Der 59. SchlossQuelle-Lauf über 5 km – Schon wieder eine persönliche Bestzeit!

Wie bereits angekündigt bin ich heute beim SchlossQuelle-Lauf gestartet und ich wusste im Vorfeld nicht so recht, wie ich den Wettkampf angehen soll.  Ich wollte schon angreifen, aber eigentlich hatte ich nicht wirklich geglaubt, dass ich meine Bestzeit realistisch auch angreifen kann: Die Erkältung vor ein paar Wochen hatte Spuren an meiner Form hinterlassen, außerdem war die Strecke von heute auch nicht ohne, flach ist auf jeden Fall anders. Auf der Pro-Seite stand das Training von Donnerstag, gerade bei den Anstiegen hatte ich nicht nachgegeben und das gab mir schon ein gutes Gefühl.

Im Endeffekt stand ich also am Start und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wollte erstmal Gas geben und abwarten wie sich das Ganze anfühlt und dann entweder durchziehen oder Tempo rausnehmen. Zum Kurs gibt es noch zu sagen, dass er über insgesamt 3 Runden geht, eine 1 km Runde mit zwei anschließenden 2km Runden, sehr attraktiv für die Zuschauer gestaltet, da es immer wieder an Start/Ziel vorbei geht und man so seine Lieblinge öfters zu sehen bekommt als bei einer großen Runde.

Am Start kam ich trotz des großen Feldes ganz gut weg, das Tempo war schon hoch aber ich fühlte mich gut, also weiter. Matt lief am Anfang nur ein paar Meter vor mir, ich war also sehr schnell unterwegs und das machte Laune. Das Tückische ist immer, dass viele Läufer am Start viel zu schnell angehen und man sich mitreißen lässt, ich wollte mich aber nur auf mich konzentrieren und mein Tempo laufen. Die erste Runde ging sehr schnell vorbei und schon ging es zum Anstieg kurz vor Start/Ziel, ein ca. 100m langes Stück bergauf und diese 100m können sich ziehen, ich gab trotzdem vom Tempo nicht nach und wurde nicht langsamer, das war genau das, was ich Donnerstag im Training forciert hatte, dieser Anstieg bekommt mich nicht klein. Dann war der erste Kilometer geschafft (4:14!!!) aber ich fühlte mich gut, weiter! Auf den ebenen Stücken hielt ich den Abstanz zu der Gruppe vor mir (mit der vierten Frau gesamt) konstant, immer wenn es (auch nur leicht) bergauf ging gab ich weiter Gas und kam näher an die vor mir laufenden ran. Ich liebe es Läufer zu jagen, da kommt irgendwas animalisches in mir durch, ich fokussiere mich komplett auf mein „Opfer“ und lasse nicht locker. Während des gesamten Wettkampfes habe ich so an die 10 Läufer überholt und bin kein einziges mal überholt worden, langsam lerne ich meine Kraft richtig einschätzen zu können. Kilometer 2 war mit 4:25 noch okay, bei Kilometer drei hatte ich mit 4:33 einen kleinen Hänger, das kann ich noch optimieren, das geht bestimmt auch unter 4:30, ich sollte aber erstmal froh und nicht kritisch sein. Die letzte Runde hatte es dann in sich, ein Blick auf den Forerunner sagte mir, dass ich gerade im Bereich meiner Bestzeit aus Brüggen lief, ein Paceschnitt von 5:24 war ich bis hierher gelaufen, jetzt nur nicht nachgeben! Vor dem letzten Anstieg hatte ich die Lücke zur Gruppe vor mir geschlossen und jetzt waren es gerade mal noch 200m bis ins Ziel, also Tempo am Berg nochmal anziehen und los! Mit einem Schlussspurt schoß ich über die Ziellinie und guckte auf die Uhr: 21:46! Bestzeit! Auf der Strecke! Ich war fertig und hatte am letzten Berg alles gegeben!

Mit diesem Lauf habe ich mich mal in die Kategorie Sub22 befördert und kann es immer noch nicht ganz fassen, ich habe mich innerhalb von ein paar Woche um über 30 Sekunden gesteigert! Ich freu mich schon auf die Zukunft!

Ich möchte mich noch bei allen Menschen bedanken, die gestern ihren Anteil an meiner Zeit hatten: Meinem Trainer, meinen Teamkameraden, den ganzen Menschen die mich angefeuert & motiviert haben, natürlich bei meiner wundervollen Freundin Katharina für die ganze Unterstützung und bei allen Menschen, die wie auch immer an mich gedacht haben 🙂 Ihr seid Super!

2 Jahre – Ein Traum wird wahr

 

