7. GVG-Citylauf in Erftstadt

Am 28.9. fand der 7. GVG-Citylauf in Erftstadt statt und ich war gemeldet, zusammen mit Till, seines Zeichens Bruder von Gudi, und Volker, bester Freund von Gudi. Wir hatten irgendwann die Idee ausgeheckt, dass man doch gemeinsam bei dem 10km Lauf an den Start gehen könnte. Till brachte dann noch die Idee ein, dass der „Verlierer“ unseres internen Duells am Ende ein wenig Ramazzotti trinken darf, direkt nach dem Lauf versteht sich. Gut, war ich dabei.

10km sind schon ein ganz schöner Brocken für mich aktuell, mein letzter Lauf über 10km war etwas länger her (24.11.2013 um genau zu sein…) aber irgendwie würde es sicherlich gut gehen, immerhin hatte ich ja ganze 32 km im Training „abgerissen“ und wollte auf anhieb wieder unter 55 min bleiben…
 Als Ausgangsbasis für mein Training sollte ein kleiner Formtest dienen, ca. 7 km Tempodauerlauf. Am Ende des Dauerlaufs war ich im wahrsten Sinne des Wortes an meiner Kotzgrenze angekommen, da ging nichts mehr. Auf Twitter wurde von einigen geäußert, dass ich es kaum schaffen werde und es fast unmöglich sei, in so kurzer Zeit auf eine Sub55 zu kommen aber versuchen wollte ich es.
Also wurde fleißig trainiert: Ein Tempodauerlauf (oben beschrieben), ein Intervalltraining (abgebrochen nach 3150m weil wir aus dem Stadion gescheucht wurden), 2x Dauerlauf (einmal 6km und einmal 9km) und ein Steigerungslauf über die selbe Distanz wie mein erster Tempodauerlauf, wobei ich nach 3km jeden folgenden KM immer 10-15s schneller lief. Und dann war auf einmal schon Wettkampf…

DSC08109

Am Ende der ersten Runde – Hang loose

Vor dem Start war ich doch nervös, so richtig Lust auf Ramazzotti zwangsweise hatte ich nicht, das Training war jetzt auch nicht so ganz optimal gelaufen für meinen Sub55 Versuch aber gut, hier war ich also. Das Wetter war perfekt an dem Tag, so konnten alle Freunde die zum Anfeuern gekommen waren die Sonne genießen. Vor dem Start habe ich mich noch ein wenig warm gelaufen und konzentriert. 5:30 min/km, 10 mal hintereinander mit Schlussspurt, das musste doch drin sein… 4 Runden a 2.5 km waren zu bewältigen.

Noch schnell einen Kuss abholen,  in den Startbock, den anderen viel Erfolg wünschen & hinten einreihen.

Nicht nachgeben

Nach dem Startschuss bin ich dann so gleichmäßig los wie möglich, schöne 5:30 pro Kilometer, nach nicht mal 200m war mein Puls schon bei 165. „Das kann ja lustig werden heute…“ dachte ich bei mir. Till habe ich nach 100m auch schon nicht mehr gesehen, er wollte eine Zeit um 45:00 laufen, Volker ging nach 100m an mir vorbei, ich war also letzter unserer Kombo. Egal, ich wollte gleichmäßig laufen, zur Not halt Ramazzotti, ich wollte es einfach durchziehen.
Nach der ersten Runde war ich noch gut gelaunt, auch wenn es hart war. Bis hierhin lag ich auch voll im soll, so durfte es weitergehen. Durch den Rundkurs kamen wir pro Runde 2x an unseren Begleitern vorbei und wurden immer schön angefeuert. Nach 3 km stellte ich dann fest, dass mein Forerunner nicht ganz mit der Beschilderung auf Kurs war, ich ging also dazu über selber die Runden zu stoppen, zusätzlich zur „Auto-Runden“-Funktion was nicht ganz so super funktionierte, im Wettkampf ist man ja nicht so 100%ig fokussiert auf seine Uhr ;). Am Ende der zweiten Runde wurde es hart. Mein Puls war inzwischen bei 177 Schlägen die Minute angekommen, ich musste kämpfen, aber ich lag noch auf Kurs. Kurz nach Kilometer 6 bekam ich vom Rand den Hinweis, dass Volker kurz vor mir war und tatsächlich, ich konnte ihn sogar schon sehen. Ich machte in meinem Tempo weiter, bei Kilometer 7 habe ich ihn dann schließlich überholt. Die letzte Runde war dann ein wirklicher Kampf. Durch die Differenz der ausgeschilderten Kilometer zu meiner Uhr, wusste ich nicht genau, ob ich noch im Plan lag oder leicht drüber war. Egal, weiter Brandi, du kannst den Wettkampf beenden, zieh es durch. Mist, KM8 wieder zu langsam. Letzter Kilometer, noch mal steigern, auch wenn dein Puls jenseits der 180 liegt und dein Maximalpuls bei 189 Schlägen die Minute ist. Noch 400m, ZIEH ES DURCH, NACHGEBEN IST NICHT!

