Heute war der 30. Frankfurt Marathon und ich habe mir für 10 Uhr einen Wecker gestellt um mir das Rennen anzusehen. Wilson Kipsang, der Vorjahressieger und Streckenrekordhalter (2:04:57), hatte angekündigt, den Weltrekord auf der schneller Strecke in Frankfurt anzugreifen. Das ganze Rennen und die Übertragung waren total spannend und genial, der HR hatte zum Glück auch bei den deutschen Spitzenläufern Kameramotorräder positioniert, für die deutsche Spitze ging es heute immerhin um die Olympiaqualifikation 2012. Die Normen hier: 2:12 bei den Herren, 2:30 bei den Damen.
Andre Pollmächer war hier der aussichtsreiche Kandidat aus deutscher Sicht, bei den Damen wollten Sabrina Mockenhaupt und Susanne Hahn die Norm des DLV packen. Die Herrennorm des DLV wurde in der Laufszene ausgiebig diskutiert, die Norm ist schon sehr niedrig und wurde die letzten Jahre von keinem deutschen Läufer unterboten. Viele können nicht verstehen wieso der DLV eine 2:12 vorgibt wenn das IOC nur eine 2:17 fordert. Die Frauennorm von 2:30 hingegen wurde als fair angesehen, es würde auch abseits der Spitzengruppe spannend werden!
Nach spätestens 10km war klar, dass die Spitzengruppe um Wilson Kispang den Weltrekord in Reichweite hat.
Bis zum Halbmarathon sah es für Andre Pollmächer noch gut aus, er lag knapp unter der Norm und hatte eine erwartete Zielzeit von knapp unter 2:12, danach wurde er aber leicht langsamer. Mockenhaupt und Hahn lagen gut in der Zeit und sollten klar die Norm packen. Jan Fitschen lag auch noch auf gut im Tempo, er wollte nach seinem Debüt in Düsseldorf dieses Jahr (2:20) in Frankfurt erst einmal eine 2:15 laufen und nicht direkt die Norm angreifen.
Nachdem bei Pollmächer der letzte Pacer ausstieg wurde er langsamer, als Günter Weidlinger dann zu ihm aufschloss stieg Andre nach über 35 km aus, zu diesem Zeitpunkt hatte er erwartete Zielzeit von 2:12:35. Sehr sehr schade für Andre, ich hatte für ihn gehofft, dass er es sein Olympiaticket lösen kann.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Wilson Kipsang schon einige Kilometer vorher vom Rest der Spitzentruppe gelöst und war ganz ganz knapp auf Weltrekordkurs, es würde aber knapp werden! Nachdem der Weltrekord ja erst vor kurzem in Berlin auf 2:03:38 verbessert wurde konnte ich nicht mehr ruhig sitzen bleiben, für mich waren die letzten Kilometer von Kipsang nervenaufreibend! Auf den letzten paar hundert Metern war es immernoch sehr sehr spannend, im Ziel stand eine 2:03:42 auf der Uhr, gerade mal 4 Sekunden, Kipsang war also nur 0.01 km/h langsamer als Patrick Mackau in Berlin (Makau lief 20.48 km/h, Kipsang 20.47km/h), ein Wimpernschlag über diese Distanz!
Ich finde es echt unglaublich, was die Weltspitze da abfackelt, die laufen einen Schnitt von 20.48 km/h (Makau in Berlin) oder auch 2:55 min/km, ich laufe das Tempo nichtmal auf einen 400m, 800m oder einen Kilometer!
Bester deutscher wurde Jan Fitschen mit einer 2:15:40, er wurde 32. insgesamt und belegte einen 7. Platz seiner Alterklasse.
Sabrina Mockenhaupt kam mit 2:28:08 ins Ziel und löste damit ein Olympiaticket, genau wie Susanne Hahn mit 2:28:49.
Für die deutschen Herren wird es jetzt schwer mit London 2012, vielleicht schafft es noch einer bei einem Frühjahrsmarathon, ich persönlich denke aber, dass es sehr sehr schwer wird, ich traue es Andre Pollmächer trotzdem zu, Fitschen wird es schwer haben sich nochmal um knappe 4 Minuten zu steigern, in dieser Leistungsklasse sind das schon fast Welten. Andere deutsche sehe ich im Frühjahr keine 2:12 über die Marathondistanz laufen… ich bin da ja auch noch etwas von entfernt. 😉
Hi, was ist es hier so still geworden?? Was hat denn das MRT ergeben? Ich habe regelmäßig Schmerzen am Schienbein – aber es handelt sich glücklicherweise immer nur um einen schnöden, wenn auch unangenehmen Muskelkater :-)Ich lese deinen Blog schon lange, nachdem ein Freund mich auf ihn aufmerksam gemacht hat. Nachdem ich nun über ein Jahr Königin der Ausreden war, habe ich mich im Oktober endlich bei der Ausdauerschule Bunert angemeldet und lasse mir professionell wieder „Beine machen“ 🙂 Bislang funktioniert dies echt prima – auch wenn ich bei den verschiedenen Trainingseinheiten jedes verfluchte wieder angefressene Kilo verfluche! Ich wünsche dir gute Besserung und hoffentlich können wir schon bald wieder etwas über dich lesen!LG Melli