Dieser Samstag war so ein typischer Herbstsamstag: Alles ist grau in grau, die Sonne lässt sich den ganzen Tag nicht wirklich blicken und so langsam werden die Blätter an den Bäumen bunt, dazu kommt ein netter Wind. Ich habe den ganzen Tag auf der Couch verbracht und in die Glotze geschaut, unterbrochen wurde das Schauspiel nur, wenn ich mir was neues zu Naschen geholt habe oder aufs Klo musste. Ich fühle mich schlecht, richtig schlecht. Unmengen an Süßkram und Junkfood konnte ich schon immer ab, daran liegt es nicht. Den ganzen Tag hatte ich nichts getan, außer auf der Couch zu liegen und zu Essen. Sonst nichts. War das hier das Leben, wie ich es führen wollte? Jeden Tag auf der Couch sitzen, TV glotzen und Essen in sich hinenschieben?
Nein. Es war genug, ich hatte genug. Ich stand auf, zog mir meinen alten Trainingsanzug an, schnürrte die Sportschuhe und machte mich auf den Weg. Vor der Tür setzte ich einen Fuß vor den anderen, ich lief langsam los, aber ich lief. 3.28 km später war ich wieder vor meiner Haustür und ich fühlte mich unglaublich gut.
  Das ist heute genau 2 Jahre her, vor 2 Jahren habe ich die erste Laufschritte in mein neues Leben gemacht, die Auswirkungen auf mein gesamtes Leben hätte ich mir nie erträumt:
– Ich habe über 30kg abgenommen und bin nur noch ein wenige Kilogramm von meinem Normalgewicht entfernt.
– Ich habe wieder ein gesundes Selbstvertrauen.
– Ich weiß, dass ich meine Ziele erreichen kann wenn ich hart dafür arbeite und an mich glaube.
– Das Leben macht einfach mehr Spaß, egal was ich mache.
– Ich bin 3 Marathons gelaufen und habe sie alle gefinished.
– Ich habe inzwischen Hosengröße 36 statt 44 und trage Kleidergröße L statt XXL.
– Ich lache mehr als vorher´und bin einfach glücklicher.
– Andere Menschen schauen mich nicht mehr mitleidig an.
– Ich habe aufgehört zu Rauchen.
– Mein Lebensstil ist ingesamt gesünder.
– Sport macht mir sehr viel Spaß!
– Sport gehört nun als fester Bestandteil zu meinem Leben, ein Leben ohne Sport kann und will ich mir nicht mehr vorstellen.
– Ich habe mein Leben wahrscheinlich um etliche Jahre verlängert.
– Ich bin mit mir selbst zufrieden.
– Ich bin jetzt ein Vorbild und kein abschreckendes Beispiel mehr.
– Ich bin Stolz auf das Erreichte.
Die letzten zwei Jahre waren die wahrscheinlich schönsten meines Lebens und ich möchte mich bei allen bedanken, die mich auf meinem Weg begleitet haben! Egal, ob ihr mich bei Wettkämpfen angefeuert habt, mitgelaufen seid, die Daumen gedrückt habt, mir Mut zugesprochen habt, ein offenen Ohr für mich hattet, meinen Blog gelesen habt, mir den Rücken freigehalten habt, mir immer wieder positive Rückmeldungen gegeben habt, …, ihr seid einfach super und ich euch für alles dankbar! Ohne euch wäre das Ganze bestimmt viel schwerer gewesen, als es sowieso schon war. Auch wenn  ich jetzt mit Stolz zurückblicke, natürlich waren die letzten zwei Jahre kein Zuckerschlecken, ich bereue aber keine Sekunde der Zeit. Sport + körperliches Training sind hart, gerade wenn man übergewichtig ist. Für einen dicken Menschen ist es eine viel größere Antsrengung überhaupt mit Sport anzufangen, sich selbst diesen „Qualen“ auszusetzen und seinen Hintern in Bewegung zu kriegen – es lohnt sich aber. Der Stolz über das erreichte ist halt einfach größer und bleibt auch für immer, meine Marathonläufe und die Erinnerungen und den Stolz daran kann mir niemand wegnehmen. Wie heißt es immer so schön auf vielen Schildern beim Marathon: „Der Schmerz geht, der Stolz bleibt für immer!“. Richtig, genau so ist es.
Natürlich ist es nicht einfach bei Wind + Wetter vor die Tür zu gehen und sein Sportprogramm durchzuziehen, natürlich macht das nicht immer Spaß. Natürlich ist Laufen anstrengend, manchmal sogar sehr anstrengend. Selbstverständlich wäre es viel einfacher im warmen Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzen zu bleiben und sich weiter mit irgendwelchem Scheiß vollzustopfen, gar keine Frage. Darum geht es aber nicht, nicht immer ist die einfachere Option auch beste oder richtige Option. Früher habe ich immer viele Ausreden gefunden, wieso ich das eine oder das andere nicht kann, vollkommener Quatsch aus heutiger Sicht. Wenn ich etwas wirklich will (und ich meine wirklich wirklich will) muss ich dafür auch etwas tun. Wenn ich abnehmen will muss ich meine Ernährung umstellen und mich anders ernähren, sonst habe ich keinen Erfolg. Wenn ich einen Marathon laufen will, muss auch mal ein 34km Trainingslauf über mehrere Stunden am Stück drin sein, auch wenn es in dem Moment sicherlich nicht unbedingt Spaß macht, es lohnt sich aber.
Ich habe gelernt, dass es sich lohnt für seine Ziele zu kämpfen, es zahlt sich alles auf lange Zeit aus. Wenn ich etwas wirklich will, werde ich dafür kämpfen und auch die Erfolge erzielen, auch wenn es Zeit braucht, ich muss nur daran glauben, dass ich es schaffen werde, weil ich es will und mein Bestes gebe!
Am Ende war es alles wert – ich habe mein Leben zurück!

7. Horster Ruhrhöhenlauf

Da mein Verein beim 7. Horster Ruhrhöhenlauf an den Start ging, wollte ich auch die 5 km Distanz in Angriff nehmen, mehr als Trainings-Tempolauf als auf Bestzeitenjagd zu gehen, für Bestzeiten ist der Ruhrhöhenlauf mit seinem 50-Höhenmeter-Schlussanstieg auch nicht wirklich gemacht und ich war eh gesundheitlich etwas angeschlagen.

Als ich kurz nach 11 in Steele-Horst eintraf musste ich feststellen, dass ich in aller Hektik (ich hätte vielleicht etwas eher aufstehen sollen) meinen Forerunner zu Hause vergessen hatte und so mal ganz auf mein Körpergefühl angewiesen war.  

Als der Startschuss dann fiel ging es zuerst einen kleine Runde durch den park, danach dann aber sofort einen schon recht steilen Berg runter zur Ruhr. Berg runter muss man höllisch aufpassen nicht zu schnell zu werden, auch wenn es bergab geht und die Schwerkraft fast alles tut kann man sehr schnell überpacen und sich den restlichen Wettkampf runinieren, bei mir ging es aber diesmal gut. Unten angekommen ging es auf die andere Seite der Ruhr. Schwierig war, dass es für die 5 km Läufer keine Kilometermarkierungen gab, ich hatte absolut keine Ahnung wie schnell ich war, wo ich gerade war oder was mein Puls zu dem ganzen sagte. Egal und weiter gehts.

Als es dann wieder über die Ruhr ging sah ich Tyll und Ute auf der anderen Seite stehen (von hier waren es vielleicht noch 1.5 km ins Ziel), beide warteten auf mich und    liefen dann  das letzte schwierige Stück bergauf mit mir was mich nochmal sehr gepushed hat. Am Berg musste ich zwei mal kurz ins gehen zurück fallen doch dann war es geschafft und ich war oben, jetzt noch eine Rechtskurve und dann war da auch schon das Ziel! Als ich über die Ziellinie lief zeigte die offizielle Uhr gerade mal 24:08 an, eine Zeit mit der ich SEHR zufrieden bin, es war sogar schneller als ich es vorher gedacht hätte.

Die schönste Überraschung gab es dann aber noch, ich bin nämlich dritter in meiner Altersklasse geworden und durfte so wieder aufs Treppchen 🙂

5.00, 24:08, 4:50 min/km, 16. Gesamt, 3. AK Männer

 

Vielen Dank an Peter für die Fotos! Wie der Rest des Vereins abgeschnitten hat (und wir waren echt gut!) kann man auf unserer Homepage nachlesen: http://team-essen99.de

27. Brüggener Burglauf | 5 km

Wie hier bereits angekündigt ging es am Samstag mit dem Verein zum 27. Brüggener Burglauf. Statt der angekündigten drei Starter waren wir, da Ute und Matt auch noch mitliefen, insgesamt fünf Starter:
Jan, Matt & ich wollten unsere Bestzeiten über 5km angreifen, Ute & Tyll gingen über 10 km an den Start, Peter war als Trainer natürlich auch dabei.
Nachdem alle ins Auto gestiegen waren ging es Richtung Brüggen, irgendwie haben wir aber ein wenig Zeit verloren und so kamen wir gerade pünktlich zum Nachmeldeschluss 30 min vor dem 5 km Lauf in Brüggen an. 30 min bis zum Wettkampf sind alles andere als optimal, normalerweise sollte man schon etwas früher da sein um sich die Strecke anzusehen, sich vernünftig warmzulaufen usw usw.
Am liebsten habe ich es vor Wettkämpfen wenn ich noch Zeit für mich habe, ich höre dann noch etwas Musik und versuche mich auf den Wettkampf zu fokussieren. Der mentale Teil eines Wettkampfes ist nicht zu unterschätzen, der Wille muss da sein und der Wille war da. Ich wollte meine Bestzeit, die steht seit dem Gervinusparklauf aus 2011 bei 23:27, um die zu schlagen musste ich also schneller sein als 4:41 min/km, taktisch gab es also nur eins: ANGRIFF!

