27. Bayer Triathlon Krefeld

Am 31.8. war es für mich dieses Jahr dann soweit, mit dem 27. Bayer Triathlon stand mein Saisonhöhepunkt an. Ich hatte mich ja wie schon berichtet vor einigen Monaten für die Sprintdistanz gemeldet, jetzt gab es kein zurück mehr.

Zusammen mit meiner Freundin wurde dann der Wagen gepackt, das Packen bereitete mir diesmal kein Problem, ich war mir diesmal echt sicher an alles gedacht zu haben (vgl. dazu das hier).

Auf dem Weg nach Krefeld war ich die Ruhe selbst, kein Fünkchen Aufregung war da, irgendwie komisch: Da ist das Saisonhighlight auf einmal da, das Training stümperhaft im Vergleich zum letzten Jahr, aber irgendwie würde ich schon durchkommen, mein Ziel war ja nur ein „Finish“. Zumindest hatte ich das so verlauten lassen. Insgeheim wollte ich beim Schwimmen überleben (500m Training gesamt dieses Jahr vor dem Wettkampf), beim Rad einen Schnitt über 30km/h abreißen (mit gerade mal 200 Trainingskilometern in den Beinen) und beim Laufen die abschließenden 5km unter 30 Minuten laufen (mit gerade mal gesammelten 60 Trainingskilometern in den letzten 6 Wochen vor dem Wettkampf), innerlich lachte ich mich dafür aus, es war eigentlich eine Harakiri Aktion, aber irgendwie habe ich immer Ziele und Zahlen im Kopf wenn es um Wettkämpfe geht.

DSC06643Als wir angekommen waren, ging es die Startunterlagen abholen und zusammen mit einem Arbeitskollegen in die Wechselzone, die will ja schließlich vorbereitet werden. Die Unterteilung für den „Sprinttriathlon“ war recht klein, viele Starter gingen in der Kategorie wahrlich nicht an den Start, ich fand mich also schon mal mit Gedanken ab, dass ich mich am Ende des Feldes wiederfinden würde, aber mir war es egal.
DSC06712Nachdem alles soweit aufgebaut war, habe ich mich dann in den Neo „geschossen“ (faszinierend, dass ich trotz 10+kg mehr als letztes Jahr immer noch rein gepasst habe…) und ab zum Start. Der lies dann auf Grund eines Unfalls auf der Radstrecke etwas auf sich warten, aber was gibt es schöneres als in der knallengen Gummihaut in der Sonne zu warten, ein fluten des Neo war beim Sprung ins kühle Nass (17°C!) eigentlich überflüssig. Dann wurde es langsam ernst. Je näher der Startschuß kam, desto aufgeregter wurde ich, in der Startformation verfluchte ich mich dann selber für die Idee nur 500m geschwommen zu sein im Training, aber irgendwie würde es schon gut gehen.

DSC06729Letzte Anweisung zur Strecke, Startschuss. Ich überpacete am Anfang natürlich, auch wenn ich fast ganz hinten war. Nach geschätzten 50m habe ich dann beim atmen das Wasser des Erlfrather Sees gekostet (nicht lecker) und ordentlich abgehustet. Geht ja super los, egal, weiter! 500m können so verdammt lang sein weiß ich nun… Nach der Wende war ich schon völlig am Ende, von einem gescheiten Schwimmstil kann man bei mir sowieso nicht reden, es war wirklich ein „okay, du kommst da jetzt irgendwie an, egal wie und mit welcher Zeit“.DSC06767

Nach gefühlten Jahren kam der Ausstieg, ich habe mich auch nur einmal lang gelegt, ziemlich gut wie ich finde 😉 Die Rampe hochgetorkelt, ab in die Wechselzone so schnell es ging. Zum Glück hatte ich mir den Weg zum Rad gemerkt, es zu finden war dann nicht mehr soooooo schwer, hat doch was positives als vorletzter aus dem Wasser zu steigen. Wechseln selber war kein Problem, auch wenn ich es dieses Jahr kein einziges Mal geprobt hatte, das wichtigste ist einfach keinen Stress aufkommen zu lassen. Als ich dann mal einen ruhig stand merkte ich aber wie schwindelig mir nach dem schwimmen war. Gut, also erstmal einen Schluck trinken bevor ich mich mit (oder noch besser auf) dem Rad auf’s Maul lege. Nach ein paar Sekunden ging es aber wieder und so rannte ich mit Rad aus der Wechselzone.

