Aschermittwoch

Mittwoch, der 1. März 2017. Aschermittwoch. Hier im Rheinland ist das ein großes Ding, gestern wurde noch gefeiert, heute ist bei vielen Katerstimmung angesagt. Gleichzeit beginnt für viele die Fastenzeit, egal wie religiös sie doch sein mögen. Mich hat die Fastenzeit nie so richtig interessiert, ein religiös motiviertes & dazu noch von jedem selber selbstauferlegtes „Verbot“ von irgendwas war nie meins und plötzlich bin ich doch dabei. Aber wieso jetzt auf einmal? Schauen wir doch mal ein wenig auf die letzte Zeit die letzten Jahre zurück:

Ich weiß gar nicht mehr wie viele „Yay! Ich fange wieder mit Sport an“ Artikel hier im Laufe der Zeit so erschienen sind, ich will es auch gar nicht nachzählen, kein einziger Versuch war von Dauer. Immer kam irgendwas dazwischen, immer war der Sport nicht wichtig genug oder eine Verletzung kam dazwischen. Ich will hier aber jetzt keine Erklärungen & Ausflüchte anführen, ist ja sowieso egal, ich habe es nicht durchgezogen. Das letzte Mal, dass es halbwegs lief war 2015, da stand am Ende des Jahres sogar ein absolvierter Halbmarathon zu buche. Jetzt könnte man ja sagen, dass das doch eine tolle Leistung ist, war es für mich aber nicht. Es lief vorne und hinten überhaupt nicht und der Frust war riesengroß. Tja, und dann kam das Leben dazwischen, wie es manchmal so ist. Immer wieder habe ich es versucht mit dem Laufen, das letzte Mal dann schon wieder so intensiv mit meinen alten, durchgelatschen & verschlissenen Schuhen, dass am Ende eine entzündete Patellasehne zu Buche stand. Danach kam dann nichts mehr.

Ende letzten Jahres haben Gudi und ich uns im Fitnessstudio anzumelden und anfangs waren wir dann auch echt regelmäßig da. Inzwischen aber auch nicht mehr wirklich. Ich sag nur das Leben. Um ehrlich zu sein ist es nicht nur das Leben sondern falsch gesetzte Prioritäten und ein vermeintlich viel zu großer Schweinehund. Eigentlich weiß ich doch wie es geht, man kann so viel erreichen, man muss es nur machen. Und wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin ist Sport doch auch meistens einfach nur wundervoll, ich muss mich nur aufraffen. Ich muss meine Prioritäten wieder anders setzen, mich selbst und das, was ich erreichen will und mich glücklich macht vielleicht wieder einfach mehr in den Vordergrund rücken.

Letzte Woche hat ein Freund von Gudula und mir erzählt, dass er dieses Jahr mit seiner Laufpartnerin zusammen den Köln-Halbmarathon in 1:59:59 laufen will, da gingen bei mir sofort die Ohren auf. Sub 2 auf 21.095km, das hatte ich 15 kg schwerer nach meinem Laufbeginn 2010/2011 nach knapp 6 Monaten Training hinbekommen, das müsste doch jetzt auch möglich sein. Ich habe dem Freund nichts gesagt, dass ich das überlege auch anzugreifen, es sind ja noch 7 Monate bis dahin aber mit Gudi darüber gesprochen und sie hat mich in dem Vorhaben bestärkt. Do it. Samstag sind Gudi und ich zum bummeln und shoppen nach Roermond ins Outletcenter gefahren und sie hat mir neue Laufschuhe geschenkt, Asics Nimbus, mit denen ich schon sehr positive Erfahrungen gemacht habe und dazu noch passend für mich Gewicht. Vernünftige Schuhe habe ich jetzt also wieder, daran kann und soll es nicht mehr liegen, dass ich nichts mehr tue.

Und dann kam heute… Nachdem ich mich die letzten Tage gedanklich mit der kommenden Fastenzeit auseinandergesetzt habe, war für mich klar, dass ich wieder angreifen will.

Langsam und behutsam aber kontinuierlich. Mit Spaß am Sport. Mit Spaß am Leben. Verletzungsfrei.

Und genau deswegen war ich heute wieder mal laufen.