Dieses mal lies sich die Vorbereitung aber nicht ändern, das Warmlaufen wurde verkürzt und schon standen wir drei bei bestem Laufwetter an der Startlinie. Zu Laufen waren 4 Runden a 1.25 km.
Vom Startschuß wurde ich etwas überrascht, ich hatte mit einem Countdown gerechnet ,schnell noch den Forerunner starten und los gings! Auch wenn wir uns bewusst etwas weiter nach vorne gestellt hatten mussten wir erstmal Slalom laufen bis sich das Feld etwas entzerrt hatte, der Weg war doch etwas enger als gedacht.

Auf den ersten 500m habe ich gefühlt das halbe Feld überholt, ein Blick auf den
Forerunner machte klar, dass ich vielleicht etwas schnell gestartet war (4:10 min/km!), ich fühlte mich aber gut und ignorierte den Forerunner – Mein Gefühl in einem Wettkampf (gerade über die „kurzen“ Distantzen) ist mir wichtiger als das technische Hilfsmittel, ich kenne meinen Körper inzwischen gut genug um zu wissen was ich ihm zumuten kann.

Circa hundert Meter vor mir lief eine kleine Gruppe, ich kämpfte mich langsam aber sicher immer näher an sie heran, nach der ersten Runde hatte ich den Anschluss gefunden, wir waren jetzt auch etwas kontrollierter, aber immer noch schnell mit 4:26 min/km unterwegs. Kilometer 2 und 3 lief ich in 4:26 / 4:32, ich fühlte mich auch auf der dritten Runde noch gut. Auch wenn ich am Limit lief stimmte meine Einteilung. Dann ging es in die vierte und letzte Runde. Bis hierhin lag mein Schnitt weit unter meiner Bestzeit, ich musste nur noch die Runde zu Ende laufen. Kurz hinter der Brücke ca.400m vor dem Ziel stand Peter der mich nochmal kräftig anfeuerte, auch Ute und Tyll feuerten mich beim Warmlaufen nochmal an, ENDSPURT war angesagt. Ich zog das Tempo nochmal an, ich war jetzt wirklich am Limit. Im Ziel stoppte ich den Forerunner:

 

Mit 22:19 konnte ich meine alte 5km Bestzeit (23:27) deutlich unterbieten und bin damit natürlich sehr zufrieden. Innerhalb von 2 Jahren habe ich meine Bestzeit um mehr als 11 Minuten verbessert. 😀

Matt (20:39) und Jan (19:21) waren vor mir im Ziel und konnten beide ihre Bestzeit knacken! Nachdem Jan schon für seinen zweiten Platz in seiner Altersklasse gab es noch einen Höhepunkt für mich: Zum Höhepunkt des Tages durfte ich dann das erste mal in meinem Leben aufs Siegertreppchen, als dritter der männlichen Hauptklasse! Neben der Urkunde gab es auch noch einen Sachpreis, neben mir auf dem Podest stand mein Vereinskamerad Matt, der erste war leider nicht mehr anwesend.
Nach unserem 5er waren Ute und Tyll noch mit ihrem 10er dran, wir haben sie natürlich angefeuert! Ergebnis war im Endeffekt ein undankbarer vierter Platz für Tyll in seiner Altersklasse, trotzdem hat er mit 36:36 eine neue Bestzeit erkämpft! Ute hat ihre Alktersklasse mit 5 Minuten Vorsprung in 41:08 gewonnen,wir als Team Essen’99 waren sehr erfolgreich!
Was man auch nicht vergessen darf: Ich habe wieder ein Ziel erreicht, die 23 Minuten sind gefallen! Morgen geht es dann mit dem Training weiter damit ich bald hoffentlich noch schneller werde 🙂

2. Allbaulauf

Mein Samstag stand voll im Zeichen des 2. Allbaulaufes in Essen-Altendorf, schon um kurz nach 9 traf ich an der Rüsselstraße ein um tatkräftig beim Aufbau und den Vorbereitungen für den Allbaulauf mitzuhelfen. Die Organisation und die Durchführung einer solchen Veranstaltung sind eine echt stressige und arbeitsintensive Angelegenheit, trotzdem hat es sich mehr als gelohnt: Mit über 490 Startern war die Veranstaltung ein voller Erfolg, vor allem die große Anzahl an Nachwuchsstartern in der Bambiniklasse und dem Schülerlauf C/D (110 Starter!) freuen uns als Verein sehr! Die ganze Arbeit lohnt sich einfach sehr wenn man in so viele lächelnde Kindergesichter schauen kann und generell so viel positives  Feedback mitnehmen kann. Mehr „offizielles“ gibt es hier auf der Vereinshomepage, ich will nun näher auf meinen Start beim 5km Lauf eingehen:

Zu meiner Freunde musste ich dieses mal nicht alleine antreten, Tobi und Alex hatten sich entschlossen mitzulaufen, bei Alex war der Start ja eh geplant (und sein Trainingsplan auch voll auf diesen Tag ausgerichtet), bei Tobi war es eher eine spontanere Entscheidung. Ich hatte mich seit Tagen auf den Start gefreut, ich hatte ja auch große Ziele und wollte quasi auf meiner Hausstrecke meine persönliche Bestzeit angreifen doch irgendwie kam es dann anders:

Abgesehen von Alex und Tobi waren auch noch Nicole und Alex Mutter gekommen um uns anzufeuern, Nicole nahm meine Kamera und wir begaben uns in den Startblock. Alex wollte auf Bestzeit laufen und am Ende eine 18 vorne stehen haben, Tobi wollte sich so lange an mir festbeißen wie es nur geht und ich wollte schneller sein als meine 23:27 aus dem Vorjahr.
Nach dem Start ging es rund, ich lief sofort zügig an und kontrollierte kurz per Blick auf den Forerunner den Pace, mit 4:20 lief ich etwas zu schnell und „bremste“ mich etwas ein, an der Wendemarke lag ich mit 4:30 min/km gut im Schnitt und rief das auch Peter zu der mit Rad an der Wendemarke wartete. Die Luft auf dem Bahndamm war der Hammer, unglaublich warm und schwül, echt sehr sehr unangenehm, auch auf dem Weg um den „See“ wurde es nicht besser.