DSC06789aAb aufs Rad und los geht’s. Es waren 2 Runden a 10km zu fahren, vom Ausgang Wechselzone auf einen gesperrten Autobahnzubringer mit 2 Wendepunkten. Auf den Tacho habe ich nicht geachtet, ich habe sofort soviel Druck auf die Pedalen gegeben wie nur ging. Radfahren kann ich ja irgendwie, ab in die Aeroposition, jagen wir mal ein paar andere. Auf dem vollgesperrten Autobahnzubringer hatte ich dann auch mein erstes „Opfer“ knapp nach der ersten Wende eingeholt (ca. km 2) und das nächste im Blickfeld. Ganz so flach wie es im Vorfeld schien war es dann doch nicht, es war ein ständiges auf und ab. Auf der geraden konnte man aber schon gut Druck machen, der Tacho ging eigentlich nur an den Wendepunkten unter die angestrebte 30 km/h Marke, auch bergauf habe ich getreten was die Oberschenkel hergaben (auch wenn es weh  tat).  DSC06832Auf der Radstrecke habe ich dann auch so einige eingesammelt, das war gut für den Kopf. Für die paar Kilometer die ich in der Saison erst gefahren bin war ich echt zufrieden. Nach der erste Runde habe ich auch Gudi gesehen, die am Rand stand, Fotos machte und mir irgendwas zurief (Sorry Schatz, ich war voll im, Tunnel). zweite Runde nochmal alles geben & voll auspowern. Runter vom Rad, ab in die Wechselzone.

DSC06938In der WZ dann schnell das Rad wegestellt, Laufschuhe an, Helm ab, Kappe auf, Startnummer nach vorne drehen und ab geht’s auf die Laufstrecke. Schon bei den ersten Laufschritten habe ich mir gedacht „Halleluja, DAS kann ja was geben“. Wer hatte denn meine Beine gegen Holzbeine ersetzt? Wenn ich dich kriege gibt’s was… Okay, mit den Beinen eh keine Chance, aber egal, ab auf die Pendelstrecke. Irgendwie konnte ich dann doch mit 5:30 losrennen, mir war aber sofort klar, dass diese Mission scheitern würde… Egal, sind nur 5km, also weiter. DSC06942aIrgendwann kam mir Matthias entgegen (man war der schnell unterwegs!), kurze Anfeuerungsrufe von beiden Seiten. Knapp vor der ersten Wende dann die erste Gehpause. Ging nicht anders. Von einer überholenden Triathletin wurde ich aufgefordert weiterzulaufen, was ich dann auch tat. Es war ein Kampf. Nach der ersten Runde nochmal von Gudi angefeuert werden gab mir dann noch zusätzliche Motivation. Ich hatte echt vergessen, wie hart so ein Wettkampf sein kann…

Letzte Kurve, Ziel fest im Blick. Am Ende nochmal sprinten geht immer.

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Geschafft. 01:21:49.

Kein Vergleich zu den Zeiten im Vorjahr, aber ich war im Ziel und nur das zählt…

Ergebniss:

Swim Bike (inkl. beider WZ Zeiten) Run Gesamt
00:12:09 00:40:13 00:29:26 01:21:49

16. / 17. Gesamt. Nächstes Jahr wird es besser.

 

Vielen Dank an Gudi für die Motivation im Training, die Fotos, das Mitkommen, Fahren & Anfeuern und überhaupt alles. Du bist die Beste.

 

Tempodauerlauf um den Pulheimer See

Heute habe ich einen schönen Tempodauerlauf um den Pulheimer See gemacht.

Geplant waren 5 km, geworden sind es am Ende 5.17, passt also. Hatte keine Ahnung was für ein Tempo ich anschlagen soll, noch ist runalyze dafür zu ungenau, meine Form kommt aktuell wieder sehr stark und die Angaben laut runalyze sind daher zu langsam. Ich bin erstmal nach Gefühl los (auf unbekannter Strecke, hatte die vorher nur ungefähr per gpsies.com vermessen) und hatte direkt nen 5:00 min/km Schnitt drauf… Mir war klar, dass ich den so nicht über die ganze Distanz halten konnte, also habe ich mich etwas gebremst. Nach 1.5km hatte ich mich so bei 5:20 min/km eingependelt und fühlte mich auch noch gut, der Pace erschien mir vernünftig, von daher wollte ich versuchen ihn zu halten und das ging erstaunlich gut. Die Strecke war jetzt nicht so spektakulär, hatte sie mir schöner erhofft, aber da noch Kies im See abgebaut wird, war es eigentlich nicht anders zu erwarten. Erst ging es etwas über 2 km an der Landstraße entlang, dann bin ich ins Grüne abgebogen (die nächsten 2  Kilometer waren echt schön zu laufen), am Ende vom See ging es dann aber über eine „Straße“, auf der die Kieslaster fahren, also eher nicht so schön. Egal. Ich hatte anders im Kopf, durchhalten, Tempo halten, überleben.

