Ich bin Läufer

 

Ich bin Läufer.
Ich laufe. Ich laufe viel. Ich laufe weit.
Ich laufe Morgens, ich laufe Mittags, ich laufe Abends. Ich laufe wenn die Sonne untergeht, ich laufe in der Nacht und ich laufe bei Sonnenaufgang.
Ich laufe durch die Stadt, ich laufe über Felder und Wiesen, im Wald und manchmal laufe ich im Stadion. Ich laufe in der Wüste, über Berge, ich laufe am Meer, ich laufe einfach überall. Ich laufe alleine im Wald oder mit tausenden anderen quer durch die Stadt. Egal, Hauptsache ich laufe!

Ich trainiere hart um schneller zu werden und weiter laufen zu können. Wenn ich mich im Wettkampf gegen andere messe, laufe ich vor allem gegen mich selbst und meinen inneren Schweinehund.
Auch wenn ich vielleicht nicht der objektiv Beste bin oder gewinne, so will ich doch für mich immer mein Bestes geben und bis zum Schluss kämpfen. Aufgeben gibt es in meiner Gedankenwelt nicht.
Ich laufe nicht vor irgendetwas weg oder um irgendwo anzukommen. Ich laufe weil ich laufen will.
Ich laufe, weil ich das Laufen liebe.
Ich bin Läufer.

Foto (c) Rene Hiepen

ENDLICH WIEDER LAUFEN!

Muss ich bei dem Bild noch was sagen?

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7.90 km, 46:12, 5:51 min/km

Training in Nordhessen

Am Wochenende war ich mit Freunden und Freundin in einem wundervollen Dorf in Nordhessen, wir wollten ausspannen und einfach mal weg von zuhause, also ging es in das Haus von Fatimas Familie, in dem wir schon letztes Jahr Ostern waren.

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Vorsorglich hatte ich Laufsachen mitgenommen und Sonntag war ich dann soweit fit und schmerzfrei, dass ich mich wieder auf die Piste gewagt habe.

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Durch die Natur zu laufen war genial, denn das war mal richtige Natur im Gegensatz zu Essen, grüne Wiesen & Felder so weit das Auge schauen kann, ich habe ein paar Panoramafotos gemacht um das festzhalten. Das Dorf in dem wir waren liegt auf einem Berg Hügel, für mich waren die ersten paar Kilometer also wunderbar angenehm, da es immer leicht bergab ging. Abgesehen von den paar asphaltierten Wirtschaftswegen bestand der Laufuntergrund auf Gras oder einfach nur Matsch, es war also auch mein erster „Crosslauf“ und das hat Spaß gemacht, ein ganz anderes Gefühl einfach mal querfeldein ohne harten & festen Boden unter den Füßen zu rennen. 

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Watch on Posterous

Nachdem ich dann unten angekommen war, ging es auf meiner Runde in der Folge als wieder bergauf, teils moderat und teils mit starker Steigung, in einem der Videos hier kann man das recht gut sehen. Da ich mich am Ende ein wenig verirrt habe und vom richtigen Weg kam, musste ich zwischendurch wirklich quer über das Feld und bin dort durch knöchelhohen Schlamm gelaufen. Kein Spaß kann ich euch sagen, nasse Socken und vedreckte Schuhe sind die Folge.

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Watch on Posterous

Am Ende war ich dann aber doch froh, dass ich es insgesamt langsam habe angehen lassen, in der Vorbereitung für den Düsseldorf Marathon war ich hier ja schonmal laufen und wusste ungefähr, was auf mich zukommt. Zuhause war ich trotzdem froh es geschafft zu haben, fühlte mich aber sehr gut. Es hat einfach jede Menge Spaß gemacht!

11.25 km, 1:10:23, 181 Höhenmeter, 6:15 min/km

365 Tage – Vor einem Jahr lief ich los in mein neues Leben

Ein erstes Training…

Ich war heute Abend das erste mal laufen und es fühlt sich gut an.

Letzte Woche war ich schon 2x beim Handballtrainig und musste stark mit meiner Kondition kämpfen, aber so ist das halt wen man nach Jahren wieder Sport macht.

Heute waren es 3.28km direkt in meiner Nachbarschaft.

Trainingsbeginn: 19:31:48 Uhr Trainingsdauer: 00:26:12 Std. Distanz: 3.28 km Geschwindigkeit: 7.5 / 39.5 km/h Pace: 7:59/km [8 min/km]   

Zu sehen gibt es das ganze hier:

http://trainingstagebuch.org/public/show/525056

Ein erstes Anfang ist also gemacht…

Als ich vor genau 365 Tagen diesen (insgesamt zweiten) Eintrag in meinen Blog schrieb, hatte ich keine Ahnung, was ich da gerade losgetreten hatte. Ich wusste nur, dass der erste Schritt auf dem Weg in ein neues Leben getan war, so war zumindest der Plan, wie genau der Weg aussehen würde wusste ich nicht.