Auf dem von der Wendemarke Weg zurück war es auf einmal unglaublich hart, ich hatte das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen, meine Bronchien waren wie zugesetzt. Egal, weiter, noch ist alles möglich, den zweiten Kilometer hatte ich in 4:45 absolviert. Als es dann wieder zum Start-/Zielbereich ging musste ich gehen, es ging einfach nicht mehr…  Der Puls war noch vollkommen okay, die Beine fühlten sich auch noch gut an aber irgendwie lief es nicht, die Luft war einfach nicht wie gewohnt da… An den Zuschauern vorbeizulaufen pusht einen nochmal ein wenig, Tobi ging nach 2.5 km mit Krämpfen aus dem Rennen,auch für ihn lief es nicht optimal. Auf dem dritten Kilometer ging aber nicht viel und ich ging viel mehr als es mir lieb war… Als ich das erste mal „ging“ war mir natürlich vollkommen klar, dass an eine neue Bestzeit nicht mehr zu denken war, das war zwar schon ein wenig ärgerlich aber mehr als 100% zu geben kann ich auch nicht.

Ich bin den Wettkampf dann irgendwie zu Ende gelaufen, ab und zu nochmal ein kurzes Stück gegangen, die letzten 100m habe ich dann nochmal voll im Sprint zurückgelegt und damit auch noch einen Platz gewonnen, aber auch das sollte egal sein…
Im Ziel stoppte ich meine Zeit bei 25:22, 5:05 min/km, für die Bedingungen heute geht die Zeit in Ordnung denke ich, es kann ja nicht immer alles glatt laufen. Leider gibt es für mich keine offizielle Zeit, ich wurde versehentlich nicht mit gestoppt und tauche auch nicht in den offiziellen Ergebnislisten auf, mir ist es diesmal aber auch ganz egal:
Seit den Mittagsstunden lief ununterbrochen meine Nase, meine Gräserpollenallergie hatte mich eiskalt erwischt und ich hatte keine Allergietabletten mehr… Als Kind hatte ich extreme Probleme mit meiner Allergie und habe mich deshalb über 8 Jahre Hypersensibilisieren lassen, in den letzten Jahren hatte ich auch so gut wie keine Probleme mehr gehabt und dieses Jahr bisher nur Anfang des Frühlings, ich war diesmal richtig überrascht! Ich will das ganze auch nicht als Ausrede auspacken sondern als Erklärung für die mäßige Vorstellung die ich dann abgeliefert habe… Beim nächsten mal läuft es wieder besser und gut ist…

Alex ist übrigens genau 19:00 gelaufen und hat damit sein Ziel genau um eine Sekunde verfehlt, eigentlich wollte er die 18 vorne stehen haben, bei ein paar Grad Celsius weniger hätte er das 100% auch geschafft.
Trotz des misslungenen Laufes war der ganze Tag doch sehr versönlich wenn auch hart und ich fand den ganzen Tag super und freue mich schon auf den Allbaulauf nächstes Jahr!

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Rückblick Trainingswoche

Sonntag nach dem Wettkampf gab es natürlich kein großes Ausruhen, direkt Sonntag stand ja wieder Vereinstraining an. Wie immer trafen wir uns um 10.00 am Stadtwald, diesmal waren Peter, Ute und ich zum Training da. Nach dem Wettkampf am Vortag gab es natürlich nur ein leichtes Training, als erstes sollten wir 2 große Runden drehen. Ich lief die ersten zwei Kilometer so mit 5:30 los, verlangsamte dann aber doch etwas und beendete den Rest mit einem ruhigen Pace von 6:00 zu Ende.

Danach gab es ein wenig Lauf-ABC und Stabiübungen, anschließend sind Ute ich und zusammen noch eine kleine 1km Runde ausgelaufen. War ein gutes Training nach dem doch harten Wettkampf.

8.49 km, 49:54, 5:53/km, ø HF 148bpm

Montag war dann ein wenig Alternativtraining dran, Kathi und ich haben mit unseren Inlinern Zollverein angeschaut und haben etwas mehr als 8 km abgespult.

Dienstag auf der Arbeit rief mich Peter an, da er heute und Donnerstag das Training leider ausfallen lassen muss, gab er mir Instruktionen, was ich denn heute laufen sollte: Eine Runde um den Baldeneysee, meinen Forerunner komplett ignorieren und einen gleichmäßigen Pace anschlagen, Peter schlug 5:40 vor.
Fast 14 km in so einem Tempo haben mir vor ein paar Wochen noch Sorgen gemacht, heute hatte ich aber gar keine Angst davor, ich freute mich richtig drauf!

Als ich am Regattaturm aus dem Auto stieg stand auf einmal Matthias Graute mit seinem Rad da und wir wechselten ein paar Worte, leider ist Matthias wieder verletzt und kann zur Zeit nur sehr eingeschränkt trainieren, ich wünsche ihm eine gute und schnelle Genesung!


Danach schnappte ich mir meinen Trinkgurt (es war ja warm und eigentlich(?) auch sonnig) und meine Sonnenbrille und machte mich auf den Weg. Ich versuchte das Tempo so gleichmäßig wie möglich zu halten und schaute dabei nicht auf die Uhr, die Kilometer flogen an mir vorbei und ich fühlte mich gut. Nachdem ich das gesamte Südufer hinter mir gelassen hatte, fühlte ich mich immer noch saumäßig gut und beschleunigte ein wenig, Endbeschleunigung sozusagen.
Mit dem Dauerlauf an sich war ich sehr zufrieden, vor allem das ich am Ende noch Luft zum beschleunigen hatte, leider waren dafür die Kilometerzeiten nicht besonders konstant, da muss ich zukünftig noch dran arbeiten.Die ersten 10 km waren im Rahmen von 5:26-5:44, genauer: 5:33, 5:31,5:40 ,5:41 ,5:33 ,5:44 ,5:36 ,5:41 ,5:34 ,5:26, die letzten Kilometer habe ich dann etwas schneller gemacht: 5:16 ,5:19 ,5:18, 4:5213.62 km, 1:14:57, 5:30 min/km
Mittwoch war dann Ruhetag.
Donnerstag
hatte ich dann nach der Arbeit überhaupt keine Lust laufen zu gehen, ich war tot müde und fühlte mich einfach unglaublich schlapp. Ich kann mit 100%iger Sicherheit sagen, dass ich früher mit dem Arsch zuhause geblieben wäre, inzwischen sieht das ganze natürlich anders aus, inzwischen weiß ich, dass man ab und zu seinen Schweinehund überwinden muss, dass es sich aber auch lohnt! Also Laufsachen an und raus auf die Straße!
Meinen Trainer hab ich an dem Tag nicht erreicht, ich habe daher beschlossen, dass ein schnellerer Dauerlauf über 9km schon okay wäre, einmal zum Krupp-Park und zurück. Nach dem Start habe ich mich dann nur auf einen schönen & lockeren Laufstil konzentriert war etwas schockiert, als nach dem ersten Kilometer eine 5:06 auf der Uhr stand. Ich nahm ein wenig Tempo raus, ich wollte ja nicht meine Bestzeit knacken sondern einen Dauerlauf machen. Ich lief auf der Bahntrasse bis zum Krupp-Park, drehte eine Runde durch den Park und schon gings wieder Richtung Heimat. Es lief einfach echt gut, es war zwar anstrengend aber auch sehr schön und auch der Regen zwischendurch konnte dem Lauf nichts anhaben. Wieder zuhause war ich froh es durchgezogen zu haben, ich bin mit einem super Lauf belohnt worden!9.00 km, 48:11, 5:21 min/km. ø HF 152bpm 