Am Ende war dann aber alles gut, ich bin stolz auf mich das so durchgezogen zu haben. Es ist einfach geil, wenn man merkt, dass die Form langsam wieder kommt, das kann ich auch ganz deutlich in runalyze sehen.  Also schön immer weiter dranbleiben! Regelmäßiges Training zahlt sich aus. Punkt.

run happy!

strecke_pulheimer-see

Intervalle bolzen macht Spaß!

Damit ich mal wieder in einen vernünftigen Rhythmus komme, werde ich jetzt wieder regelmäßig von meinem Training berichten. Teil 2 vom langen, steinigen Weg schiebe ich dann irgendwann ein, versprochen! 😉

Für mein Highlight der Saison habe ich mir natürlich noch einen Trainingsplan geschrieben, heute stand da eine schöne Einheit drauf:

1km Einlaufen, 5x 1000m in 5:00 mit 400m TP, 1 km Auslaufen.

Ich liebe ja Intervalle, je härter desto besser. Ich hatte mich im Vorfeld schon gefragt, ob die 5:00 realistisch oder zu langsam sind. runalyze hatte mir 5:28-5:12 min/km , mir war aber klar, dass das angesichts der wenigen aktuellen Trainingsdaten zu langsam war. Ich entschied mich dann spontan, es doch einfach mal ein wenig schneller zu testen, auch wenn mir die Distanz von 1000m Belastung schon hart erschien, aber was muss, das muss.

Es ging dann doch erstaunlich gut. Die Zeiten der einzelnen Intervalle sind hier:

Rundenzeiten: 

Distanz Zeit Pace Diff.
1,00 km 6:08 6:08/km -1:08/km
1,00 km 4:46 4:46/km +0:14/km
0,40 km 3:21 8:23/km -3:22/km
1,00 km 4:55 4:55/km +0:05/km
0,40 km 4:29 11:13/km -6:12/km
1,00 km 4:53 4:53/km +0:07/km
0,40 km 3:45 9:23/km -4:22/km
1,00 km 4:59 4:59/km +0:01/km
0,40 km 3:48 9:30/km -4:30/km
1,00 km 4:44 4:44/km +0:16/km
0,18 km 1:48 10:00/km -5:00/km
1,00 km 6:09 6:09/km -1:09/km
Vorgabe: 5:00/km -0:13/km
Schnitt (Aktiv): 5:13,43/km
Schnitt: 6:07,31/kms

Wie man sieht habe ich die 5:00 Vorgabe sogar noch unterboten, am Ende war aber immer noch etwas Luft da. Wahrscheinlich wäre ein Ziel von 4:50 min/km realistischer gewesen. Wie man an der Herzfrequenzkurve unten sehen kann, habe ich das letzte Intervall kurz unterbrochen weil mir irgendein Insekt in den Hals geflogen ist und ich spontan mal kräftig würgen musste 😀

Lustige Hügel

 

Erkenntnisse des Tages:

  • Intervalle bolzen macht Spaß!
  • Die Gesamtdistanz von 8.77 km war kein Problem.
  • Es geht klar bergauf!

Hier noch der Link zur ganzen Einheit.

Der lange, steinige Weg zurück

„Brandi is back!“. so lautet die gute Nachricht.

Ja, es ist lange lange her, dass man was von mir gehört hat, das ist richtig. Als ich am 23.12.2013 dachte, dass die Talsohle durchschritten sei und der Tiefpunkt erreicht wäre, war ich einfach nur naiv. Es war noch lange nicht so. Was soll ich groß sagen, mein Leben war nicht schön. Den 10 km Trainingsplan habe ich natürlich nicht befolgt, stattdessen habe ich viel zuhause auf der Couch gesessen, Junk & Fastfood in mich reingestopft und über den Winter „mal eben“ auf grandiose 104.9 kg (+18.2 kg verdammte Scheiße!) hochgeschaubt. Ja, ich bin wieder voll in alte Gewohnheiten zurückgefallen, auch wenn es diesmal andere Gründe waren.

