutter gekommen um uns anzufeuern, Nicole nahm meine Kamera und wir begaben uns in den Startblock. Alex wollte auf Bestzeit laufen und am Ende eine 18 vorne stehen haben, Tobi wollte sich so lange an mir festbeißen wie es nur geht und ich wollte schneller sein als meine 23:27 aus dem Vorjahr.
Nach dem Start ging es rund, ich lief sofort zügig an und kontrollierte kurz per Blick auf den Forerunner den Pace, mit 4:20 lief ich etwas zu schnell und „bremste“ mich etwas ein, an der Wendemarke lag ich mit 4:30 min/km gut im Schnitt und rief das auch Peter zu der mit Rad an der Wendemarke wartete. Die Luft auf dem Bahndamm war der Hammer, unglaublich warm und schwül, echt sehr sehr unangenehm, auch auf dem Weg um den „See“ wurde es nicht besser.

Auf dem von der Wendemarke Weg zurück war es auf einmal unglaublich hart, ich hatte das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen, meine Bronchien waren wie zugesetzt. Egal, weiter, noch ist alles möglich, den zweiten Kilometer hatte ich in 4:45 absolviert. Als es dann wieder zum Start-/Zielbereich ging musste ich gehen, es ging einfach nicht mehr…  Der Puls war noch vollkommen okay, die Beine fühlten sich auch noch gut an aber irgendwie lief es nicht, die Luft war einfach nicht wie gewohnt da… An den Zuschauern vorbeizulaufen pusht einen nochmal ein wenig, Tobi ging nach 2.5 km mit Krämpfen aus dem Rennen,auch für ihn lief es nicht optimal. Auf dem dritten Kilometer ging aber nicht viel und ich ging viel mehr als es mir lieb war… Als ich das erste mal „ging“ war mir natürlich vollkommen klar, dass an eine neue Bestzeit nicht mehr zu denken war, das war zwar schon ein wenig ärgerlich aber mehr als 100% zu geben kann ich auch nicht.

Ich bin den Wettkampf dann irgendwie zu Ende gelaufen, ab und zu nochmal ein kurzes Stück gegangen, die letzten 100m habe ich dann nochmal voll im Sprint zurückgelegt und damit auch noch einen Platz gewonnen, aber auch das sollte egal sein…
Im Ziel stoppte ich meine Zeit bei 25:22, 5:05 min/km, für die Bedingungen heute geht die Zeit in Ordnung denke ich, es kann ja nicht immer alles glatt laufen. Leider gibt es für mich keine offizielle Zeit, ich wurde versehentlich nicht mit gestoppt und tauche auch nicht in den offiziellen Ergebnislisten auf, mir ist es diesmal aber auch ganz egal:
Seit den Mittagsstunden lief ununterbrochen meine Nase, meine Gräserpollenallergie hatte mich eiskalt erwischt und ich hatte keine Allergietabletten mehr… Als Kind hatte ich extreme Probleme mit meiner Allergie und habe mich deshalb über 8 Jahre Hypersensibilisieren lassen, in den letzten Jahren hatte ich auch so gut wie keine Probleme mehr gehabt und dieses Jahr bisher nur Anfang des Frühlings, ich war diesmal richtig überrascht! Ich will das ganze auch nicht als Ausrede auspacken sondern als Erklärung für die mäßige Vorstellung die ich dann abgeliefert habe… Beim nächsten mal läuft es wieder besser und gut ist…

Alex ist übrigens genau 19:00 gelaufen und hat damit sein Ziel genau um eine Sekunde verfehlt, eigentlich wollte er die 18 vorne stehen haben, bei ein paar Grad Celsius weniger hätte er das 100% auch geschafft.
Trotz des misslungenen Laufes war der ganze Tag doch sehr versönlich wenn auch hart und ich fand den ganzen Tag super und freue mich schon auf den Allbaulauf nächstes Jahr!

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32. Internationaler Volkslauf Straberg

Ein Volkslauf? Davon stand doch gar nichts in der Planung…

Richtig, der Lauf in Straberg war nicht geplant,  meine gesamte Jahresplanung ist inzwischen aber auch hinfällig, durch den Eintritt in den Verein laufen einige Sachen anders ab:

Mein Trainer Peter hält nichts von minutiösen Trainingsplänen bei denen alles fix und fertig zementiert ist, er reagiert lieber spontan mit seinem Training und passt es z.B. an die äußeren Bedingungen an, generell ist er sehr spontan: Mittwoch klingelte vormittags mein Handy, Peter rief mich an seinem Geburtstag an um ich zu fragen, ob ich Samstag nicht einen Wettkampf laufen will. Das Gratulieren habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen, etwas verdutzt war ich trotzdem, der Mann hat aber sein Herz komplett an den Sport verloren. Natürlich hatte ich Lust und Zeit, also schnell angemeldet.

Donnerstag stand dann das „Abschlusstraining“ an, die ersten 5 km waren Andrea und Birgit noch dabei (die beiden hatten aber auch schon eher angefangen mit dem Training), danach ging es alleine mit Peter auf die Trasse und damit in die volle Sonne (das „Einlaufen“ war noch beschattet und schön kühl). Peter machte die Ansage, dass die nächsten 5km mit einem Schnitt von 5:30-5:45 zu absolvieren sind, ich zog also trotz knallender Sonne nach vorne und gab alles. Den ersten Kilometer habe ich noch in 5:32 absolviert, danach ging es mit 5:24, 5:24 & 5:25 weiter. Der letzte Kilometer war nochmal extra hart, ich sollte das Tempo nochmal steigern und musste echt beißen hab es aber durchgezogen in 5:12. Zum Abschluss noch einen Kilometer auslaufen, am Ende stand folgendes auf der Uhr:

11.00 km, 1:05:30, 5:57 min/km

Gestern Mittag ging es dann mit Ute und Peter nach Straberg in der Nähe von Dormagen, Ute hatte sich für den Halbmarathon angemeldet, ich war über 10km gemeldet. Im Vorfeld war ich schon ganz schön nervös, war ja immerhin das erste Rennen seitdem ich im Verein trainiere! Nach einer kurzen Besprechung ging es für mich um 16.00 los, das Feld war mit 84 Starterinnen und Startern echt überschaubar die Landschaft versprach aber direkt am Start echt schön zu werden.  Nach dem Startschuss schoß das Feld förmlich los, ich lies mich wie schon so oft mitreißen und lief sehr schnell los, die ersten beiden Kilometer rannte ich in 4:51 bzw. 4:56 was mich ein wenig schockierte: Den letzten 10km lauf hatte ich bei deutlich angenehmeren Temperaturen vor gerade mal einem Monat in 52:47 gelaufen, jetzt lag ich nach den ersten zwei Kilometer auf einem Kurs unter 50:00 und mir war vollkommen klar, dass ich das Tempo nicht halten kann wenn ich lebend ankommen will. Kurz nach dem zweiten Kilometer gab es das erste mal Verpflegung und ich will an dieser Stelle mal die tolle Organisation und die Einsatzbereitschaft der ganzen Helfer loben, habt ihr echt super gemacht! Jetzt wartete Peter mit dem Rad am Wegesrand und begann sofort meine schlechte Armarbeit zu bemängeln, wo der Mann recht hat hat er nun mal recht. Mit Peter an meiner Seite fühlte ich mich irgendwie sicherer, den dritten Kilometer lief ich in genau 5:00, es war aber jetzt schon hart: Sobald man aus dem Wald bzw. Schatten in die Sonne kam war es so, als ob dir jemand ins Gesicht schlägt, echt nicht besonders einfach zu laufen bei der Wärme aber ich blieb dran. Ab und zu schaute ich auf meine Uhr (mein Puls machte mir etwas Sorgen), eine Tatsache die Peter gar nicht mag, also sagte er mir, dass ich ihm die Uhr abmachen und ihm gegen soll. Glücklich war ich damit nicht gerade, aber er ist der Trainer und er weiß ganz genau was er macht, also gab ich ihm die Uhr und musste mich ab jetzt auf mein Gefühl verlassen. Zu diesem Zeitpunkt war  ich schon an eine kleine Gruppe rangelaufen und Peter feuerte mich an richtig in die Gruppe zu laufen, ich musste also nochmal beschleunigen und setzte mich hinter die erste Läuferin.
Die anderen aus der Gruppe waren mir mehr oder weniger egal, die Läuferin vor mir lief ein gutes und gleichmäßiges Tempo, perfekt also. Peter kühlte mich und die anderen Läufer aus der Gruppe regelmäßig vom Rad aus mit Wasser ab, wann bekommt man schon mal so einen Service? Zwischen Kilometer sechs und sieben ging ich nach vorne und zog meine Partnerin, bei Kilometer acht gab ich die Führungsarbeit aber wieder ab, zu diesem Zeitpunkt war ich total fertig und wollte am liebsten langsamer werden, ich biß aber die Zähne zusammen und zog weiter dran. Peter machte die Ansage, dass die 50 Minuten bei dem Tempo immer noch drin wären, ich glaubte aber nicht so recht dran. Immer dann wenn meine Lauftechnik schlechter wurde gab es mahnende Worte von Peter und ich konzentrierte mich wieder. Endlich kam die Markierung für den letzten Kilometer, von hinten hörte ich nur „und jetzt nochmal ziehen“ also beschleunigte ich noch mal. „In 5 Minuten bist du im Ziel, zieh dran, zieh durch!“, immer wieder wiederholte ich diesen Gedanken. Erst zog ich an meiner Partnerin vorbei und kurz danach überholte ich noch einen weiteren Läufer, ein gutes Gefühl am Ende nochmal einen drauflegen zu können. Der letzte Kilometer verlief ziemlich gerade bis man ins Stadion abbiegt und noch ca. 150m im Rund zu laufen hat. Endspurt. Ich konnte noch einen anderen Läufer kurz vor dem Ziel übersprinten, als ich im Ziel war war ich dann aber am Ende meiner Kräfte und schnappte nach Luft. Direkt nach mir kam die andere Läuferin ins Ziel, wir bedankten uns beim anderen für die gute Arbeit, war auch echt gut!

Über meine Zeit machte ich mir erst mal keine Gedanken, ich wollte nur trinken und Ruhe. 🙂  Nach meinem Zehner ging Ute auf die Halbmarathonstrecke, ich versuchte immer wieder die Spitzengruppe abzupassen und Fotos zu machen was mir auch recht gut gelang denke ich. Die Hitze machte den Halbmarathonis noch mehr zu schaffen, Ute lieferte aber ein sehr souveränes Rennen ab und wurde am Ende Gesamt Dritte und Siegerin der Frauen! Herzlichen Glückwunsch noch mal dazu!

Inzwischen gab es auch Ergebnißlisten
für den 10 km Lauf und in einer Zeile stand da:

35. Brandt, Sebastian   Team Essen 99    0:50:00    84   M 20   6.

50:00! Wahnsinnszeit! Neue persönliche Bestzeit mit einer Verbesserung von 2 Minuten und 7 Sekunden! Niemals habe ich damit gerechnet, eine 52:30-53:00 hatte ich mir zugetraut aber doch keinen Schnitt von 5 min/km! Ich möchte mich an dieser Stelle vielmals bei meinem Trainer Peter bedanken, ohne dich hätte ich das niemals geschafft, dein Training zeigt also schon Wirkung und ich bin mal gespannt, wo es mit uns noch so hin geht! Auch wenn ich die Sub 50 um eine Sekunde verpasst habe ärgere ich mich kein bißchen, im Gegenteil, für mich war es ein perfekter Samstag, ich hatte jede Menge Spaß und bin mit einer neuen Bestzeit nach Hause gefahren, was will man mehr?