32. Internationaler Volkslauf Straberg

Ein Volkslauf? Davon stand doch gar nichts in der Planung…

Richtig, der Lauf in Straberg war nicht geplant,  meine gesamte Jahresplanung ist inzwischen aber auch hinfällig, durch den Eintritt in den Verein laufen einige Sachen anders ab:

Mein Trainer Peter hält nichts von minutiösen Trainingsplänen bei denen alles fix und fertig zementiert ist, er reagiert lieber spontan mit seinem Training und passt es z.B. an die äußeren Bedingungen an, generell ist er sehr spontan: Mittwoch klingelte vormittags mein Handy, Peter rief mich an seinem Geburtstag an um ich zu fragen, ob ich Samstag nicht einen Wettkampf laufen will. Das Gratulieren habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen, etwas verdutzt war ich trotzdem, der Mann hat aber sein Herz komplett an den Sport verloren. Natürlich hatte ich Lust und Zeit, also schnell angemeldet.

Donnerstag stand dann das „Abschlusstraining“ an, die ersten 5 km waren Andrea und Birgit noch dabei (die beiden hatten aber auch schon eher angefangen mit dem Training), danach ging es alleine mit Peter auf die Trasse und damit in die volle Sonne (das „Einlaufen“ war noch beschattet und schön kühl). Peter machte die Ansage, dass die nächsten 5km mit einem Schnitt von 5:30-5:45 zu absolvieren sind, ich zog also trotz knallender Sonne nach vorne und gab alles. Den ersten Kilometer habe ich noch in 5:32 absolviert, danach ging es mit 5:24, 5:24 & 5:25 weiter. Der letzte Kilometer war nochmal extra hart, ich sollte das Tempo nochmal steigern und musste echt beißen hab es aber durchgezogen in 5:12. Zum Abschluss noch einen Kilometer auslaufen, am Ende stand folgendes auf der Uhr:

11.00 km, 1:05:30, 5:57 min/km

Gestern Mittag ging es dann mit Ute und Peter nach Straberg in der Nähe von Dormagen, Ute hatte sich für den Halbmarathon angemeldet, ich war über 10km gemeldet. Im Vorfeld war ich schon ganz schön nervös, war ja immerhin das erste Rennen seitdem ich im Verein trainiere! Nach einer kurzen Besprechung ging es für mich um 16.00 los, das Feld war mit 84 Starterinnen und Startern echt überschaubar die Landschaft versprach aber direkt am Start echt schön zu werden.  Nach dem Startschuss schoß das Feld förmlich los, ich lies mich wie schon so oft mitreißen und lief sehr schnell los, die ersten beiden Kilometer rannte ich in 4:51 bzw. 4:56 was mich ein wenig schockierte: Den letzten 10km lauf hatte ich bei deutlich angenehmeren Temperaturen vor gerade mal einem Monat in 52:47 gelaufen, jetzt lag ich nach den ersten zwei Kilometer auf einem Kurs unter 50:00 und mir war vollkommen klar, dass ich das Tempo nicht halten kann wenn ich lebend ankommen will. Kurz nach dem zweiten Kilometer gab es das erste mal Verpflegung und ich will an dieser Stelle mal die tolle Organisation und die Einsatzbereitschaft der ganzen Helfer loben, habt ihr echt super gemacht! Jetzt wartete Peter mit dem Rad am Wegesrand und begann sofort meine schlechte Armarbeit zu bemängeln, wo der Mann recht hat hat er nun mal recht. Mit Peter an meiner Seite fühlte ich mich irgendwie sicherer, den dritten Kilometer lief ich in genau 5:00, es war aber jetzt schon hart: Sobald man aus dem Wald bzw. Schatten in die Sonne kam war es so, als ob dir jemand ins Gesicht schlägt, echt nicht besonders einfach zu laufen bei der Wärme aber ich blieb dran. Ab und zu schaute ich auf meine Uhr (mein Puls machte mir etwas Sorgen), eine Tatsache die Peter gar nicht mag, also sagte er mir, dass ich ihm die Uhr abmachen und ihm gegen soll. Glücklich war ich damit nicht gerade, aber er ist der Trainer und er weiß ganz genau was er macht, also gab ich ihm die Uhr und musste mich ab jetzt auf mein Gefühl verlassen. Zu diesem Zeitpunkt war  ich schon an eine kleine Gruppe rangelaufen und Peter feuerte mich an richtig in die Gruppe zu laufen, ich musste also nochmal beschleunigen und setzte mich hinter die erste Läuferin.
Die anderen aus der Gruppe waren mir mehr oder weniger egal, die Läuferin vor mir lief ein gutes und gleichmäßiges Tempo, perfekt also. Peter kühlte mich und die anderen Läufer aus der Gruppe regelmäßig vom Rad aus mit Wasser ab, wann bekommt man schon mal so einen Service? Zwischen Kilometer sechs und sieben ging ich nach vorne und zog meine Partnerin, bei Kilometer acht gab ich die Führungsarbeit aber wieder ab, zu diesem Zeitpunkt war ich total fertig und wollte am liebsten langsamer werden, ich biß aber die Zähne zusammen und zog weiter dran. Peter machte die Ansage, dass die 50 Minuten bei dem Tempo immer noch drin wären, ich glaubte aber nicht so recht dran. Immer dann wenn meine Lauftechnik schlechter wurde gab es mahnende Worte von Peter und ich konzentrierte mich wieder. Endlich kam die Markierung für den letzten Kilometer, von hinten hörte ich nur „und jetzt nochmal ziehen“ also beschleunigte ich noch mal. „In 5 Minuten bist du im Ziel, zieh dran, zieh durch!“, immer wieder wiederholte ich diesen Gedanken. Erst zog ich an meiner Partnerin vorbei und kurz danach überholte ich noch einen weiteren Läufer, ein gutes Gefühl am Ende nochmal einen drauflegen zu können. Der letzte Kilometer verlief ziemlich gerade bis man ins Stadion abbiegt und noch ca. 150m im Rund zu laufen hat. Endspurt. Ich konnte noch einen anderen Läufer kurz vor dem Ziel übersprinten, als ich im Ziel war war ich dann aber am Ende meiner Kräfte und schnappte nach Luft. Direkt nach mir kam die andere Läuferin ins Ziel, wir bedankten uns beim anderen für die gute Arbeit, war auch echt gut!