Ich kann euch sagen, es ist echt scheiße, wenn auf einmal die tollen Klamotten nicht mehr passen und man auf einmal statt M (Sommer 2013) wieder nur in XL reinpasst. Aber mir war es (zu diesem Zeitpunkt) echt egal. Zum Glück hat man Freunde, die einem aus so einem Loch wieder rausholen und da muss ich besonders einer Person sehr sehr dankbar sein, nämlich dir Sabine. Ohne dich sähe „meine Welt“ wahrscheinlich immer noch so aus, die Zeit bei und mit dir hat mir extrem geholfen und dafür bin ich dir echt dankbar.

Kaum ging es mir besser, habe ich (das Schicksal wollte es wohl so) über Sabine eine Freundin kennengelernt (die perfekte Frau für mich), mich unsterblich in sie verliebt und nun darf ich Glückspilz mein Leben mit ihr teilen. Du bist die perfekte Frau für mich und ich will keine andere mehr.  Ich bin jetzt ein sehr glücklicher Mensch, besser könnte es mir emotional nicht gehen und ich hätte nie gedacht, dass so intensive Gefühle für einen Menschen möglich sind. Du gibst mit Rückhalt, unterstützt und ermutigst mich bei allem was ich tue und trittst mir in den Arsch wenn es nötig ist. So ein ultimativer Rückhalt ist neu für mich und dafür und alles andere, vor allem einfach wie du bist, möchte ich dir danken.

Zurück zu meinem Weg: Ende Mai haben Alex & Nicole mich dann dazu motiviert mich beim Allbaulauf über 5 km Ende Juni anzumelden (okay, Alex hat uns angemeldet 😉 ), eine sehr gute Entscheidung! Für mich war klar, dass ich ein Ziel brauche, das war auch schnell gefunden: 5 km Sub 27. Ehrgeizig bei null Form, aber machbar (damals hätte ich mich innerlich dafür einfach nur auslachen können, aber dazu später mehr). Es waren ja immerhin noch rund 5 Wochen Zeit für seriöses Training.
An dieser Stelle möchte ich mich auch bei beiden vielmals bedanken: Ihr habt mich immer voll unterstützt, ihr beiden wart bei so vielen Wettkämpfen dabei wie kein anderer, egal ob aktiv oder passiv. Ich erinnere mich gerne an alles zurück und weiß, dass ich in euch beiden echte Freunde habe, denn ihr seid auch sonst egal was ist immer für mich da. Danke dafür!

Mit euch beiden habe ich dann Ende Mai auch wieder meinen ersten Lauf gemacht, mal eben kurz mit Null Form 9.6 km in einer Stunde und fünf Minuten durch die Wälder von Ratingen, grausame 6:46 min/km. Grausam deshalb, weil ich mich noch gut dran erinnern konnte, wie es war, locker flockig die selbe Distanz mit einem 4:45er Schnitt zu rennen. Aber klar, die Form war komplett weg, logisch. Aber alles jammern hilft nichts, es gibt nämlich nur eine Sache, die hilft: Arsch hochkriegen, Laufschuhe an und laufen. Und zwar regelmäßig.

Und das habe ich dann auch getan: In den 5 Wochen vor dem Wettkampf sind immerhin rund 69 Trainingskilometer zusammen gekommen, eigentlich ein Witz. Ich war zwischen einem und vier mal die Woche unterwegs, regelmäßig sieht eigentlich anders aus, aber die Form kam langsam wieder und ich war zuversichtlich, dass ich mein Ziel von unter 27 Minuten erreichen kann. Mein „Geheimnis“ war, dass ich die Dauerläufe möglichst schnell gelaufen bin, Intensität ist das Stichwort. Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn, viele langsame Kilometer abzuspulen wenn man für eine relativ kurze Distanz trainiert, ohne schnelle Läufe kann man einfach keinen Speed aufbauen. In jedem Dauerlauf den ich gemacht habe (egal ob „normaler“ Dauerlauf, Tempodauerlauf oder Fahrtspiel), war meine durchschnittliche Herzfrequenz immer oberhalb von 80%, meisten sogar über 85% meiner maximalen Herzfrequenz. Das ganze wurde dann noch mit dem ein oder anderen Intervalltraining „garniert“.
In dieser Vorbereitungszeit habe ich mich dann auch noch dazu entschlossen noch einen Triathlon diese Saison bestreiten zu wollen, die Sprintdistanz des Bayer Triathlon in Krefeld am 31.08. über 500m schwimmen, 20km Rad und 5 km Laufen. Ich habe mich dann auch dafür angemeldet, immerhin war ich ja wieder motiviert und es war auch noch genug Zeit zur Vorbereitung.