Als ich auf die Zielgerade abbiege, sehe ich anhand der Uhr, dass ich es nicht schaffen werde, sie ist schon jenseits der 55:00 angekommen. Trotz Nettozeitmessung weiß ich, dass das nichts war mit der Sub55. Die letzten 100m muss ich stark würgen, ich renne an der Kotzgrenze, genau so wollte ich das.

Knapp vorbei ist auch daneben – An der „Kotzgrenze“

Im Ziel stoppe ich meine Uhr: 55:08
Enttäuscht bin ich nicht, im Gegenteil, mehr ging nicht. Ich würge immer noch und bin wirklich am Ende. Ich habe alles rausgeholt was geht und bin sogar einen neuen Maximalpuls (190!) gelaufen.
In der offiziellen Ergebnisliste finde ich eine 55:05, das geht in Ordnung. Die 5s hole ich mir beim nächsten Mal.

Anschließend haben wir uns dann alle einen Ramazzotti gegönnt und noch weiter den Läufen zugesehen, uns unterhalten und hatten unseren Spaß. Es war eine wunderbare Veranstaltung, toll organisiert, ich kann den Wettkampf nur empfehlen. Nächstes Jahr (sofern es denn passt) werde ich vielleicht wieder am Start stehen.

Und dann deutlich die Zeit aus 2014 unterbieten.

35. Ratinger Neujahrslauf | 10 km

2013-01-6-1Genau 6 Tage nach meinem letzten 10 km Wettkampf auf Zollverein war heute schon wieder Wettkampfzeit! Unser Trainer Peter hatte am Donnerstag spontan angeboten heute in Ratingen zu starten und da bin ich natürlich dabei, auch wenn ich anfangs nicht genau wusste, zu was ich heute so in der Lage sein würde: Meine Beine waren von den schnellen Trainingseinheiten noch etwas schwer, ich wollte das heute spontan entscheiden und notfalls nur einen schnellen „Trainingslauf“ machen, die Kilometer mitnehmen und so bei 49:xx rauskommen.

Heute morgen gab es dann die erste positive Überraschung, die Beine waren nicht mehr schwer, es regnete nicht und die Temperaturen waren perfekt zum Laufen! Um 11:30 war ich dann in Ratingen angekommen und habe die anderen Teammitglieder gesucht und bin mich schnell für den 10 km Lauf nachmelden gegangen.

Kaum zurück startete dann auch schon der 5-km Lauf, Fotos dazu findet man unten.