Über meine Zeit machte ich mir erst mal keine Gedanken, ich wollte nur trinken und Ruhe. 🙂  Nach meinem Zehner ging Ute auf die Halbmarathonstrecke, ich versuchte immer wieder die Spitzengruppe abzupassen und Fotos zu machen was mir auch recht gut gelang denke ich. Die Hitze machte den Halbmarathonis noch mehr zu schaffen, Ute lieferte aber ein sehr souveränes Rennen ab und wurde am Ende Gesamt Dritte und Siegerin der Frauen! Herzlichen Glückwunsch noch mal dazu!

Inzwischen gab es auch Ergebnißlisten
für den 10 km Lauf und in einer Zeile stand da:

35. Brandt, Sebastian   Team Essen 99    0:50:00    84   M 20   6.

50:00! Wahnsinnszeit! Neue persönliche Bestzeit mit einer Verbesserung von 2 Minuten und 7 Sekunden! Niemals habe ich damit gerechnet, eine 52:30-53:00 hatte ich mir zugetraut aber doch keinen Schnitt von 5 min/km! Ich möchte mich an dieser Stelle vielmals bei meinem Trainer Peter bedanken, ohne dich hätte ich das niemals geschafft, dein Training zeigt also schon Wirkung und ich bin mal gespannt, wo es mit uns noch so hin geht! Auch wenn ich die Sub 50 um eine Sekunde verpasst habe ärgere ich mich kein bißchen, im Gegenteil, für mich war es ein perfekter Samstag, ich hatte jede Menge Spaß und bin mit einer neuen Bestzeit nach Hause gefahren, was will man mehr?

Der Sommer ist da

Der Sommer ist da!

Ja, auch wenn einige nicht mehr so recht an den Sommer glauben wollten, er ist inzwischen auch in Deutschland angekommen. Für einen Läufer bedeutet der Sommer vor allem Schweiß, man schwitzt halt mehr und viel leichter. Noch ein Effekt ist ein höherer Puls: In den ersten Tagen kann der Puls schon mal 10-20 bpm über den normalen Werten liegen, der Körper brauch einfach ein paar Tage bis er sich an die neue Situation gewöhnt hat. Gerade jetzt im Sommer ist es wichtig genug zu trinken, auch während eines Laufs kann das schon sinnvoll sein, auf längere Läufe sollte man auf jeden Fall Wasser mitnehmen.

Ich hatte Sonntag mein erstes „Sommererlebniss“, bei 28°C und strahlender Sonne ging es Richtung Zollverein, am Anfang war ich vielleicht etwas optimistisch und bin etwas schnell mit 5:43 losgelaufen. 4 Kilometer später war mein Puls zu hoch, ich schwitzte ohne Ende und hatte DURST! Kneifen konnte und wollte ich nicht, also ging es etwas langsamer weiter. Am Ende war ich nach 10.49 km und genau einer Stunde und vier Minuten wieder da. Durchschnitsspuls 157, Pace war 6:06 min/km.

Heute nach der Arbeit musste ich einfach wieder laufen, da es morgen mit dem Verein wieder auf die Piste geht (und ich vermute mal, dass es wieder in irgendeiner Weise Tempoarbeit wird) wollte ich heute nur ne kurze Runde laufen. Heute war es zum Glück auch bewölkt auch wenn es genau so warm wie gestern war. Ich bin meine Runde zur Bamlerstraße gelaufen und es war schön. Heute ging es besser als gestern, ich hoffe der Trend hält an.

Ich habe immer wieder gemerkt wenn meine Lauftechnik ein wenig schlechter wurde und habe dementsprechend korrigiert soweit ich konnte.

8.03 km, 47:31, 5:55 min/km, HF ø 157bpm

10. Metrogroup Marathon – Der Bericht

Ja, wo soll ich nur anfangen bei so einem Bericht? Da bereitet man sich Wochen auf einen Wettkampf vor, läuft hunderte Kilometer zur Vorbereitung und auf einmal ist er da, der Tag X. Samstag, einen Tag vor dem Marathon war ich noch aufgeregt ohne Ende, die immer gleichen Fragen schossen mir durch den Kopf: „War die Vorbereitung gut genug?“, „Habe ich genug lange Läufe gemacht?“ und „Passt morgen alles zusammen?“ um nur einige zu nennen.

Sonntag morgen läuft dann erstmal alles nach Plan, meine Sachen habe ich am tag vorher schon rausgelegt, duschen, die obligatorische Tasse Kaffee am morgen, eine Schale Müsli, anziehen und los. Vor der Tür dann sofort der erste Dämpfer, in dem Moment in dem die Tür ins Schloss fällt merken Kathi und ich, dass wir uns gerade ausgeschlossen habe. Verdammt, wieso heute? Ich werde im Flur etwas lauter, wieso muss das ausgerechnet heute passieren? Nach kurzer Diskussion beschließen wir erstmal zu fahren und später den Schlüsseldienst zu rufen. Dummerweise liegt man Handy auch noch in der Wohnung, also gibt es heute dann kein Live-Tracking von mir…
Die Fahrt läuft wie geplant, ein Parkplatz direkt an einer Bahnhaltestelle ist auch sofort gefunden. Das Wetter stimmt absolut, es ist bewölkt und sieht nach Bestzeitenwetter aus, gut so, nach der Hitzeschlacht vom letzten Jahr habe ich keine Lust auf eine Wiederholung. Die Bahn befördert uns schnell auf die andere Rheinseite, von da aus geht sofort zur „Kreuzung“ von Kilometer 8/20, schon von weitem erkenne ich unser Teamfahrzeug.

Teamfahrzeug? Richtig, da war ja noch was… Samstag habe ich mich bei einem Verein angemeldet, dem Team Essen`99 und werde zukünftig von Ernst-Peter Berghaus (hier gibt es einen kurzen Artikel über ihn) trainiert. Für mich ist das ein absoluter Glücksfall und ich freue mich schon sehr über die gemeinsame Arbeit.

Angekommen halfen wir noch bei den letzten Aufbauarbeiten des „Streckenbelebungspunktes“ damit später richtig Stimmung aufkommt. Danach ging es dann erst im Laufschritt, dann auf dem Fahrrad zur Oberkasseler Brücke, hier war um 8:30 ein Treffen von Bekannten aus einem Laufsportforum angesetzt, es war echt schön die Menschen hinter ihren Benutzernamen in echt kennenzulernen. Ulli war zum Glück auch da, bis zuletzt war leider nicht klar ob Ulli hätte starten können oder nicht, zum Glück ging es aber nun, wir wollten schließlich zusammen starten und laufen! So langsam ging es in die Startblöcke, auf dem Weg dorthin habe ich noch Anja getroffen und ihr viel Erfolg für die Mission Sub4 gewünscht. Ulli und ich sortierten uns kurz vor den 4:30 Pacern ein. Einer der 4:30 Pacer war Jörg „Yogi“ Schranz, ein bekannterer deutscher Ultraläufer, bis zu diesem Tag kannten wir uns nur bei Facebook, vor dem Start bin ich dann noch schnell hin und habe auch mal in echt „Hallo“ gesagt. Ulli und ich wollten so eine Zielzeit von 4:20-4:30 anvisieren, starten wollten wir auf jeden Fall mit einem Pace zwischen 6:06-6:09 min/km.