10. Metrogroup Marathon – Der Bericht

Ja, wo soll ich nur anfangen bei so einem Bericht? Da bereitet man sich Wochen auf einen Wettkampf vor, läuft hunderte Kilometer zur Vorbereitung und auf einmal ist er da, der Tag X. Samstag, einen Tag vor dem Marathon war ich noch aufgeregt ohne Ende, die immer gleichen Fragen schossen mir durch den Kopf: „War die Vorbereitung gut genug?“, „Habe ich genug lange Läufe gemacht?“ und „Passt morgen alles zusammen?“ um nur einige zu nennen.

Sonntag morgen läuft dann erstmal alles nach Plan, meine Sachen habe ich am tag vorher schon rausgelegt, duschen, die obligatorische Tasse Kaffee am morgen, eine Schale Müsli, anziehen und los. Vor der Tür dann sofort der erste Dämpfer, in dem Moment in dem die Tür ins Schloss fällt merken Kathi und ich, dass wir uns gerade ausgeschlossen habe. Verdammt, wieso heute? Ich werde im Flur etwas lauter, wieso muss das ausgerechnet heute passieren? Nach kurzer Diskussion beschließen wir erstmal zu fahren und später den Schlüsseldienst zu rufen. Dummerweise liegt man Handy auch noch in der Wohnung, also gibt es heute dann kein Live-Tracking von mir…
Die Fahrt läuft wie geplant, ein Parkplatz direkt an einer Bahnhaltestelle ist auch sofort gefunden. Das Wetter stimmt absolut, es ist bewölkt und sieht nach Bestzeitenwetter aus, gut so, nach der Hitzeschlacht vom letzten Jahr habe ich keine Lust auf eine Wiederholung. Die Bahn befördert uns schnell auf die andere Rheinseite, von da aus geht sofort zur „Kreuzung“ von Kilometer 8/20, schon von weitem erkenne ich unser Teamfahrzeug.

Teamfahrzeug? Richtig, da war ja noch was… Samstag habe ich mich bei einem Verein angemeldet, dem Team Essen`99 und werde zukünftig von Ernst-Peter Berghaus (hier gibt es einen kurzen Artikel über ihn) trainiert. Für mich ist das ein absoluter Glücksfall und ich freue mich schon sehr über die gemeinsame Arbeit.

Angekommen halfen wir noch bei den letzten Aufbauarbeiten des „Streckenbelebungspunktes“ damit später richtig Stimmung aufkommt. Danach ging es dann erst im Laufschritt, dann auf dem Fahrrad zur Oberkasseler Brücke, hier war um 8:30 ein Treffen von Bekannten aus einem Laufsportforum angesetzt, es war echt schön die Menschen hinter ihren Benutzernamen in echt kennenzulernen. Ulli war zum Glück auch da, bis zuletzt war leider nicht klar ob Ulli hätte starten können oder nicht, zum Glück ging es aber nun, wir wollten schließlich zusammen starten und laufen! So langsam ging es in die Startblöcke, auf dem Weg dorthin habe ich noch Anja getroffen und ihr viel Erfolg für die Mission Sub4 gewünscht. Ulli und ich sortierten uns kurz vor den 4:30 Pacern ein. Einer der 4:30 Pacer war Jörg „Yogi“ Schranz, ein bekannterer deutscher Ultraläufer, bis zu diesem Tag kannten wir uns nur bei Facebook, vor dem Start bin ich dann noch schnell hin und habe auch mal in echt „Hallo“ gesagt. Ulli und ich wollten so eine Zielzeit von 4:20-4:30 anvisieren, starten wollten wir auf jeden Fall mit einem Pace zwischen 6:06-6:09 min/km.

Dann ging es los! Mit dem Startschuß setzten sich 4000 Marathonläufer in Bewegung und machten sich auf die 42.195 .km. Nach circa 2 Minuten hat sich das Feld soweit abgesetzt, dass man endlich über die Ziellinie läuft und es endlich los geht, jetzt zählt es! Die ersten Kilometer gehen schnell vorbei, Zwischeneiten bekomme ich heute eh nur bei Kilometer 10, 21.1, 30 und 40, mein Trainer hat mir verboten heute mit Pulsuhr zu starten, ich soll mich auf meinen Körper konzentrieren. Das Tempo von Ulli und mir ist gut und schon haben wir die ersten 5km hinter uns. Auch wenn die Temperaturen nicht sehr hoch sondern eher optimal sind fange ich sofort am ersten Verpflegungspunkt an zu trinken. Bei Kilometer 8 laufen wir das erste mal am Teamstand vorbei, noch ist alles super, es geht jetzt über die Oberkassler Brücke auf die andere Rheinseite, auf der Brücke kommt uns auf der anderen Seite die ersten Spitzenläufer entgegen, später dann noch Marian Blaszinski, Jan Fitschen, die Elitefrauen, Marc-Andre Ocklenburg und Anna Hahner.  Es ist unfassbar wie schnell die unterwegs sind, wir haben gerade mal 10 km hinter uns und die laufen gerade alle Richtung Halbmarathonmarke, echt unglaublich! Die 10km Marke passieren wir nach 1:01:07 und liegen damit voll auf Kurs von 4:20.