 

2013-01-6-2Um 13.00 startete dann der 10 km Lauf, ich hatte mich im vorderen Drittel des Startfeldes einsortiert um direkt frei loslaufen zu können. Es ging zuerst ein Stück durch die Fußgängerzone, dann bergab und ich lief viel zu schnell los. Als ich nach 500 m auf den Forerunner geschaut habe, stand da ernsthaft, dass ich mit einem Schnitt von 3:45 unterwegs war! Ich zügelte mich erstmal, nach ca 1.2 km ging es dann erstmal schön etwas mehr als einen Kilometer bergauf, danach mit einem kleinen Schlenker wieder in die Innenstadt, da dann bergab und schon war die erste von drei zu absolvierenden Runden geschafft. Auf der zweiten Runde hielt ich das Tempo, ich war ziemlich konstant mit einem Pace von 4:35 unterwegs und lag damit in der Nähe der meiner Bestzeit von Montag…

 

2013-01-6-3Die letzte Runde war schon hart, der Berg trieb meinen Puls immer weiter in die Höhe und ich  musste ordentlich kämpfen. In der Innenstadt auf den letzten 300 m hatte ich das Gefühl, dass nichts mehr ging, ich musste ein paar mal im vollem Lauf würgen und war froh, als ich ENDLICH im Ziel war. Beim überlaufen der Zielmatte hatte ich die Uhr gestoppt, die zeigte nun eine  46:12, eine unglaublich gute Zeit für diese Strecke! Die vom Veranstalter erfasste Nettozeit ist eine 46:13, mit der Abweichung kann ich gut leben. Insgesamt 154 Höhenmeter waren nicht ohne und eigentlich hätte ich mir (nach der Woche) diese Zeit heute nicht zugetraut, ich bin einfach nur glücklich und zufrieden!

 

Der erste Wettkampf der Saison 2013 war ein voller Erfolg und ich freue mich schon auf alles, was dieses Jahr noch kommt!

 

 

Saison 2012 – Ein Rückblick & Silvesterlauf Essen 2012

2012 war für mich ein besonderes und sehr spannendes Jahr und irgendwie kam alles ein wenig anders, als ich es mir vielleicht vorgestellt hatte, aber fangen wir doch mal von vorne an:

WaldlaufserieDas Jahr fing ziemlich schnell mit der Waldlaufserie des Tusem Essen an, zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings noch gar nicht in Form, die Zwangspause Ende 2011 hatte leider seine Spuren hinterlassen, sowohl an meiner Form als auch an meinem Gewicht. Die Form kommt in der Regel recht schnell wieder, für das Gewicht muss man da schon mehr tun und 107 kg waren im Januar mein Ausgangspunkt für 2012. Zum Glück kam mir da mein erstes Wettkampfhighlight dieses Jahr genau richtig gelegen, ich wollte wie schon letztes Jahr den Düsseldorf-Marathon laufen und der dazugehörige Trainingsplan würde helfen mein Gewicht wieder in den Griff zu kriegen. Das Training für den Marathon lief ganz okay, es hätte mit mehr Disziplin auf jeden Fall besser laufen können, gerade die langen Läufe bereiteten mir doch Probleme (30 km mit 105 kg laufen ist definitiv kein Kindergeburtstag! ).
IMG_9071 Genau pünktlich zu meinem dritten Marathon (Finish in 4:44;19) wurde ich dann in der Trainingsgruppe von Ernst-Peter Berghaus im Team Essen’99 aufgenommen und das sollte mein Jahr noch nachhaltiger beeinflussen, als ich damals gedacht hätte. Ab sofort gab es drei feste Termine in der Woche, an denen trainiert wurde, alles andere lag in meiner Hand. Die Einheiten mit der Trainingsgruppe waren immer sehr intensiv, wir haben viel Tempotraining gemacht aber als erstes hat sich Peter meinen Laufstil angesehen und gehörig korrigiert, die Effekte habe ich sofort nach ein paar Trainingseinheiten gemerkt. Auch Lauf-ABC und Koordinations-/Athletiktraining stand auf einmal auf der Tagesordnung, davon hatte ich bisher nur gelesen und es komplett ignoriert.