Ich weiß, was es ausmachen kann für einen Menschen regelmäßig Sport zu machen, was für eine massive, überwältigende positive Veränderung damit einhergehen kann. Anfangs ist es immer hart, es kostet anfangs immer Überwindung aber es lohnt sich. Mein Schweinehund wird mir wahrscheinlich noch ein paar Wochen immer wieder im Weg stehen, den muss ich dann aber einfach beiseite schieben und ignorieren, irgendwann laufe ich ihm dann einfach wieder mit großen Schritten davon.

Auf ein Neues!

Zuerst noch das: 2015 ist da und ich wünsche euch allen ein neues, erfolgreiches & gesundes Jahr 2015! 🙂

2014 war was den Sport angeht nicht mein bestes Jahr, ganz ohne Frage. Es fehlte hier vor allem an Motivation & Kontinuität, dieses Jahr soll muss es besser werden. Meine Erwartungshaltung an mich ist nämlich eine ganz andere als das, was ich die letzten 1 1/2 Jahre abgeliefert habe…

Garmin Forerunner 910xtNachdem im September und Oktober das Training recht gut lief waren November und Dezember wieder nur Murks, ich bin einfach viel zu wenig gelaufen. Natürlich könnte ich jetzt was von Stress, Weihnachtszeit, Zeitmangel und keine Ahnung was schreiben, am Ende wären es doch aber nur faule Ausreden. „Zwischen den Jahren“ habe ich mich mit Gudi über dieses Problem unterhalten und wir haben beschlossen, dass wir uns einfach die Zeit nehmen müssen. Niemand hat Zeit im Überfluss, Zeit muss man sich nehmen, vor allem für seine Träume und Ziele. Ziele und Träume habe ich. Um diese umsetzen zu können hat meine wunderbare und trotzdem leicht verrückte Freundin Gudula ein neues Spielzeug geschenkt nachdem mein alter Forerunner 305 den Geist aufgegeben hat, Getreu dem Motto: Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr! Willkommen in der Familie mein neuer Forerunner 910xt. Mit diesem wunderbaren Stück Technik kann ich alle drei Triathlon relevanten Sportarten meistern und werde mit jeder Menge Statistik belohnt. 🙂 Genau das richtige für mich! Danke nochmal dafür mein Schatz!

Bis Ende Mai gab es dann aber trotzdem kein vernünftiges und vor allem regelmäßiges Training (leider!), immer wieder wurden mir Stöcke zwischen die Beine geworfen oder das Leben hatte andere Pläne, seien es fiese Erkältungen, mein Umzug von Essen nach Pulheim, Mandelentzündungen oder meine Zähne… Probleme mit meinen Zähnen hatte ich schon länger und habe aus panischer Angst vor dem Zahnarzt auch an der Baustelle nichts gemacht, bis mir auf der Arbeit dann ein Stück Zahn abgebrochen ist und es arg schmerzte, also habe ich da allen Mut zusammen genommen und bin zum Arzt. Stand heute sind 3 Zähne raus (war mehr als notwendig weil entzündet ohne Ende) und die Angst vor einer Herzmuskelmuskelentzündung sind nun geringer bis fast verschwunden. Um das endgültig abzuklären werde ich Anfang Juli aber eine komplette sportärztliche Untersuchung durchführen lassen (Ruhe-EKG, Blutwerte, Belastungs-EKG & Ultraschall vom Herzen), Privatleistung natürlich.

Aber kommen wir nun doch zum erfreulichen Teil dieses Eintrags: Es (also er…, also ich 😉 )läuft wieder.Nach einem Lauf am Pool in Südfrankreich