In Oberkassel sind die Straßen leerer als letztes Jahr, insgesamt sind nicht so  viele Menschen auf den Straßen unterwegs, die Wolkendecke hat anscheinend doch viele abgehalten sich an die Strecke zu stellen, schade eigentlich. Die Kilometer fliegen so dahin, ab Kilometer 17 habe ich auf einmal Probleme, meine hintere Oberschenkelmuskulatur schmerzt auf einmal und verkrampft leicht, egal weitermachen, Ulli motiviert mich und so ziehen wir weiter. Auf der Lueg-Allee ist wieder mehr los, die Menschen feuern einen an, das gibt zusätzliche Motivation. Als nächstes geht es wieder „bergauf“ über die Oberkassler Brücke, zum Glück haben wir dieses Jahr hier keinen starken Wind. Kurz vor dem Verpflegungsstand an Kilometer 20 muss ich Ulli laufen lassen, ich muss ein Stück gehen, die Muskeln tuen einfach zu sehr weh und es sind noch über 21 km bis ins Ziel. UIli dreht sich mehrfach um aber ich kann die Lücke zwischen ihm und mir einfach nicht füllen, es geht einfach nicht. Vielen Dank Ulli fürs mitziehen bis hierhin, ab hier kämpft jeder alleine und ich wollte dir echt keine Last sein (was ja auch gut war, dazu aber später mehr). Wie soll ich diese verdammte Strecke bitteschön noch laufen wenn es jetzt schon weh tut? Wozu war denn die Vorbereitung da? Nächstes mal gibt es viel viel mehr lange Läufe, soviel ist sicher!
Ich laufe weiter und passiere als nächstes meinen Teamstand und nehme die Motivation durch Kathi und Peter mit, direkt danach passiere ich die Halbmarathonmarke. 02:10:20, die 4:20 sind also theoretisch noch drinnen, praktisch weiß ich aber jetzt schon, dass das wahrscheinlich nichts wird, dazu habe ich jetzt schon zuviel Probleme. Bei Kilometer 22 gehe ich wieder ein Stückchen, danach laufe ich wieder und kämpfe mich von Kilometermarke zu Verpflegungsstand, immer wenn es nicht mehr geht gehe ich. Das schlimmste ist, dass ich echt einer der ersten Läufer bin die gehen müssen, Motivation sieht anders aus, wenigstens feuern einen die Zuschauer an und dank Namen auf der Startnummer höre ich immer wieder Zurufe a la „Komm Sebastian, weiter gehts, ist nicht mehr weit!“. Ab Kilometer 23 drehe ich mich immer wieder um und schaue mich nach den 4:30 Pacern um, noch sind sie aber nicht zu sehen, ich liege also noch immer auf Bestzeitenkurs, weiß aber auch ganz genau, dass der härteste Teil noch vor mir liegt. Etwa bei Kilometer 25.5 kommen die 4:30 Läufer angelaufen, zu meiner Verwunderung kann ich Jörg nirgendwo erkennen, seine Ballons scheint er an einen anderen Läufer abgegeben zu haben. Für einen weiteren Kilometer kann ich an die Gruppe hängen, danach muss ich sie wieder laufen lassen, ich kann nicht mithalten und muss wieder gehen. Egal was heute passiert, ich will finishen, die Gedanken vom Ausstieg sind nicht mehr da, aber es ist noch so unglaublich weit… Wieso kann ich einen Halbmarathon in 5:30 min/km ohne Probleme laufen, habe bei Distanzen über 21 km aber immer Probleme? Will ich „es“ vielleicht nicht genug?
Bei Kilometer 26.5 höre ich auf einmal von hinten wie „Komm Sebastian, langsam weiterlaufen!“. Wieso höre ich denn meinen Namen, ich habe doch hinten nichts auf meinem Trikot stehen? Als ich zur Seite schaue sehe ich Jörg, ohne Ballons ist er inzwischen alleine unterwegs. Mein Gott bin ich dankbar das Jörg hier ist, vielleicht sollte ich das kurz erklären:
Jörg ist Ultraläufer, er läuft also gerne mal Distanzen über 42.195 km, auch die TorTour de Ruhr, den längsten NonStop Ultralauf Deutschlands mit 230 km Länge (Einmal die Ruhr von Quelle bis Mündung in den Rhein) ist er schon gelaufen, eine kleine Übersicht gibt es hier. Als Ultraläufer kennt Jörg sich also mit den langen Distanzen bestens aus und ich hoffe davon etwas zu profitieren. Wir laufen also weiter und siehe da, es geht auf einmal wieder. Klar tut es immer noch weh, aber Jörg sagt mir, dass ich nicht an die Schmerzen denken sondern einfach langsam weiterlaufen soll und es funktioniert. Wir unterhalten uns und das macht es noch besser, ich bin abgelenkt und laufe einfach weiter. So bei Kilometer 28 haben wir auf einmal noch mehr Begleitung bekommen, Monika begleitet uns ab jetzt und wir laufen zusammen, das tut gut und stärkt einen Mental. Auch wenn es weh tut, weiterlaufen ist die beste Motivation und gleich haben wir die 3 vor den Kilometerzahlen stehen, ab da ist es quasi nur noch eine „Zollvereinrunde“ und gar nicht mehr weit.

Ab dem Moment wo wir in der Gruppe laufen läuft es bei mir viel besser, mir kommt es so vor, als lägen die Verpflegungspunkte dieses Jahr viel näher beisammen und das ist gut. Ab Kilometer 32 habe ich wenig Erinnerung an die Strecke aus dem Vorjahr, in der Düsseldorfer Innenstadt sieht für mich alles gleich aus. Unterwegs gabeln wir noch einen Läufer auf und ich motiviere ihn langsam mit uns weiterzulaufen. Auch wenn die Muskeln weh tun, es läuft wieder, ich werde teilweise sogar etwas zu schnell und muss mich bremsen um bei der Gruppe zu bleiben. Ab und zu gehen wir ein kurzes Stück, wir verfallen aber immer wieder in den Laufschritt, auch wenn wir nicht schnell unterwegs sind.
Die Sonne kommt etwas raus und ich erwische mich dabei wie ich auf einmal ein Lächeln auf dem Gesicht habe. Ab Kilometer 32 überholen wir etliche Marathonläufer, das motiviert zusätzlich und ich weiß, dass ich finishen werde, die Zeit ist mir egal, Hauptsache ankommen. Irgendwo bei Kilometer 34 sehe ich auf einmal Anja, ich erfahre nur, dass sie mit Magenkrämpfen ausgestiegen ist, sehr sehr schade wie ich finde, bei gesundheitlichen Gründen kann man aber leider nichts machen und der nächste Marathon kommt bestimmt.
Ab dem Medienhafen kenne ich mich wieder aus, Jörg schaut bei Kilometer 38.5 auf seine Uhr und sagt mir, dass ich vielleicht noch meine persönliche Bestzeit schlagen kann wenn ich jetzt etwas Gas gebe. Ich bedanke mich bei allen und laufe los. Bei Kilometer 39 ist dann nochmal unser Teamstand, Peter hat inzwischen den Stand hierhin verlegt um hier nochmal ordentlich Stimmung zu machen und alle Läufer auf den letzten 3 Kilometern zu motivieren.  Als er mich sieht läuft er ein Stück nebenher und macht Fotos.