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Vor noch einem Jahr war der Gedanke, dass ich in meinem Leben mal einen Marathon laufe, nicht mehr als eine absurde Idee. Überhaupt war „Laufen“ etwas, dass scheinbar überhaupt nicht in mein Leben passte, wie denn auch? Ich rauchte fast 2 Schachteln Zigaretten am Tag, hatte jahrelang keinen Sport getrieben und wog fast 120 kg.

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You can do it. All you have to do is do it. —?Ben Davis

Der Mann, von dem dieses Zitat stammt, habe ich meine Inspiration zu verdanken. Zwei, vielleicht drei Wochen vor meiner ersten Laufeinheit hatte ich dieses Video gesehen und war tief beeindruckt:

http://www.youtube.com/watch?v=8SbXgQqbOoU

„Wenn dieser Typ es schafft kann ich das auch!“ hatte ich gedacht, ich war fest entschlossen seinem Beispiel zu folgen, ich musste es nur machen um es zu schaffen und erstaunlicherweise machte es mir ja sogar Spaß, ich lernte das laufen zu lieben.

Wenn ich mich heute umdrehe und auf den Weg des letzten Jahres zurücksehe, schaue ich vor allem mit Stolz zurück und ich glaube, dass ich schon stolz auf mich sein darf.

Ich habe durchgehalten, fast 20 kg an Gewicht verloren, bin über 1500 km gelaufen und habe inzwischen 2 Marathons gefinished, von den anderen Wettkämpfen ganz zu schweigen. Ich habe mich durchgekämpft und es geschafft, ich habe meinen Traum ein Stück weit selbst verwirklicht und etwas geschafft, was ich mir niemals im Leben zugetraut hätte.

You can do it. All you have to do is do it. —?Ben Davis

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Recht hat er. Jeder kann es schaffen! Tue was du liebst und glaub an dich selbst, der Rest ist Geschichte. Natürlich war das ganze Jahr nicht nur Zuckerschlecken und hinter allem was ich erreicht habe, liegt eine Menge Arbeit, Schweiß und manchmal auch ein paar Tränen. Sich Tag für Tag die Laufschuhe zu schnüren und bei Wind und Wetter seine Kilometer abzuspulen, egal ob es draußen -5°C oder +30°C sind, egal ob es regnet, stürmt, Tag oder Nacht ist, kostet manchmal Überwindung, vor allem macht mir das Laufen aber Spaß.

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Durch den Gewichtsverlust habe ich ein für mich vollkommen neues Lebensgefühl bekommen, ein neues Selbstvertrauen welches ich früher nie wirklich hatte wenn es um mein Aussehen ging. Natürlich möchte ich immer noch abnehmen, 15 kg sollen es nochmal werden und das ganze werde ich im zweiten Jahr auch dementsprechend angehen, aber das erreichte ist doch schon enorm, vor allem weil ich es mir selber erarbeitet habe. Ich habe mit dem Laufsport etwas in meinem Leben, was mir soviel gibt und was so ehrlich zu mir ist. Wenn ich nicht genug oder falsch trainiert habe, merke ich das im nächsten Wettkampf wenn der Körper nicht so will wie man selbst. Man muss stetig hart arbeiten um besser zu werden, aber die Arbeit zahlt sich auch aus. Als ich vor genau einem Jahr mir mit dem Laufen anfing, hatte ich gar keine Ausdauer, doch das wurde schnell von Trainingseinheit zu Trainingseinheit besser und der Fortschritt schnell sichtbar, der Schlossquelle-Lauf war ja direkt ein schneller Erfolg für mich – 7 Tage nach Beginn den ersten Wettkampf gefinished.

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Ich erinnere mich noch genau, dass mir im Auto auf dem Heimweg die Tränen kamen als ich alle nach Hause gebracht hatte, ich glaube, dass ich damals bereits irgendwie verstanden habe, dass mein Leben eine neue Richtung nehmen wird.

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Mein Leben und ich haben sich geändert und ich glaube fest daran, dass ich jetzt ein besserer Mensch bin, der positiver auf sein Leben und sich selbst schaut und diesen neuen Optimismus auch ausstrahlt. Wenn ich mir alte Fotos von mir ansehe, erkenne ich mich teilweise in denen gar nicht mehr wieder sondern sehe nur mein altes ich.

Nach den ersten kurzen Wettkämpfen ging es 2011 (nach überstandener Verletzung) dann auf die längeren Distanzen. Mit der Winterlaufserie des ASV Duisburg ging es zusammen mit Sven & Tobi erst auf 10km, ein paar Wochen nachdem ich wieder laufen durfte.

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Ende Februar dann nur noch mit Sven auf die 15 km (Tobi musste den Rest der Serie verletzungsbedingt aussteigen) und dann Ende März auf die Halbmarathonstrecke, welche ich in unglaublichen 01:47:41 absolvierte!