Im Urlaub in Südfrankreich hat alles angefangen, genauer gesagt in Montferrier-sur-Lez. In diesem wunderschönen Ort haben Gudi, ihr Papa und ich 2 Wochen Urlaub gemacht und waren dort bei einer Freundin und deren Familie von Gudis Papa untergebracht, die sich liebevoll um uns gekümmert hat. Gudi und ich haben den Urlaub nicht nur zum am Strand rumliegen genutzt, nein, wir waren regelmäßig laufen. So ganz ohne Form & bei dem ungewohnten Klima (morgens schon 20+°C, traumhaft) war das Anfangs sehr beschwerlich, außerdem gibt es dort etwas, was es im rheinischen Becken nicht gibt: Berge + Hügel. Unsere Standardlaufstrecke hatte auf 5km gute 60 Höhenmeter, wobei es davon 2,5km bergab ging, die man dann später wieder hochlaufen durfte. In den ersten Einheiten war selbst an 5km durchlaufen bei einer Pace knapp unter 7 nicht zu denken, aber egal, es wurde gelaufen, darauf kam es an. Dazu noch regelmäßig. Von Einheit zu Einheit ging es auch wieder besser, es ist wunderbar wenn man einen Trainingseffekt merkt.
Höhepunkt des Urlaubs war dann die Besteigung „Belaufung“ des Pic Saint-Loup (mein erster Trailrun!) , dem höchsten Berg in der Gegend. 2,5km Geröll, Steine und eher laufunfreundliches Gelände gespickt mit 368 Höhenmetern macht eine Steigung von 14.1% im Schnitt. Und es war Anstrengend sage ich euch, ich habe mich da in 35min hochgetrieben und war ganz schön fertig. Gudi auch als sie oben ankam, auch wenn sie es nicht ganz so sportlich angehen wollte war es doch eine super Trainingseinheit, die sich nicht nur für den Ausblick gelohnt hat. Ich bin anschließend auch wieder runter gelaufen und war wirklich fertig als ich unten ankam. Ich verstehe nach dieser Erfahrung auf jeden Fall wieso sich so viele Menschen für das Trainrunning begeistern können, in der Natur zu laufen Abseits von befestigten Wegen ist nochmal etwas ganz anderes und schönes.

Frühschwimmen ist durch!Wieder in Deutschland ging es natürlich direkt weiter, in der ersten Woche sind dann in 3 Einheiten auch schon 21km zusammen gekommen. Wieder 7km am Stück laufen zu können ohne größere Probleme ist einfach genial, was anderes kann ich nach den ersten Wochen nicht sagen. Im Kopf muss ich mich immer wieder bremsen, die alten Zeiten werden so schnell nicht wieder kommen, aber das ist auch okay und normal so. Ich werde mein Training jetzt durchziehen.

Gestern gab es dann auch das erste Mal wieder ein Intervalltraining, 15 x 1 min schnell, mit 30 Sekunden Pause. Eigentlich hatte ich 90s Pause geplant doch irgendwie ist das auf meiner Laufuhr falsch angekommen.

Heute war ich dann das sogar schon vor der Arbeit 1000m schwimmen und werde das jetzt auch regelmäßig machen, schließlich steht dieses Jahr noch einiges an. Das Löricker Strandbad in Düsseldorf liegt nicht weit von meiner Arbeit entfernt und hat schon ab 6:00 morgens auf, so kann ich die Zeit optimal nutzen und mein Training durchziehen. Jetzt fehlt irgendwie nur noch das Radfahren aber das kriege ich schon hin.

 

Meine Wettkampfplanung für dieses Jahr sieht bisher wie folgt aus:

Am Samstag, den 27.6. starte ich mit Alex zusammen beim 5. Allbaulauf in Essen über 5km, wird ein Testwettkampf um meine Form zu überprüfen. Es wird gerannt bis zum umfallen. Meinen ersten Triathlon diese Saison werde ich am 8.8. beim 10. Regionalgas-Triathlon Zülpich über die Volksdistanz (0,5 – 22 – 5km ) bestreiten, am 13.9. springe ich dann erneut ins kalte Wasser und gebe meine Premiere über eine olympische Distanz beim Weseler Sparkassen-Triathlon geben und dabei 1,5km Schwimmen, 36km Radfahren und 10km Laufen. Aua. Vor allem das Schwimmen macht mir noch etwas Sorgen, das kriege ich aber bestimmt bis dahin in den Griff, ich gebe mich jedenfalls optimisch.