Auf der Kö sind es dann nur noch 2 Kilometer und 195 Meter bis ins Ziel, inzwischen ist die Sonne komplett rausgekommen und es wird warm. Am letzten Verpflegungsstand nochmal Wasser, Iso und Cola genommen, weit ist es nicht mehr! Auch wenn ich versuche durchzulaufen muss ich immer wieder Gehpausen machen, die Stimmung auf der Kö ist genial und mir meine Gehpausen kurz vor dem Ziel schon fast peinlich.

Noch einen Kilometer, nochmal eine Anfeuerung von Peter und dann geht es runter zum Rhein und ich kann das Ziel sehen. Verdammt, wieso ist das noch so weit, war das Ziel letztes Jahr auch so weit weg? Zielgerade, nochmal beschleunigen, rechts am Rand unter den Zuschauern steht Kathi, dann geht es mit erhobenen Armen durchs Ziel,. die Uhr steht bei 04:46:51, wahrscheinlich habe ich damit meine PB leicht verpasst – auch egal. Ich gehe auf die Knie und küsse den Boden. Heute habe ich einen großen Kampf gegen mich gewonnen und eine riesengroße Lektion gelernt, vielen Dank dazu noch einmal an meinen Lehrer Jörg dafür.

Direkt im Ziel gibt es die Belohnung für die geschafften 42,195km, eine echt schöne Medaille mit einem kleinen beweglichen „Radschläger“ und natürlich bin ich stolz. Auf dem Weg in den Nachzielbereich halte ich Ausschau nach Jörg und bedanke mich nochmal bei ihm. Im Nachzielbereich gibt es dann erstmal ein Erdinger Alkholfrei und Berliner Ballen, ich treffe Ulli wieder, er hat es echt geschafft in dem Tempo durchzulaufen und hat seine persönliche Bestzeit pulverisiert und kam nach 04:20:05 ins Ziel, herzlichen Glückwunsch und absoluten Respekt  & Hochachtung hierzu! Hast du gut gemacht Ulli!

Vielen Dank an Kathi, Peter, Ulli, Jörg, Anja und alle anderen, ohne euch hätte ich das nicht geschafft. Vielen Dank auch für die ganzen Glückwünsche von euch, ihr seid echt toll!

42.195km, 04:44:19 (und damit 1 Minute 56 Sekunden an meiner Bestzeit vorbei), 6:44 min/km.

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir dann mit Hilfe eines Schlüsseldienstes wieder in die Wohnung konnten gab es für mich noch eine Überraschung nach der Dusche, 98.8kg ist klar unter 100kg und damit ein erstes großer Erfolg für das Projekt 85! Nur zur Erinnerung: Am 14. Januar habe ich noch stolze 107.5 kg auf die Waage gebracht, 8.7 kg sind also schon wieder weg dieses Jahr und 13.8 kg sollen noch folgen! Die Pizza Abends hatte ich mir trotzdem verdient…
Die nächsten Tage werde ich locker angehen, heute geht es noch schwimmen um die Muskeln aufzulockern, vielleicht kann ich Donnerstag oder so ja schon wieder eine vorsichtige Laufeinheit machen, richtig Muskelkater habe ich jedenfalls nicht. Ich freue mich schon sehr auf das kommende Training und Wettkampfjahr mit Trainer, genug Motivation für weitere Erfolge, auch wenn es „nur“ der Sieg über den inneren Schweinehund ist (vielleicht sogar der größte Erfolg von allen?!), ist jedenfalls da!

Ach ja, noch mehr Fotos gab es bereits hier

20. Spardabank Brückenlauf in Düsseldorf

Gestern war der 20. Spardabank Brückenlauf und ich bin über die 10km Distanz gestartet, als Trainingslauf wohl gemerkt.

Der Brückenlauf ist ein größeres Laufevent in Düsseldorf und eignet sich gut zum „Warmlaufen“ für den Marathon und da bei uns in der Firma von Seiten meines Arbeitgebers, der RDS Consulting GmbH, gefragt wurde, ob nicht jemand Interesse hat mitzulaufen, konnte ich natürlich nicht nein sagen.

Abgesehen von Kollegen aus meiner Firma wollten sich auch Christine, Nicole und Alex mitlaufen, sie zogen aber die 5km vor. Bei über 3000 Startern war es gar nicht leicht alle zu finden im Start/Zielbereich, zuerst habe ich mit Alex, Nicole und Christine und deren Begleitung getroffen, danach habe ich dann mal die Organisatorinnen bei mir aus der Firma gesucht, die meine Startunterlagen und das Firmentrikot netterweise für uns zentral organisiert hatten.

Ich wusste von Alex, dass er die 5km unter 20 Minuten rennen kann, (nach wie vor unglaublich finde ich das ja wie krass Alex sich da gesteigert hat, absolut bewundernswert!) aber ich wusste auch, dass er sich gerade für Ende Juni fit macht und das sein eigentliches Ziel ist, trotzdem war ich gespannt was er heute zeigen würde. Nach dem Start wartete ich aufgeregt am Ziel und hatte meine Spiegelreflex im Anschlag. Als ich nach knapp 19 Minuten Alex auf mich zugeschossen (anders kann man das ja schon nicht mehr nennen) sah war ich echt baff… Als er die Ziellinie überquerte zeigte die Uhr eine 19:12, absoluten Glückwunsch zu der Riesenzeit!

