Oh man, da schreibt man einmal nicht direkt am gleichen Tag noch einen Trainingsbericht, kommt am nächsten Tag auch nicht dazu und auf einmal sind schon 2 Tage vergangen…
Zu Dienstag:
Dienstag bin ich der Einladung von Matthias Graute gefolgt und habe mal bei dem vom ihm betreuten Lauftraining des Triathlonclub Essen vorbei geschaut.
Am Treffpunkt hat Matthias eben allen erklärt, das heute 1500m Intervalle auf dem Trainingsplan stehen, für mich eher suboptimal, meine Beine waren vom langen Lauf am Sonntag immer noch etwas „dick“ und „schwer“, jetzt wo ich schon mal da war wollte ich aber auch auf jeden Fall durchziehen.
Für das Training wurden die anwesenden in zwei Gruppen unterteilt, eine „Jugendgruppe“ und eine „Herrengruppe“. Ich wurde erstmal der Herrengruppe zugeteilt und sollte mich mit denen eine Runde warmlaufen. Für mich war es ja das erste mal, dass ich am Stadtwald laufen war und ich hatte keine Ahnung was für Runden es da gibt, wie lang die sind und wo man da wieder auskommt, also blieb ich an den anderen dran. Noch ein paar Schritten war mir sofort klar, dass das ganze zum Einlaufen für mich etwas schnell war, wir liefen gerade mein 5km Wettkampftempo! Dranbleiben Brandi, locker bleiben, du kannst ja nicht direkt beim Einlaufen aufgeben! Als wir wieder am vereinbarten Treffpunkt ankamen sah man mir das hohe Tempo wohl an, Matthias fragte auf jeden Fall, ob ich meine Intervalle jetzt schon gemacht hätte 🙂 2,67 km Einlaufen in 5:08 min/km, yeah!
Weiter ging es mit dem Aufwärmen und so machte ich dann zum ersten mal ein Lauf-ABC, auch eine Neuheit für mich 🙂 Bisher habe ich dem Lauf-ABC für mein Training zu wenig Bedeutung zukommen lassen, das wird sich sicherlich auch ändern.
Danach ging es dann wieder los, Matthias erklärte den anderen welche Runde zu laufen sei und ich hatte keine Ahnung wo es her ging, also musste ich irgendwie an den anderen dran bleiben. Einfacher gesagt als getan, ich wollte den Sichtkontakt nicht abreißen lassen und jagte also mit einer Pace um die 4 min/km los, merkte aber sofort, dass ich langsamer machen musste. Die anderen entfernten sich immer weiter und ich konnte gerade noch so sehen wo es lang ging, inzwischen hatte ich mich so bei 4:40min/km eingependelt, immer noch viel zu schnell für die Distanz, aber was solls? Nach dem ersten Intervall sagte mir Matthias, dass die Herren die 10km so in 33 Minuten laufen, ordnete mich Matthias mich zwei Mädels zu und mit denen ging es wieder auf die gleiche Runde. Die zweite Runde war mir mit einem Pace von 6:20 min/km zu langsam für Intervalle aber toll zu „erholen“. Für die nächste Runde verabschiedete ich mich von den beiden Damen, ich wollte es nochmal ein wenig schneller. Diesmal lief ich nach Gefühl los, beim letzten Intervalltraining hatte das auch ganz gut geklappt mit dem Tempo. Ein Kontrollblick nach ein paar hundert Metern auf der Uhr zeigte eine 4:50 min/km, perfekt also! Auch wenn ich am Ende ein wenig beißen musste (1500m sind lang!) hatte ich ein gutes Gefühl für die letzte Wiederholung, eine gute Wiederholung. Nach einer kurzen Verschnaufpause nahmen mich die Herren dann noch zum auslaufen mit, auch wenn Matthias wohl gesagt hat, dass sie sich an mein Tempo halten sollen war, wollte ich nicht bremsen und lief so bei 5:30 min/km, zum auslaufen eigentlich zu schnell aber naja, was solls. Das Training hat mir auf jeden Fall echt Spaß gemacht, die Trainingsgruppe war sehr nett, ich habe mich wohl gefühlt, vielen Dank an alle!