10 km Ende Mai stand dann mein erster Wettkampf für das Team Essen’99 an, knapp einem Monat nach meinem Eintritt sollte es ein 10 km Wettkampf beim FC Straberg sein und ich wollte meine Bestzeit angreifen (bis dahin bei 52:07). Bei 27°C und knallendem Sonnenschein ging es auf die Strecke, nach ein paar KM nahm mir Peter dann sogar meinen Forerunner (und damit jegliche Kontrolle) ab und ich musste mich voll und ganz auf mein Gefühl verlassen. Im Ziel war ich fix und fertig und hatte alles gegeben, die Belohnung war eine neue Bestzeit von genau 50:00. In den Verein zu gehen war die beste Entscheidung überhaupt, wer hat schon die Chance von so einem erfolgreichem & erfahrenen Trainer gecoached zu werden?

DSC_7916Seit dem Eintritt wurde 2012 immer mehr zu meinem Jahr, ich habe meine Prioritäten darauf gelegt, dass ich erstmal schneller werden möchte auf den „kurzen“ Strecken, das hat ja auch wunderbar geklappt. Ende Juni beim Allbaulauf lag ich über 5km noch bei 25:22, Mitte September lief ich in Brüggen dann eine neue Bestzeit von 22:19 und konnte mein Ziel einer Sub23 locker erreichen. Irgendwie hatte ich es geschafft dritter meiner Altersklasse zu werden und fand mich am Ende auf dem Siegertreppchen wieder, ein neues und schönes Gefühl, kann man sich echt sehr gut dran gewöhnen.
Beim Schlossquellelauf im Oktober wollte ich es dann nochmal wissen, irgendwie lief an dem Tag einfach alles rund und am Ende hatte ich mir 21:46 schon wieder eine neue Bestzeit. Manchmal steckt dann vielleicht doch mehr in einem, als man sich auf Anhieb zutrauen würde. 🙂

Urkunde SilvesterlaufZum Jahresabschluss gab es dann nochmal einen Höhepunkt, den Silvesterlauf auf Zollverein, organisiert und durchgeführt vom Team Essen’99. Auch wenn ich ursprünglich für 5 km gemeldet war, wollte ich doch lieber nochmal die 10 km angreifen und tauschte kurzerhand mit einem Teamkameraden. Am Start hatte ich ein gutes Gefühl, das Laufwetter an Silvester hätte echt nicht besser sein können und ich wusste einfach, dass ich heute schneller sein würde als 50:00. Vom Start weg lief ich ein Tempo deutlich unter der angestrebten Marke von 5 min/km und nach der ersten von drei Runden auf Zollverein wusste ich, dass ich mit einer neuen Bestzeit nach Hause gehen würde, für alles andere war ich einfach zu gut drauf. Der Silvesterlauf ist echt ein Highlight, die Strecke ist einfach wunderschön und die Zuschauer tun ihr übriges dazu, dass der Lauf zu einem wunderbaren Erlebnis und einem tollen Jahresabschluss wird. Im Ziel stoppte die Uhr dann bei 45:42 und ich hatte „mal eben“ 4 Minuten und 18 Sekunden von meiner 10-km Bestzeit genommen,  unglaublich.

Insgesamt bin ich 2012 1576 km gelaufen, das macht einen Schnitt von gerade mal 30 km in der Woche und ist damit nur eine leichte Steigerung gegenüber 2011 mit 1489 Jahres-km bzw. 29 Wochenkilometern. 2012 war ein sehr erfolgreiches Jahr für mich, ich habe viele interessante Menschen kennengelernt, neue Erfahrungen gewonnen und mich sportlich weiter verbessert.  Aber nicht nur sportlich war 2012 ein Erfolg für mich, auch wenn ich über die Weihnachtszeit wieder etwas zugenommen habe, hat die Waage am 31.12. 89 kg angezeigt, 2012 habe ich also 18 kg abgenommen und bin mit einem insgesamt Gewichtsverlust von über 30 kg mehr als zufrieden!