Um 12:00 ging es dann endlich für mich auf die Strecke (eine schöne 5km Runde zwischen Rhein-Knie-Brücke und Oberkasslerbrücke), ich wollte die 10km in guten 55 Minuten laufen, also einen Pace von 5:30 min/km angehen, das sollte locker drin sein. Für mich war klar, dass das heute keine Jagd auf eine neue Bestzeit wird, Vollgas eine Woche vor dem Marathon wäre wahrscheinlich nicht sinnvoll.

Nach dem Startschuss musste ich mich erstmal durch die Massen an Menschen kämpfen, freies Laufen war nicht zu denken und ich musste viele Menschen überholen. Nachdem sich nach 2 Kilometern das Feld etwas entzerrt hatte suchte ich mir eine Gruppe an Läufern die etwa mein Tempo liefen (also gerade so 5:16 min/km) und hängte mich dran. Wie auch immer, nach so 3-4 Kilometern kamen wir (die zwei Laufmädels und der nette Mann mit dem Hardtseemafia-Triathlon-Trikot) ins Gespräch und ich musste feststellen, dass man sich auch bei einem Pace um 5:15 wunderbar unterhalten kann. Die Begleitung und die Gespräche ließen einen so ein wenig die Zeit vergessen und so merkte ich gar nicht richtig wie sich Kilometer an Kilometer reihte und wir immer noch so schnell unterwegs waren!

Kurz vorm Ziel legte ich nochmal einen Endspurt hin und kam so mit einer offiziellen Zeit von 52:42 ins Ziel und damit habe ich meine Bestzeit aus dem Jahr 2011 gerade mal um 35 Sekunden verpasst. Etwas schnell vielleicht, aber nicht zu schnell. Heute fühle ich mich schon wieder richtig spritzig und gut, ich bin heiß…

Herzlichen Glückwunsch an Christine, Nicole, Alex, Andreas, Jan, Jochen, Guido & Markus zu ihren Ergebnissen und vielen Dank an die RDS für die Möglichkeit und das tolle Trikot!

Ich finde es war ein echt toller Wettkampf und Vormittag/Mittag, vielen Dank an alle die da waren, es hat mir einen Riesenspaß gemacht!

Hier unter dem Artikel gibt es nochmal eine kleine Fotoauswahl, einfach anklicken und die Bilder durchklicken!

10 km, 52:42, 5:16 min/km, ø HF 167bpm

Mein zweiter Halbmarathon beim 30. Benrather Volkslauf

Samstag war (endlich) wieder mal Wettkampftag und nachher ich war irgendwie saufroh den Wettkampf gelaufen zu sein, aber fangen wir doch mal vorne an:

Auch wenn ich den Halbmarathon genau so in meiner Wettkampfplanung für dieses Jahr aufgeführt hatte, sicher war ich mir nicht ob ich den auch Laufen sollte, der Metrogroup Marathon rückt immer näher und ich hatte immer noch Trainingsrückstand und ein eher ungutes Gefühl. Ulli hat es schließlich geschafft mich zu überzeugen und deshalb hab ich mich dann Anfang letzter Woche auch angemeldet. Da ich keine Ahnung hatte wo ich gerade leistungstechnisch stehe wollte ich mich an Ulli halten, eine knappe Sub 2 sollte es werden, mit anderen Worten also 21.1 km mit jeweils 5:40 min/km. Wer mein Training regelmäßig verfolgt wird sich erinnern, dass ich letzte Woche Donnerstag einen Tempodauerlauf über gerade mal 11 km in 5:40 absolviert hatte und dabei ein gutes Gefühl hatte, das hier waren aber nicht 11 sondern 21 km und damit eine ganz andere Dimension. Dazu kam noch, dass mein Trainingstagebuch mir anhand meiner aktuellen Form für den Halbmarathon eine Zeit von mindestens 2:02 prognostizierte, aber wie heißt es so schön:

Wer nicht wagt der nicht gewinnt

Samstag Mittag ging es also nach Düsseldorf-Benrath, ich war circa 45 min vor dem Start da und konnte in aller Ruhe meine Startunterlagen abholen. Das Wetter war zum Laufen perfekt, wir hatten so circa 10°C und es war bewölkt, Bestzeitenwetter eigentlich. Während ich mich nach Ulli umsah traf ich Anja, sie wollte den Halbmarathon heute auch als Formtest nutzen und heute unter 1:50 bleiben. Als ich dann zum Start unterwegs war traf ich Ulli und hatte meinen Laufpartner damit für heute also gefunden. Damit das Unterfangen Sub2 auch wirklich gelingt programmierte ich noch schnell den Forerunner so, dass wir gegen einen „virtuellen Partner“ antraten der stur jeden Kilometer mit exakt 5:40 min/km „lief“, so konnte ich jederzeit nachsehen ob wir Vorsprung hatten oder hinter der 2-Stunden-Marke lagen. Am Start hatten sich neben uns noch über 450 andere Läufer versammelt, der Fokus lag aber heute nicht auf anderen sondern nur auf dem Spaß und der Mission Sub2, wir wollten uns nur auf uns konzentrieren.

Nach dem Startschuss ging es los, nach circa 45 Sekunden hatten wir dann die Startlinie auch überquert und damit ging es endlich los, die Uhren wurden gestartet und es war Wettkampfzeit!

