Wenn mir vor 28 Tagen jemand gesagt hätte, dass ich heute um den Baldeneysee laufen werde ohne dabei auch nur einmal zu gehen, hätte ich die Person für verrückt erklärt. Wenn ich mich an dieses Jahr zurück erinnere, gab es einen Tag, an dem ich den Baldeneysee mit Inline Skates umrundet habe. Ich habe es damals nicht geschafft die Runde zu beenden ohne Pause zu machen, meine Fitness und Kondition wollte einfach nicht, dass ich es schaffe. Jeder weiß wohl, dass Inline Skaten weit weniger anstrengend als Joggen bzw. Laufen ist, doch ich konnte nicht mehr. Ich weiß auch noch, dass ich 2009 einmal mit Jenny, Fatima, Sven und Simon am Baldeneysee war. Fatima, Jenny und ich sind damals mit Inlinern gefahren, Sven und Simon sind gelaufen. Ich war nach der einen Runde auch damals schon total am Ende und hätte es mir niemals träumen lassen um den See zu laufen.

Heute habe ich es geschafft! Nach 27 Tagen Training, über 100 gelaufenen Kilometern, fast 10 verloren Kilos und einem anderen Lebenstil bin ich heute in 01:37:16 die 13.73 km um den See gelaufen und habe dabei niemals aufgehört zu laufen.

Vor dem Start hatte ich Angst: Würde ich durchhalten und war es vielleicht einfach noch zu früh für die lange Strecke? Ich würde es schon irgendwie schaffen, falls es gar nicht mehr ging würde ich den Rest halt gehen. Aber ich wollte es schaffen.

(beim Laufen geschossen, Südufer mit Blick Richtung Brücke in Kupferdreh)

Vom Regattaturm weg ging es zuerst in Richtung Stauwehr und dann am Südufer entlang. Die ersten paar Kilometer waren hart, irgendwie muss ich immer erst in meinen “Flow” kommen, ab Haus Scheppen fühlte sich alles gut an. Am Anfang zieht sich die Strecke ziemlich, ab der Brücke in Kupferdreh geht es ganz schnell.
Am Baldeneysee war heute ziemlich wenig los, nur ein paar Läufer und Radfahrer waren unterwegs, was wahrscheinlich auch daran lag, dass es regnete und schon früh dunkel wird, mir war es aber umso lieber.

Als der Regattaturm mit der Kunstinstallation ungefähr in der Höhe der Zecke Carl Funk wieder sichtbar wurde, war ich einfach nur voller Euphorie. Ich konnte es schaffen. Am Regattaturm war ich einfach nur glücklich es geschafft zu haben. Nie in meinem Leben hätte ich gedacht, dass ich ohne Pause um den Baldeneysee laufe! Ich bin einfach nur glücklich, meine neues Leben gefällt mir 🙂