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Im April ging es dann mit spezieller Marathonvorbereitung weiter, ich hatte beschlossen den Düsseldorf Marathon zu laufen also gingen es mit langen Läufen weiter und ich erlebte wunderschöne Momente beim Laufen.

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Am 8. Mai 2011 habe ich mich dann in Düsseldorf in 4:49:44 durch die Hitze gequält und meinen ersten Marathon gelaufen, ein ganz besonderer Moment in meinem Leben. Ich habe gelernt, dass man alles schaffen kann wenn man will.

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Alle Ziele, die ich mir gesetzt hatte, habe ich erreicht – und nach wie vor keine neuen aufgestellt, dies wird aber sicherlich in den nächsten Tagen kommen.

Vergleich

Im Sommer ging es mit verschiedenen Unterdistanzen weiter und vielen schönen Wettkämpfen.

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Die Vorbereitung für meinen zweiten Marathon Berlin war stellenweise hart aber trotzdem schön.

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Berlin war dann ein absolutes Highlight, 2 Marathons in einem Jahr zu laufen macht mich unglaublich stolz. Ich habe mir einen Traum erfüllt und etwas geschafft, was ich niemals für möglich gehalten hätte.

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Ich freue mich auf alles was noch kommen wird in meinem neuen Leben. Am Ende möchte ich noch allen Unterstützern danken, vielen Dank für die super Unterstützung von Anfang an – vor allem durch meine Freunde, meine Familie und nicht zuletzt durch Katharina, meine wundervolle Freundin, die ich sehr liebe. Jedes mal wenn jemand von euch mit mir laufen war, mich angefeuert hat, meine Beiträge kommentiert oder einfach nur angesehen hat, jedes herzliche Wort hat mir auf meinem Weg geholfen, vielen Dank! Zur Feier des Tages gehe ich gleich laufen und ich werde jeden Schritt genießen – so wie mein neues Leben.

Edit:

01:11:12 Std., 13.38 km, 5:21 min/km.

Es hat den ganzen Weg über geregnet und ich habe jeden Schritt genossen. Es war toll durch den Regen zu rennen und über das vergangene Jahr nachzudenken – Eine Sache ist mir auch noch aufgefallen: Ich lächele und lache nun mehr als vor einem Jahr. 🙂

Aus der Serie: Wenn ich nicht aufgewacht wäre und mit dem Laufen angefangen hätte, …

… hätte ich niemals diese tollen Naturerlebnisse gehabt.
Ich laufe jetzt knapp ein Jahr und habe fast alle Wetterbedigungen erlebt, die man so erleben kann und alle Jahreszeiten mitgemacht. Auch wenn ich in Essen wohne und Essen als ehemalige Kohle- und Stahlstadt bekannt ist, habe ich in diesem Jahr so einige wunderschöne Naturerlebnisse gehabt, die ich ohne das Laufen nicht erlebt hätte. Heute war wieder so ein Moment in dem einen kurz der Atem stehen bleibt Industrie man von der Schönheit des Moment einfach überwältigt ist: Beim heutigen Tempotraining ging ey gegen 19.00 Richtung Zollverein los, erst 2 km einlaufen, dann 2x 3km Halbmarathon Renntempo (bei mir also knappe 5 min/km) mit 5 min Trabpause zwischen den Belastungen. Als ich mit den ersten 3 schnellen Kilometern durch war, lief ich gerade auf das Gelände von Zollverein, diesmal aber durch das Haupttor (was ich sonst eher selten mache) und auf einmal musste ich stehen bleiben: Hinter dem Zechenturm mit dem Zollvereinschriftzug schien die Sonne durch eine Wolke, atemberaubend. Leider hatte ich keine Kamera dabei… Der Himmel in der langsam untergehenden Sonne war einfach genial und die nachfolgenden Kilometer einfach nur ein Genuß. Ich versuche ja seit jeher relativ durchs Grüne zu laufen wann immer es geht. Ich habe mal gelesen (Runnersworld war es glaube ich), dass Läufer naturverbunder sind als andere Menschen weil sie die Natur intensiver erleben.

Ich bin morgens um 5:00 bei Minusgraden durch die Nacht gelaufen, der untergehenden Sonne entgegen, während die ersten Bäume langsam grün wurden, bei Sommerregen durch die Gegend gewetzt, durch die Pralle Sonne einen Marathon gelaufen. Jeder Lauf ist anders, jeder Lauf ist schön, man muss sich nur drauf einlassen.

10.76 km, 57:57, 5:24 min/km. Schnellste Durchschnittsgeschwindigkeit im Intervalltrainingsbereich.

Ach ja, während der Belastung habe ich mich immer versucht zu steigern, hier die Pacewerte der einzelnen Kilometer:

Belastung 1: 5:01, 4:48, 4:39
Belastung 2: 4:51, 4:57, 4:47

Die Formkurve geht nach oben, der Marathon kann echt langsam kommen.

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