Normalerweise habe ich immer das Problem etwas zu schnell loszulaufen, diesmal bremste Ulli mich aber gut ein und so absolvierten wir den ersten Kilometer in 5:33 und lagen damit gut im Plan. Anfangs wollte ich das Tempo noch um ein paar Sekunden bremsen, 5 Sekunden pro Kilometer können gefühlt über diese Distanz schon einen großen Unterschied machen und ich wollte auf keinen Fall am Anfang überpacen um dann später einzubrechen, nach einer kurzen Absprache behielten wir das Tempo bei und Ulli sagte, dass er das Tempo jetzt gleichmäßig laufen wollte. Gesagt, getan: Die nächsten Kilometer liefen wir in 5:34, 5:28, 5:32, 5:36, 5:34, …, sehr gleichmäßig also und fast wie eine Maschine. Das doch recht hohe Tempo war für mich vollkommen okay, mein Puls lag so bei 160 bpm, es fühlte sich eher wie ein schneller Trainingslauf als nach Wettkampf an. Die Laufstrecke war echt schön und abwechselungsreich, es ging über Waldwege durch den Benrather-/Hasseler Forst und um den Unterbacher See, Ulli erzählte mir beim Laufen, dass die Gegend eines seiner bevorzugten Trainingsreviere ist, kann ich absolut nachvollziehen. Leider habe ich keine Bilder gemacht, es handelt sich aber um ein echt schönes Waldgebiet mit Bachläufen und viel Abwechselung, langweilig wurde es für mich zumindest nicht.

Nach 4 1/2 Kilometern kamen wir zum ersten Verpflegungspunkt (ich wusste bis dahin nicht mal, dass es überhaupt Verpflegung gibt!) und wir nahmen beide einen Becher Wasser. Es lief echt gut, ich kontrollierte regelmäßig unser Tempo und wir hatten uns echt sehr gut bei 5:33 eingependelt. Die Kilometer verflogen und auf einmal hatten wir 10km hinter uns gebracht, wir waren immer noch sehr gleichmäßig unterwegs und ich fühlte mich gut. Als wir nach 14 km zum dritten Verpflegungsstand kamen musste Ulli schon mehr kämpfen und wir stellten unsere Gespräche weitesgehend ein. Er fragte mich, ob ich nochmal angreifen wollte, ich blieb aber bei ihm, so war es abgemacht und da gab es auch für mich nichts dran zu rütteln. Überall da wo ich konnte lief ich so, dass Ulli nicht den vollen Wind ab bekam der am Unterbacher See pfiff. Ab dem 16. Kilometer wurden wir etwas langsamer, da wir aber noch locker vor der virtuellen 2h-Marke waren zog ich das Tempo also nicht weiter an sondern lies uns 2 km etwas verschnaufen (5:43 und 5:41). Danach ging es wieder mit 5:33 weiter und wir sammelten langsam den ein oder anderen Teilnehmer auf und motivierten sie zum mitlaufen.  Insgesamt haben wir während des Rennens eher überholt und sind immer wieder an einzelnen Gruppen ran gelaufen ohne unser Tempo zu steigern. Die letzten paar Kilometer bekam Ulli Probleme mit seinem Bauch und so war ich nun gefordert für die nötige Motivation zu sorgen und die letzten Kilometer das Tempo zu machen. Immer wieder motivierte ich unsere kleine Laufgruppe, keine 15 Minuten mehr und wir waren im Ziel und hatten es unter 2 Stunden geschafft! Als es um die letzte Kurve ging konnte man das Ziel in der Ferne schon sehen, 600m waren es noch für uns! 100m vor dem Ziel sah ich Alex und Nicole an der Strecke stehen wie sie mich anfeuerten, eine super Überraschung vielen Dank dafür! Ulli und ich liefen Arm-in-Arm über die Ziellinie und wir hatten es geschafft! Ich stoppte meine Uhr bei 1:57:50, unser Ziel hatten wir damit klar erreicht!! Ich beglückwünschte Ulli und bedankte mich für den gemeinsamen Lauf, es hat echt sehr sehr viel Spaß gemacht! Im Ziel traf ich sofort Anja, sie war sich nicht ganz sicher ob es mit ihrer Sub 1:50 geklappt hat, Glückwünsche gab natürliche trotzdem, wir waren ja immerhin gerade einen Halbmarathon gelaufen!

21.1km, 1:57:48, 5:31,86 min/km.

Vielen vielen Dank an Ulli für den gemeinsamen Lauf und Danke auch an Alex & Nicole fürs kommen, anfeuern und zusehen. Glückwunsch auch nochmal an Anja & Ulli zu den Ergebnissen.

Inzwischen weiß ich, dass wir circa 20 Sekunden an Ullis Bestzeit vorbei geschrammt sind, wenn ich das ganze vorher gewusst hätte und die Probleme mit dem Bauch nicht gewesen wären, naja, ich bin mir sicher, dass da noch die nötigen Sekunden drin gewesen wären, vielleicht ja nächstes Mal.

Als Formtest für den Marathon war der Halbmarathon sicherlich gelungen, ich bin zumindest sehr zufrieden. Ich bin klar unter 2 Stunden geblieben und habe meinem Trainingstagebuch also klar gezeigt wo der Hammer hängt. Das verwunderlichste ist aber die Tatsache, dass ich nicht voll gelaufen bin und trotzdem dieses gute Ergebnis erzielt habe. „Voll gelaufen“ wäre sicherlich mehr drin gewesen, da das alles aber reine Spekulation ist will ich das auch gar nicht vertiefen. Ach ja, meine neuen Wettkampfschuhe (die Brooks PureConnect) haben sich bewährt, ob ich für den Marathon auf sie zurückgreife bleibt aber abzuwarten.

Für alle,die im Frühjahr mal einen Halbmarathon versuchen möchten, kann ich diese Veranstaltung sehr ans Herz legen, sie ist liebevoll organisiert (4 Verpflegungsstellen beim HM), hat eine landschaftlich schöne und flache Strecke und es hat einfach nur Spaß gemacht!

30. Benrather Volkslauf | Halbmarathon

Ziel Sub2 = Erreicht. Ich hatte heute jede Menge Spaß, vielen Dank an Ulli für den gemeinsamen Lauf und Glückwunsch an Anja zur tollen Zeit! Vielen Dank auch an Alex & Nicole für Anfeuern!