32. Internationaler Volkslauf Straberg

Ein Volkslauf? Davon stand doch gar nichts in der Planung…

Richtig, der Lauf in Straberg war nicht geplant,  meine gesamte Jahresplanung ist inzwischen aber auch hinfällig, durch den Eintritt in den Verein laufen einige Sachen anders ab:

Mein Trainer Peter hält nichts von minutiösen Trainingsplänen bei denen alles fix und fertig zementiert ist, er reagiert lieber spontan mit seinem Training und passt es z.B. an die äußeren Bedingungen an, generell ist er sehr spontan: Mittwoch klingelte vormittags mein Handy, Peter rief mich an seinem Geburtstag an um ich zu fragen, ob ich Samstag nicht einen Wettkampf laufen will. Das Gratulieren habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen, etwas verdutzt war ich trotzdem, der Mann hat aber sein Herz komplett an den Sport verloren. Natürlich hatte ich Lust und Zeit, also schnell angemeldet.

Donnerstag stand dann das „Abschlusstraining“ an, die ersten 5 km waren Andrea und Birgit noch dabei (die beiden hatten aber auch schon eher angefangen mit dem Training), danach ging es alleine mit Peter auf die Trasse und damit in die volle Sonne (das „Einlaufen“ war noch beschattet und schön kühl). Peter machte die Ansage, dass die nächsten 5km mit einem Schnitt von 5:30-5:45 zu absolvieren sind, ich zog also trotz knallender Sonne nach vorne und gab alles. Den ersten Kilometer habe ich noch in 5:32 absolviert, danach ging es mit 5:24, 5:24 & 5:25 weiter. Der letzte Kilometer war nochmal extra hart, ich sollte das Tempo nochmal steigern und musste echt beißen hab es aber durchgezogen in 5:12. Zum Abschluss noch einen Kilometer auslaufen, am Ende stand folgendes auf der Uhr:

11.00 km, 1:05:30, 5:57 min/km

Gestern Mittag ging es dann mit Ute und Peter nach Straberg in der Nähe von Dormagen, Ute hatte sich für den Halbmarathon angemeldet, ich war über 10km gemeldet. Im Vorfeld war ich schon ganz schön nervös, war ja immerhin das erste Rennen seitdem ich im Verein trainiere! Nach einer kurzen Besprechung ging es für mich um 16.00 los, das Feld war mit 84 Starterinnen und Startern echt überschaubar die Landschaft versprach aber direkt am Start echt schön zu werden.  Nach dem Startschuss schoß das Feld förmlich los, ich lies mich wie schon so oft mitreißen und lief sehr schnell los, die ersten beiden Kilometer rannte ich in 4:51 bzw. 4:56 was mich ein wenig schockierte: Den letzten 10km lauf hatte ich bei deutlich angenehmeren Temperaturen vor gerade mal einem Monat in 52:47 gelaufen, jetzt lag ich nach den ersten zwei Kilometer auf einem Kurs unter 50:00 und mir war vollkommen klar, dass ich das Tempo nicht halten kann wenn ich lebend ankommen will. Kurz nach dem zweiten Kilometer gab es das erste mal Verpflegung und ich will an dieser Stelle mal die tolle Organisation und die Einsatzbereitschaft der ganzen Helfer loben, habt ihr echt super gemacht! Jetzt wartete Peter mit dem Rad am Wegesrand und begann sofort meine schlechte Armarbeit zu bemängeln, wo der Mann recht hat hat er nun mal recht. Mit Peter an meiner Seite fühlte ich mich irgendwie sicherer, den dritten Kilometer lief ich in genau 5:00, es war aber jetzt schon hart: Sobald man aus dem Wald bzw. Schatten in die Sonne kam war es so, als ob dir jemand ins Gesicht schlägt, echt nicht besonders einfach zu laufen bei der Wärme aber ich blieb dran. Ab und zu schaute ich auf meine Uhr (mein Puls machte mir etwas Sorgen), eine Tatsache die Peter gar nicht mag, also sagte er mir, dass ich ihm die Uhr abmachen und ihm gegen soll. Glücklich war ich damit nicht gerade, aber er ist der Trainer und er weiß ganz genau was er macht, also gab ich ihm die Uhr und musste mich ab jetzt auf mein Gefühl verlassen. Zu diesem Zeitpunkt war  ich schon an eine kleine Gruppe rangelaufen und Peter feuerte mich an richtig in die Gruppe zu laufen, ich musste also nochmal beschleunigen und setzte mich hinter die erste Läuferin.
Die anderen aus der Gruppe waren mir mehr oder weniger egal, die Läuferin vor mir lief ein gutes und gleichmäßiges Tempo, perfekt also. Peter kühlte mich und die anderen Läufer aus der Gruppe regelmäßig vom Rad aus mit Wasser ab, wann bekommt man schon mal so einen Service? Zwischen Kilometer sechs und sieben ging ich nach vorne und zog meine Partnerin, bei Kilometer acht gab ich die Führungsarbeit aber wieder ab, zu diesem Zeitpunkt war ich total fertig und wollte am liebsten langsamer werden, ich biß aber die Zähne zusammen und zog weiter dran. Peter machte die Ansage, dass die 50 Minuten bei dem Tempo immer noch drin wären, ich glaubte aber nicht so recht dran. Immer dann wenn meine Lauftechnik schlechter wurde gab es mahnende Worte von Peter und ich konzentrierte mich wieder. Endlich kam die Markierung für den letzten Kilometer, von hinten hörte ich nur „und jetzt nochmal ziehen“ also beschleunigte ich noch mal. „In 5 Minuten bist du im Ziel, zieh dran, zieh durch!“, immer wieder wiederholte ich diesen Gedanken. Erst zog ich an meiner Partnerin vorbei und kurz danach überholte ich noch einen weiteren Läufer, ein gutes Gefühl am Ende nochmal einen drauflegen zu können. Der letzte Kilometer verlief ziemlich gerade bis man ins Stadion abbiegt und noch ca. 150m im Rund zu laufen hat. Endspurt. Ich konnte noch einen anderen Läufer kurz vor dem Ziel übersprinten, als ich im Ziel war war ich dann aber am Ende meiner Kräfte und schnappte nach Luft. Direkt nach mir kam die andere Läuferin ins Ziel, wir bedankten uns beim anderen für die gute Arbeit, war auch echt gut!