Dann ging es los! Mit dem Startschuß setzten sich 4000 Marathonläufer in Bewegung und machten sich auf die 42.195 .km. Nach circa 2 Minuten hat sich das Feld soweit abgesetzt, dass man endlich über die Ziellinie läuft und es endlich los geht, jetzt zählt es! Die ersten Kilometer gehen schnell vorbei, Zwischeneiten bekomme ich heute eh nur bei Kilometer 10, 21.1, 30 und 40, mein Trainer hat mir verboten heute mit Pulsuhr zu starten, ich soll mich auf meinen Körper konzentrieren. Das Tempo von Ulli und mir ist gut und schon haben wir die ersten 5km hinter uns. Auch wenn die Temperaturen nicht sehr hoch sondern eher optimal sind fange ich sofort am ersten Verpflegungspunkt an zu trinken. Bei Kilometer 8 laufen wir das erste mal am Teamstand vorbei, noch ist alles super, es geht jetzt über die Oberkassler Brücke auf die andere Rheinseite, auf der Brücke kommt uns auf der anderen Seite die ersten Spitzenläufer entgegen, später dann noch Marian Blaszinski, Jan Fitschen, die Elitefrauen, Marc-Andre Ocklenburg und Anna Hahner.  Es ist unfassbar wie schnell die unterwegs sind, wir haben gerade mal 10 km hinter uns und die laufen gerade alle Richtung Halbmarathonmarke, echt unglaublich! Die 10km Marke passieren wir nach 1:01:07 und liegen damit voll auf Kurs von 4:20.

In Oberkassel sind die Straßen leerer als letztes Jahr, insgesamt sind nicht so  viele Menschen auf den Straßen unterwegs, die Wolkendecke hat anscheinend doch viele abgehalten sich an die Strecke zu stellen, schade eigentlich. Die Kilometer fliegen so dahin, ab Kilometer 17 habe ich auf einmal Probleme, meine hintere Oberschenkelmuskulatur schmerzt auf einmal und verkrampft leicht, egal weitermachen, Ulli motiviert mich und so ziehen wir weiter. Auf der Lueg-Allee ist wieder mehr los, die Menschen feuern einen an, das gibt zusätzliche Motivation. Als nächstes geht es wieder „bergauf“ über die Oberkassler Brücke, zum Glück haben wir dieses Jahr hier keinen starken Wind. Kurz vor dem Verpflegungsstand an Kilometer 20 muss ich Ulli laufen lassen, ich muss ein Stück gehen, die Muskeln tuen einfach zu sehr weh und es sind noch über 21 km bis ins Ziel. UIli dreht sich mehrfach um aber ich kann die Lücke zwischen ihm und mir einfach nicht füllen, es geht einfach nicht. Vielen Dank Ulli fürs mitziehen bis hierhin, ab hier kämpft jeder alleine und ich wollte dir echt keine Last sein (was ja auch gut war, dazu aber später mehr). Wie soll ich diese verdammte Strecke bitteschön noch laufen wenn es jetzt schon weh tut? Wozu war denn die Vorbereitung da? Nächstes mal gibt es viel viel mehr lange Läufe, soviel ist sicher!
Ich laufe weiter und passiere als nächstes meinen Teamstand und nehme die Motivation durch Kathi und Peter mit, direkt danach passiere ich die Halbmarathonmarke. 02:10:20, die 4:20 sind also theoretisch noch drinnen, praktisch weiß ich aber jetzt schon, dass das wahrscheinlich nichts wird, dazu habe ich jetzt schon zuviel Probleme. Bei Kilometer 22 gehe ich wieder ein Stückchen, danach laufe ich wieder und kämpfe mich von Kilometermarke zu Verpflegungsstand, immer wenn es nicht mehr geht gehe ich. Das schlimmste ist, dass ich echt einer der ersten Läufer bin die gehen müssen, Motivation sieht anders aus, wenigstens feuern einen die Zuschauer an und dank Namen auf der Startnummer höre ich immer wieder Zurufe a la „Komm Sebastian, weiter gehts, ist nicht mehr weit!“. Ab Kilometer 23 drehe ich mich immer wieder um und schaue mich nach den 4:30 Pacern um, noch sind sie aber nicht zu sehen, ich liege also noch immer auf Bestzeitenkurs, weiß aber auch ganz genau, dass der härteste Teil noch vor mir liegt. Etwa bei Kilometer 25.5 kommen die 4:30 Läufer angelaufen, zu meiner Verwunderung kann ich Jörg nirgendwo erkennen, seine Ballons scheint er an einen anderen Läufer abgegeben zu haben. Für einen weiteren Kilometer kann ich an die Gruppe hängen, danach muss ich sie wieder laufen lassen, ich kann nicht mithalten und muss wieder gehen. Egal was heute passiert, ich will finishen, die Gedanken vom Ausstieg sind nicht mehr da, aber es ist noch so unglaublich weit… Wieso kann ich einen Halbmarathon in 5:30 min/km ohne Probleme laufen, habe bei Distanzen über 21 km aber immer Probleme? Will ich „es“ vielleicht nicht genug?
Bei Kilometer 26.5 höre ich auf einmal von hinten wie „Komm Sebastian, langsam weiterlaufen!“. Wieso höre ich denn meinen Namen, ich habe doch hinten nichts auf meinem Trikot stehen? Als ich zur Seite schaue sehe ich Jörg, ohne Ballons ist er inzwischen alleine unterwegs. Mein Gott bin ich dankbar das Jörg hier ist, vielleicht sollte ich das kurz erklären:
Jörg ist Ultraläufer, er läuft also gerne mal Distanzen über 42.195 km, auch die TorTour de Ruhr, den längsten NonStop Ultralauf Deutschlands mit 230 km Länge (Einmal die Ruhr von Quelle bis Mündung in den Rhein) ist er schon gelaufen, eine kleine Übersicht gibt es hier. Als Ultraläufer kennt Jörg sich also mit den langen Distanzen bestens aus und ich hoffe davon etwas zu profitieren. Wir laufen also weiter und siehe da, es geht auf einmal wieder. Klar tut es immer noch weh, aber Jörg sagt mir, dass ich nicht an die Schmerzen denken sondern einfach langsam weiterlaufen soll und es funktioniert. Wir unterhalten uns und das macht es noch besser, ich bin abgelenkt und laufe einfach weiter. So bei Kilometer 28 haben wir auf einmal noch mehr Begleitung bekommen, Monika begleitet uns ab jetzt und wir laufen zusammen, das tut gut und stärkt einen Mental. Auch wenn es weh tut, weiterlaufen ist die beste Motivation und gleich haben wir die 3 vor den Kilometerzahlen stehen, ab da ist es quasi nur noch eine „Zollvereinrunde“ und gar nicht mehr weit.