9,14 km, 47:51, 5:14 min/km
So viel zum Ausruhen vor Düsseldorf… 😀
Salve!
Ich lese manchmal deinen Blog und muss sagen:
Schön gemacht und interessant.
Aber mir stellt sich die Frage, wie kannst du soviel durch die city laufen.
Musst du da nicht dauernd ausweichen, abbremsen und an ampeln stehenbleiben.
Glück auf aus m Saarland,
Chris
@Christian:
Ausruhen ist für Anfänger 🙂
Spaß beiseite, nach dem Wettkampf am Sonntag wird der Umfang runtergefahren, die Intensität bleibt aber hoch!
@Chris:
Hi Chris!
Danke erstmal für das Kompliment, freut mich immer wieder sehr positive Rückmeldungen zu bekommen.
Deine Frage will ich natürlich auch beantworten:
Wieso ich durch die Stadt laufe hat sicherlich mehrere Gründe, ich versuche das mal ein wenig zu erläutern.
Ich bin ein Großstadtkind. Ich bin in einem der größten Ballungsräume Europas aufgewachsen und kenne nichts anderes, ich brauche die Großstadt irgendwie. Ich liebe das Ruhrgebiet und ich mag Essen als Stadt sehr, ich fühle mich hier einfach zuhause. Ich genieße es durch die Stadt zu laufen und alle möglichen Eindrücke zu sammeln, die eine Großstadt nunmal so anbietet und vielleicht auch die ein oder andere Ecke neu zu entdecken. Natürlich muss man ab und zu an Ampeln stehen bleiben, große und vielbefahrene Straßen gibt es leider, da kann man meistens auch nicht gefahrlos über die Straße huschen ohne an der Ampel stehen zu bleiben, mich stört das aber nicht. Mit ausweichen und abbremsen habe ich eher weniger Probleme, so voll sind die Essener Bürgersteige dann doch nicht, ich habe das jedenfalls noch nie als störend empfunden.
Ein weiter Grund ist, dass es mir einfach Zeit spart. Laufen ist per se ja schon eine zeitintensive Sache und ich habe keine Möglichkeit direkt vor meiner Haustür in einem Wald o.ä. laufen zu gehen, deswegen die Straße. Es ist ja nicht so, dass ich ausschließlich neben Straßen her laufe in der Stadt, Essen (und auch die anderen Ruhrgebietsstädte) haben inzwischen ein echt schönes Fahrradwegnetz, es gibt viele Parks, Grünflächen usw. die man auf seien Routen dann eben sinnvoll verbinden muss. Meine Zollvereinrunde ist da ein gutes Beispiel für, da laufe ich viel durch kleine Nebenstraßen oder Fuß/Radwege und nicht nur an der Straße. Auch der lange Lauf von Sonntag ist da ein tolles Beispiel für, da bin ich echt nur sehr sehr wenig an/auf Straßen gelaufen, die meiste Zeit waren es Radwege die auf alten Bahntrassen verlaufen. Natürlich könnte ich mich auch jedes mal ins Auto setzen, irgendwo ins „grüne“ fahren und dann da laufen, ich bin aber kein Fan davon, eine Runde mehrmals zu laufen, ich finde das langweilig und ätzend, ich laufe lieber große Runden. Wenn ich mich 25 km auf einer 2.5 km Waldrunde oder einer großen 25 km durch die Stadt laufen müsste, würde ich mich immer für die große 25km Runde entscheiden.
Bei dir im Saarland stelle ich mir das mit den Laufstrecken etwas einfacher + grüner vor 🙂
Liebe Grüße an euch beide,
Sebastian