Über meine Zeit machte ich mir erst mal keine Gedanken, ich wollte nur trinken und Ruhe. 🙂  Nach meinem Zehner ging Ute auf die Halbmarathonstrecke, ich versuchte immer wieder die Spitzengruppe abzupassen und Fotos zu machen was mir auch recht gut gelang denke ich. Die Hitze machte den Halbmarathonis noch mehr zu schaffen, Ute lieferte aber ein sehr souveränes Rennen ab und wurde am Ende Gesamt Dritte und Siegerin der Frauen! Herzlichen Glückwunsch noch mal dazu!

Inzwischen gab es auch Ergebnißlisten
für den 10 km Lauf und in einer Zeile stand da:

35. Brandt, Sebastian   Team Essen 99    0:50:00    84   M 20   6.

50:00! Wahnsinnszeit! Neue persönliche Bestzeit mit einer Verbesserung von 2 Minuten und 7 Sekunden! Niemals habe ich damit gerechnet, eine 52:30-53:00 hatte ich mir zugetraut aber doch keinen Schnitt von 5 min/km! Ich möchte mich an dieser Stelle vielmals bei meinem Trainer Peter bedanken, ohne dich hätte ich das niemals geschafft, dein Training zeigt also schon Wirkung und ich bin mal gespannt, wo es mit uns noch so hin geht! Auch wenn ich die Sub 50 um eine Sekunde verpasst habe ärgere ich mich kein bißchen, im Gegenteil, für mich war es ein perfekter Samstag, ich hatte jede Menge Spaß und bin mit einer neuen Bestzeit nach Hause gefahren, was will man mehr?

20. Spardabank Brückenlauf in Düsseldorf

Gestern war der 20. Spardabank Brückenlauf und ich bin über die 10km Distanz gestartet, als Trainingslauf wohl gemerkt.