Ab dem Moment wo wir in der Gruppe laufen läuft es bei mir viel besser, mir kommt es so vor, als lägen die Verpflegungspunkte dieses Jahr viel näher beisammen und das ist gut. Ab Kilometer 32 habe ich wenig Erinnerung an die Strecke aus dem Vorjahr, in der Düsseldorfer Innenstadt sieht für mich alles gleich aus. Unterwegs gabeln wir noch einen Läufer auf und ich motiviere ihn langsam mit uns weiterzulaufen. Auch wenn die Muskeln weh tun, es läuft wieder, ich werde teilweise sogar etwas zu schnell und muss mich bremsen um bei der Gruppe zu bleiben. Ab und zu gehen wir ein kurzes Stück, wir verfallen aber immer wieder in den Laufschritt, auch wenn wir nicht schnell unterwegs sind.
Die Sonne kommt etwas raus und ich erwische mich dabei wie ich auf einmal ein Lächeln auf dem Gesicht habe. Ab Kilometer 32 überholen wir etliche Marathonläufer, das motiviert zusätzlich und ich weiß, dass ich finishen werde, die Zeit ist mir egal, Hauptsache ankommen. Irgendwo bei Kilometer 34 sehe ich auf einmal Anja, ich erfahre nur, dass sie mit Magenkrämpfen ausgestiegen ist, sehr sehr schade wie ich finde, bei gesundheitlichen Gründen kann man aber leider nichts machen und der nächste Marathon kommt bestimmt.
Ab dem Medienhafen kenne ich mich wieder aus, Jörg schaut bei Kilometer 38.5 auf seine Uhr und sagt mir, dass ich vielleicht noch meine persönliche Bestzeit schlagen kann wenn ich jetzt etwas Gas gebe. Ich bedanke mich bei allen und laufe los. Bei Kilometer 39 ist dann nochmal unser Teamstand, Peter hat inzwischen den Stand hierhin verlegt um hier nochmal ordentlich Stimmung zu machen und alle Läufer auf den letzten 3 Kilometern zu motivieren.  Als er mich sieht läuft er ein Stück nebenher und macht Fotos.

Auf der Kö sind es dann nur noch 2 Kilometer und 195 Meter bis ins Ziel, inzwischen ist die Sonne komplett rausgekommen und es wird warm. Am letzten Verpflegungsstand nochmal Wasser, Iso und Cola genommen, weit ist es nicht mehr! Auch wenn ich versuche durchzulaufen muss ich immer wieder Gehpausen machen, die Stimmung auf der Kö ist genial und mir meine Gehpausen kurz vor dem Ziel schon fast peinlich.

Noch einen Kilometer, nochmal eine Anfeuerung von Peter und dann geht es runter zum Rhein und ich kann das Ziel sehen. Verdammt, wieso ist das noch so weit, war das Ziel letztes Jahr auch so weit weg? Zielgerade, nochmal beschleunigen, rechts am Rand unter den Zuschauern steht Kathi, dann geht es mit erhobenen Armen durchs Ziel,. die Uhr steht bei 04:46:51, wahrscheinlich habe ich damit meine PB leicht verpasst – auch egal. Ich gehe auf die Knie und küsse den Boden. Heute habe ich einen großen Kampf gegen mich gewonnen und eine riesengroße Lektion gelernt, vielen Dank dazu noch einmal an meinen Lehrer Jörg dafür.

Direkt im Ziel gibt es die Belohnung für die geschafften 42,195km, eine echt schöne Medaille mit einem kleinen beweglichen „Radschläger“ und natürlich bin ich stolz. Auf dem Weg in den Nachzielbereich halte ich Ausschau nach Jörg und bedanke mich nochmal bei ihm. Im Nachzielbereich gibt es dann erstmal ein Erdinger Alkholfrei und Berliner Ballen, ich treffe Ulli wieder, er hat es echt geschafft in dem Tempo durchzulaufen und hat seine persönliche Bestzeit pulverisiert und kam nach 04:20:05 ins Ziel, herzlichen Glückwunsch und absoluten Respekt  & Hochachtung hierzu! Hast du gut gemacht Ulli!

Vielen Dank an Kathi, Peter, Ulli, Jörg, Anja und alle anderen, ohne euch hätte ich das nicht geschafft. Vielen Dank auch für die ganzen Glückwünsche von euch, ihr seid echt toll!

42.195km, 04:44:19 (und damit 1 Minute 56 Sekunden an meiner Bestzeit vorbei), 6:44 min/km.

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir dann mit Hilfe eines Schlüsseldienstes wieder in die Wohnung konnten gab es für mich noch eine Überraschung nach der Dusche, 98.8kg ist klar unter 100kg und damit ein erstes großer Erfolg für das Projekt 85! Nur zur Erinnerung: Am 14. Januar habe ich noch stolze 107.5 kg auf die Waage gebracht, 8.7 kg sind also schon wieder weg dieses Jahr und 13.8 kg sollen noch folgen! Die Pizza Abends hatte ich mir trotzdem verdient…
Die nächsten Tage werde ich locker angehen, heute geht es noch schwimmen um die Muskeln aufzulockern, vielleicht kann ich Donnerstag oder so ja schon wieder eine vorsichtige Laufeinheit machen, richtig Muskelkater habe ich jedenfalls nicht. Ich freue mich schon sehr auf das kommende Training und Wettkampfjahr mit Trainer, genug Motivation für weitere Erfolge, auch wenn es „nur“ der Sieg über den inneren Schweinehund ist (vielleicht sogar der größte Erfolg von allen?!), ist jedenfalls da!

Ach ja, noch mehr Fotos gab es bereits hier

Der Marathon darf kommen!

Sonntag ist es soweit, Sonntag ist Marathontag! Wer es noch nicht weiß, Sonntag laufe ich in Düsseldorf meinen dritten Marathon. Wer zuschauen und anfeuern will darf gerne kommen, 400000 Zuschauer werden insgesamt über die Strecke verteilt sein und uns Läufer anfeuern! Ich freue mich schon, es wird bestimmt super!

Heute gab es einen letzten Dauerlauf, ein letztes mal bevor es zählt. Der Trainingsplan wollte nur läppische 5 km in gaaaaaaaaaanz langsam, ich habe dann nochmal etwas aufgedreht und bin schneller gelaufen, nochmal kurz dem Körper zeigen wer der Herr im Haus ist und das da bald was kommt.

Es war herrlich, wunderschön und einfach genial!

5,77 km, 31:10, 5:24 min/km, ø HF 153 bpm

Morgen gehts zur Marathonmesse, Startunterlagen holen und Marathonluft atmen, vielleicht trifft man ja das ein oder andere bekannte Gesicht! Sonntag darf kommen!

Morgen schreibe ich hier noch was zu den Möglichkeiten mich „live“ im Netz zu verfolgen, also am besten morgen Abend nochmal reinschauen!

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