Nachdem ich ja letzte Woche den ersten langen Lauf des Jahres geschwänzt habe ging es also heute los mit den langen Läufen. Da der Trainingsplan vom Umfang von Woche zu Woche nicht geringer wird waren es diese Woche 22 km statt der 19 km der Vorwoche.
Tobi & Mark haben mich heute abgeholt und wir sind zu Baldeneysee gefahren um mal wieder ne Seerunde zu laufen. Da eine Seerunde ja nur 13.5 km sind hatte ich mir überlegt danach einfach von dort aus nach Hause zu laufen, insgesamt sollte ich dann so bei 22 km rauskommen.
Im Gegensatz zu Freitag war das Wetter heute alles andere als schön. Es war mit -1°C eher kalt und es wehte ein echt eiskalter & ultrafieser Wind am See.
Wir haben uns recht schnell bei ungefähr 6:40 min/km eingependelt und rollten zu dritt nebeneinander am Südufer des Sees entlang. Im Gegensatz zum letzten Gruppenlauf ging es diesmal viel besser, ich dachte gar nicht viel über das laufen nach sondern lief einfach, es war nicht besonders antrengend sondern genau richtig. Als wir in Kupferdreh hatten die beiden es ja nicht weit und ich hatte immernoch sehr, sehr viel Respekt vor den 22 km. Die 13.5 um den See sollten kein Problem sein, doch danach ging es erstmal die Lerchenstraße hoch, fast 2 km konstante Steigung und 76 Höhenmeter sind für Bergspezialisten oder den oder anderen Ultraläufer nichts, für einen Großstadtmenschen wie mich aber schon „was“.
Wieder am Regattaturm fühlte ich mich immernoch sehr gut, ich verabschiedete mich kurz von den beiden und dann schaute ich meinem größten Feind (für heute) ins Gesicht. Ich wollte bis oben durchlaufen und nicht vorher aufgeben, ich lief also langsam los die Lerchenstraße hoch, mein Puls stieg immer weiter, machte dann aber netterweise irgendwo bei 172 bpm Stopp und blieb da dann auch, also lief ich immer weiter bergauf bei einem 6:49 min/km Pace. Ich bin die Lerchenstraße schon öfter hoch gelaufen, heute in richtig langsam war das mal ein neues Gefühl, es war gut und ich war nicht an meinem Limit, echt genial.
Ab dem Stadtwaldplatz ging es dann leicht bergab und ich musste mich einbremsen, ich wollte schneller laufen, ich fühlte mich gut, locker, es lief einfach alles und das Gefühl blieb bis ich zuhause war auch da.
22 km, 2:27:51, 6:43 min/km, ø HF 154bpm
Es lief heute einfach alles wunderbar, ich weiß gar nicht wovor ich Angst hatte vorher. Ich glaube, dass es die absolut richtige Entscheidung war und ist auf den Trainingsplan zu hören und langsam zu laufen bei einem niedrigen Puls, nur so kann ich auf Dauer meine Grundlagenausdauer richtig trainieren und das merke ich jetzt schon von Trainingseinheit zu Trainingseinheit.