Der Brückenlauf ist ein größeres Laufevent in Düsseldorf und eignet sich gut zum „Warmlaufen“ für den Marathon und da bei uns in der Firma von Seiten meines Arbeitgebers, der RDS Consulting GmbH, gefragt wurde, ob nicht jemand Interesse hat mitzulaufen, konnte ich natürlich nicht nein sagen.

Abgesehen von Kollegen aus meiner Firma wollten sich auch Christine, Nicole und Alex mitlaufen, sie zogen aber die 5km vor. Bei über 3000 Startern war es gar nicht leicht alle zu finden im Start/Zielbereich, zuerst habe ich mit Alex, Nicole und Christine und deren Begleitung getroffen, danach habe ich dann mal die Organisatorinnen bei mir aus der Firma gesucht, die meine Startunterlagen und das Firmentrikot netterweise für uns zentral organisiert hatten.

Ich wusste von Alex, dass er die 5km unter 20 Minuten rennen kann, (nach wie vor unglaublich finde ich das ja wie krass Alex sich da gesteigert hat, absolut bewundernswert!) aber ich wusste auch, dass er sich gerade für Ende Juni fit macht und das sein eigentliches Ziel ist, trotzdem war ich gespannt was er heute zeigen würde. Nach dem Start wartete ich aufgeregt am Ziel und hatte meine Spiegelreflex im Anschlag. Als ich nach knapp 19 Minuten Alex auf mich zugeschossen (anders kann man das ja schon nicht mehr nennen) sah war ich echt baff… Als er die Ziellinie überquerte zeigte die Uhr eine 19:12, absoluten Glückwunsch zu der Riesenzeit!

Um 12:00 ging es dann endlich für mich auf die Strecke (eine schöne 5km Runde zwischen Rhein-Knie-Brücke und Oberkasslerbrücke), ich wollte die 10km in guten 55 Minuten laufen, also einen Pace von 5:30 min/km angehen, das sollte locker drin sein. Für mich war klar, dass das heute keine Jagd auf eine neue Bestzeit wird, Vollgas eine Woche vor dem Marathon wäre wahrscheinlich nicht sinnvoll.

Nach dem Startschuss musste ich mich erstmal durch die Massen an Menschen kämpfen, freies Laufen war nicht zu denken und ich musste viele Menschen überholen. Nachdem sich nach 2 Kilometern das Feld etwas entzerrt hatte suchte ich mir eine Gruppe an Läufern die etwa mein Tempo liefen (also gerade so 5:16 min/km) und hängte mich dran. Wie auch immer, nach so 3-4 Kilometern kamen wir (die zwei Laufmädels und der nette Mann mit dem Hardtseemafia-Triathlon-Trikot) ins Gespräch und ich musste feststellen, dass man sich auch bei einem Pace um 5:15 wunderbar unterhalten kann. Die Begleitung und die Gespräche ließen einen so ein wenig die Zeit vergessen und so merkte ich gar nicht richtig wie sich Kilometer an Kilometer reihte und wir immer noch so schnell unterwegs waren!

Kurz vorm Ziel legte ich nochmal einen Endspurt hin und kam so mit einer offiziellen Zeit von 52:42 ins Ziel und damit habe ich meine Bestzeit aus dem Jahr 2011 gerade mal um 35 Sekunden verpasst. Etwas schnell vielleicht, aber nicht zu schnell. Heute fühle ich mich schon wieder richtig spritzig und gut, ich bin heiß…

Herzlichen Glückwunsch an Christine, Nicole, Alex, Andreas, Jan, Jochen, Guido & Markus zu ihren Ergebnissen und vielen Dank an die RDS für die Möglichkeit und das tolle Trikot!

Ich finde es war ein echt toller Wettkampf und Vormittag/Mittag, vielen Dank an alle die da waren, es hat mir einen Riesenspaß gemacht!

Hier unter dem Artikel gibt es nochmal eine kleine Fotoauswahl, einfach anklicken und die Bilder durchklicken!