Einen richtigen Bericht liefere ich nach, heute will ich nur noch entspannen 🙂

56. Westdeutsche Waldlaufserie des TUSEM Essen | 1. Lauf

So, der erste Wettkampf das Jahres ist bestritten, ich habe es nach 23:48 oder auch 4.3 später km ins Ziel geschafft.

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Zuerst habe ich mich mit Alex getroffen und wir haben die Startunterlagen abgeholt. Alex ist heute nicht mitgelaufen sondern mal wieder als Zuschauer (und da ich meine Kamera dabei hatte auch als Fotograf) an der Strecke. Außerdem habe ich mich mit Tim getroffen, der auch die 4.3 km in Angriff genommen hat. Witziges Detail am Rand ist vielleicht, dass der Lauf da stattfindet, wo wir früher mit der Schule unseren Trim-Trab-Lauf hatten, einem kleinen Waldstück zwischen der Lührmannstraße und der Virchowstraße.

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Nachdem die Junioren gestartet waren, haben Tim und ich uns warm gelaufen und dann ging auch schon an den Start.

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Natürlich bin ich wie immer viel zu schnell los, den ersten Kilometer habe ich in 5:07 hingelegt, viel zu schnell für meine derzeitige Form. Insgesamt war der ganze Lauf ein Kampf, das rauf und runter war doch heftiger, als ich es erwartet hatte und ich wurde immer langsamer.

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Irgendwann musste ich bergauf auch Gehpausen einlegen, immer nur sehr sehr kurze, anders hätte ich es aber vielleicht gar nicht geschafft.

Naja, nach 23:48 war ich dann endlich im Ziel und auch ziemlich fertig, den Anstieg ins Ziel habe ich nochmal das Tempo verschärft und einen Schlussspurt hingelegt.

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Tim war fast 4 Minuten schneller, seine genaue Zeit habe ich aber leider gerade nicht parat. Nach unserem Lauf startete noch der gut besetzte 9.2 km Hauptlauf, ein paar Runden bin ich da zusammen mit Alex noch geblieben, Tim war da schon wieder auf dem Weg nach Hause, laufend versteht sich.

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Heute war schön, hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Mal sehen was ich nächste Woche für eine Zeit hinlege, vielleicht schaffe ich es ja etwas schneller zu sein…

4:42:23

Offizielle Zeit: 4:42:23

Hier erstmal Fotos:

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9. Onkolauf in der Gruga

Es gibt etwas, das wohl jeder Läufer der an Wettkämpfen teilnimmt irgendwann schonmal erlebt: Trotz des Trainings (oder vielleicht auch weil man es mit dem Training nicht so genau genommen hat) läuft man einen Wettkampf langsamer als seine persönliche Bestzeit. Für mich war das heute ein Premiere, eine Premiere auf die ich vorbereitet war. Nach der tollen Zeit vom Gervinusparklauf wusste ich, dass es momentan schwer werden würde noch einen draufzusetzen, aber das hatte ich für heute auch nicht geplant, ich wollte bei etwas gutem helfen.

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Der Onkolauf ist ein Spendenlauf und wurde dieses Jahr zum neunten Mal ausgerichtet. Die Erlöse kommen der Essener Krebsberatung für Betroffene und Angehörige zugute, mehr Informationen zur Idee, Motivation und Geschichte findet man unter www.onkolauf.de.

Für mich ging es heute darum mit über 500 anderen Läufern 5km (2 Runden) durch die Gruga zu wetzen. Wer die Gruga kennt, weiß auch, dass es hoch und runter geht, ein nicht zu vernachlässigender Faktor für heute. Das Wetter spielte heute auch nur mehr oder weniger mit, ein paar Tropfen vor dem Start und knackige 24°C machten es uns Läufern nicht einfacher. Nachdem ich meine Startunterlagen hatte (wieder mit elektronischer Zeitmessung per Chipband am Schuh), traf ich meinen Vater und freute mich darüber sehr! Danke fürs kommen, anfeueren und fotografieren! Mehr Fotos gibt es später, wenn ich die Bilder zugeschickt bekommen habe.

In der Startaufstellung traf ich dann noch 4 Bekannte, man wollte einen Pace von 5 min/km anschlagen, eine Pace die mir auch vorschwebte. Nach dem Startschuss ging es über keine Zeitmessmatte, was ich nach wie vor nicht verstehe und mich frage, wie die Veranstalter eine Nettozeit ermitteln wollen.

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Die ersten zwei Kilometer gingen noch gut (4:57 & 4:47), aber ich wusste genau, dass es heute ein Kampf werden würde. Den dritten Kilometer ließ ich mit 5:07 hinter mir, meine Bestzeit damit schon quasi nicht mehr knackber. Es kam wieder ein steiles Stück bergauf und ich ging ein Stück. Vielleicht hätte ich es auch komplett durchziehen können, ein Stück zu gehen war aber zu verlockend, ich lief schon in meinem „roten“ Pulsbereich. KM 4 war also nur eine 5:42, auf dem letzten Kilometer zog ich aber nochmal das Tempo an und wurde zum Schluss (bergauf) immer schneller bis zum Spurt. Im Ziel zeigte meine Uhr einen Puls von 190 (neuer Höchstwert) und eine Zeit von 24:59; bis die offiziellen Ergebnisse online sind nehme ich also erstmal an, dass ich ziemlich genau einen Schnitt von 5 min/km hingelegt habe. Nach dem Lauf habe ich mich ziemlich schnell auf den Heimweg gemacht und noch meinen Dad rumgefahren, er war zur Gruga gelaufen.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich schon zufrieden mit dem Lauf und meinem Ergebniss bin. An der Organisation kann man sicherlich noch was tun, Streckenposten die ein Abkürzen der Teilnehmer verhindern oder ein anderes System zur Startnummernausgabe sind da zwei Vorschläge.Morgen kommen dann 25km auf mich zu, ich bin gespannt wie ich mich schlage.

5 km, 24:59, 5 min/km, 66 Höhenmeter und 594 verbrannte Kcal.

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