Bis dahin,
der Brandi

Ein Neuanfang

Fast ein halbes Jahr habe ich hier kein Lebenszeichen mehr von mir gegeben & ich möchte das ganze ein wenig erklären:

Nach dem Triathlon in Düsseldorf lief bei mir nicht mehr viel so, wie ich es mir gewünscht hätte. Private Probleme überstrahlten so ziemlich alles und ich war am Boden zerstört. Den zweiten Triathlon in Havelberg habe ich dann noch voll durchgezogen, danach habe ich noch irgendwie versucht die Form zu halten, ein normales, regelmäßiges & seriöses Training sieht aber anders aus.  Ich habe es nicht geschafft mich zu motivieren und den Arsch hoch zu kriegen, andere Dinge waren mir viel wichtiger und haben mich mehr beschäftigt.

Den Triathlon in Ratingen habe ich dann auf Grund der Witterungsbedingungen sausen lassen, eine sehr gute Entscheidung wie sich ein paar Tage später zeigte: Seit genau diesem Ratingen-Triathlon-Sonntag zog eine Erkältung auf, ich hab die erstmal ingnoriert, war ja nur ne Erkältung. Als ich dann Mittwochs beim Arzt war hat der mich erstmal krank geschrieben, mir am Montag dauf (weil es immer noch nicht besser war) sogar Antibiotika verschrieben, weil es eben nicht nur ne Erkältung war.

Nachdem das ausgestanden war holte ich mir dann die nächste Schniefnase, als die dann aber auskuriert war, traf es mich emotional nochmal hart. Ich habe jetzt seit Wochen keinen regelmäßigen Sport mehr gemacht, war nur ab und zu mal laufen, hab nicht auf dem Rad gesessen, war 1x schwimmen oder hab sonstwas gemacht, ich will gar nicht wissen wie es um meine Form bestellt ist. Aber sind wir doch mal ehrlich, manchmal gibt es einfach wichtigeres als „die Form“, Kilometerzeiten oder Höhenmeter. Das Leben ist kein Wunschkonzert und jeder von uns muss Rückschläge einstecken, egal ob sportlich, gesundheitlich, emotional oder was auch immer. Für mich waren andere Sachen einfach wichtiger. Auch jetzt ist immer noch nicht alles toll, das Tal ist aber durchschritten und es geht langsam aber sicher wieder bergauf.

Jetzt geht es darum in die Zukunft zu blicken und ich muss mich fragen,was ich überhaupt will. Die Frage hat mich in den letzten Wochen sehr viel beschäftigt, nicht nur sportlicherseits. Ganz klar für mich: Ich bin Triathlet und werde diese Sportart(en) nicht aufgeben. Ich bin jetzt wieder alleine und muss bei meiner Trainingsgestalltung & Zeiteinteilung auf niemanden mehr Rücksicht nehmen, für den Sport kann das nur positiv sein. Ich möchte zum TRC Essen wechseln und dort mein neues Team finden. Ich habe in den letzten Wochen gemerkt, dass ich mich in der Gruppe besser motivieren kann, besonders wenn die Einheiten hart sind. Das „Projekt 85“ habe ich auch nicht vergessen.

Wie ich 2014 angehen will, was ich kurz-, mittel- und langfristig erreichen will, weiß ich auch. Klar ist: So wie 2013 kann es nicht weitergehen, ich habe für meine eigenen Maßstäbe viel zu wenig gemacht, war viel zu undiszipliniert. Es muss ein umfassender Trainingsplan her, die Saison 2014 muss vernünftig geplant werden. Welche Ziele ich 2014 verfolgen werde weiß ich noch nicht, dazu muss ich mir noch Gedanken machen, erste Wettkämpfe sind angedacht, was ich aber weiß: Es ist Zeit für einen Neuanfang.

Genau deswegen habe ich mir jetzt erstmal einen 10 km-Lauftrainingsplan genommen und in meinen Kalender eingetragen. Ich brauche eine feste Vorgabe, einen Plan eben an dem man sich halten kann. Ich habe jetzt ein „Soll“ stehen und will dieses „Soll“ natürlich auch erreichen und einen Haken hinter der Trainingseinheit machen. In den nächsten Wochen will ich auch noch eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio abschließen, vor allem um auch bei Sauwetter bessere Trainingsmöglichkeiten zu haben.

Wie sagt man so schön: „Stark sein bedeutet nicht, nie zu fallen. Stark sein beudeutet immer wieder aufzustehen.“

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