10 km, 52:42, 5:16 min/km, ø HF 167bpm

10. Internationaler Atatürklauf – 10 km

Nach meiner Nachtschicht und ein paar Stunden Schlaf ging es in den Essener Norden zum 10. Internationaler Atatürklauf, veranstaltet vom Ayyo Team Essen. Eine echt schöne Veranstaltung, liebevoll vorbeitet, gut organisiert, mit Rahmenprogramm und vor allem viel Angebot für Kinder, genau um die ging es ja auch an diesem heutigen Tag.

2011-05-21_15

Nachdem ich angekommen war, habe ich einen kurzen Plausch mit Karol Grunenberg und Marc-Andre Ocklenburg gehalten, zwei der besten Essener Läufer. Marc-Andre war auch bei den 10 km Deutschen Meisterschaften vor 2 Wochen mitgelaufen.

2011-05-21_15

Ich hatte mir für heute vorgenommen meine persönliche Bestzeit auf den 10km zu knacken (55:19 bisher), eigentlich sollte das auch ein kein Problem sein, den Halbmarathon Ende März hatte ich immerhin rund 30 Sekunden / km schneller absolviert als die 10 km der Winterlaufserie, doch damals waren auch optimale Bedingungen. Heute war es warm, sehr warm, die Sonne knallte bei 25°C vom Himmel und ich wusste direkt am Start, dass es hart werden würde. Nach einer kurzen Erklärung der Strecke gab es den Startschuß und los gings.

Der erste Kilometer war mit 4:30 noch sehr optimistisch und etwas zu schnell, ich wollte eigentlich so um die 5 min/km laufen. Nach ungefähr 3 Kilometern wusste ich ganz genau, dass es sehr sehr hart werden würde, extrem hart den ich musste hier schon kämpfen. Das Tempo war nach wie vor hoch, nach 5 km und damit der ersten absolvierten Runde war ich noch voll auf Kurs, doch mit dem Start in die zweite Runde kam mein Einbruch: Ich hatte das Gefühl, dass jemand die Luft abgestellt hatte, doch es half ja alles nichts, ich musste weiterlaufen. Eine kurze Gehpause (3-5 Sekunden) folgte, dann trieb mich eine nette Mitläuferin vom Tusem wieder zum Laufen an. Es war hart. Bis zum Ziel musste ich noch ein paar Mal kurze Gehpausen einlegen, irgendwie war heute nicht mein Tag, mein Puls lag zwischendurch bei 186! und nur durch gehen konnte ich ihn wieder runter bekommen. Im Ziel zeigte mein Forerunner irgendwas um die 52:xx an, ich habe als meine persönliche Bestzeit um mehrere Minuten nach unten korrigiert, zufrieden war ich aber nicht. Mein Ziel irgendwo bei 50:00 (oder sogar drunter) zu bleiben hatte ich verfehlt, vielleicht war es einfach zu warm dazu, ich war aber vor allem sauer auf mich und meine Gehpausen. Ich hätte mehr dran ziehen müssen. Die Strecke war übrigens sehr schön, auch wenn ich sie heute nicht genießen konnte.

Edit: Ich habe inzwischen die offizielle Zeit: 52:07.

10.00 km, 52:07, 5:12/km.

2011_05_21_strecke

Zuhause war ich immernoch sauer, also beschloß ich meinen Frust auf der Straße rauszulassen und noch eine Runde laufen zu gehen:

6.05 km, 37:23, 6:11/km.

Bei der zweiten Einheit heute habe ich ganz klar gemerkt, dass ich gerade einen Wettkampf gelaufen war, die Beine machten sich bemerkbar und es war irgendwie nicht so 100%ig locker.

2011-05-21_19

Fazit:

– Super Wettkampf, Lob an das Ayyo Team
– Neue Bestzeit auf 10 km
– Nach wie vor nicht Sub 50

Proudly powered by WordPress
Theme: Esquire by Matthew Buchanan.