Und so stand ich dann zusammen mit Alex am 28.06. in Essen-Altendorf beim Allbaulauf am Start und war doch etwas unsicher, ob ich mein selbst gestecktes Ziel erreichen konnte. Zu allem Überfluss war die geplante Streckenführung auf Grund der Schäden des Pfingssturmes nicht freigegeben worden, weswegen eine alternative, anstiegslastige Runde gelaufen werden musste. Egal, Vollgas und es wird schon schiefgehen. In Triathletenkreisen hört man ganz gerne „Sieg oder Krankenwagen“ als Motto, das wollte ich beherzigen. Mein Sieg war dabei natürlich nur das erreichen meines Ziels, nicht der Gesamtsieg :). Zack, los ging es. Nach dem Loslaufen mal schnell auf den Forerunner geschaut und einen kleinen Schock bekommen, da stand doch echt 4:45 min/km! Um die 27 zu schlagen war doch gerade mal ein Pace von 5:23 min/km anzuschlagen, also etwas bremsen. Ging aber nicht wirklich, also den ersten Kilometer in 4:59 durch. Ich fühlte mich gut. Mir war klar, dass es keine Sub 25 werden würde, dafür war die Form dann doch nicht gut genug. Einfach Vollgas geben, fürs kotzen war auch noch im Ziel Zeit, einfach nicht nachgeben. Alex lief irgendwo an der Spitze des Feldes, er wollte ja die 21 Minuten unterbieten, ich hatte von Anfang an eine Zeit unter 20 vorausgesagt. Hat er als Gesamt Sechster und erster der AK30 mit einer Zeit von 19:41 auch geschafft. Man muss aber auch dazu sagen, dass die Strecke laut GPS 5.18 km lang war (war ja nicht offiziell vermessen und eben nur der Alternativkurs), was die Leistung also nochmal deutlich verbessert!
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Kilometer zwei. Mit 5:06 immer noch deutlich zu schnell, was ich dann auch deutlich spürte, mein Puls war kurz vor einer gefühlten Explosion, ich habe also nochmal etwas Tempo raus genommen. Faszinierend, dass ich überhaupt noch lief, aber schnelles laufen fühlte sich einfach zu gut an. Kilometer 3 dann in 5:21, ich lag immer noch deutlich auf Kurs. Ab hier musste ich kämpfen aber ich wollte es schaffen. Ich musste es mir selbst beweisen. Kilometer 4 in 5:15, nur noch ein Kilometer! Den letzten Kilometer habe ich dann auch in 5:00 absolviert, war aber immer noch nicht im Ziel. Nochmal alle Reserven mobilisieren für einen Schlussspurt, die letzten 180 Meter bin ich mit 4:04er Pace gerannt. Im Ziel habe ich dann erst gesehen, dass die eine Zeit von 26:23 anzeigte, auf 5.18 km. Durchlaufzeit 5 km: 25:40. BÄM, Ziel MEHR als deutlich unterboten. Wenn mir jemand 2 Monate vorher gesagt hätte, dass ich das so schnell wieder schaffe, ich hätte es nicht geglaubt. Nicht mit so wenigen Kilometern in den Beinen. Aber: Geschafft ist geschafft!

Endlich wieder Wettkampfluft

Ich lass das mal da…

Erkenntnisse des Tages

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  • 36.22 km in 1:14:17 macht einen Schnitt von 29,3 km/h bei 367 HM
  • Auch die Radform hat enorm gelitten (Ich sag nur bergauf mit 15 km/h…)
  • Im Winter sollte man sich locker einfahren und erstmal warm werden bevor man richtig reintritt
  • Rennradfahren hat mir gefehlt
  • 2014 sind die Straßen in Essen und Umgebung noch besser als 2013 (Ich weiß, schwer vorzustellen)
  • Manch ein Autofahrer meint auch 2014 noch, dass 30 cm beim Überholen eines Radfahrers genug sind (ist aber eher die Ausnahme)
  • Im Winter sollte man sich warm anziehen (defintiv wärmer als ich heute)

 

Ein Neuanfang

Fast ein halbes Jahr habe ich hier kein Lebenszeichen mehr von mir gegeben & ich möchte das ganze ein wenig erklären:

Nach dem Triathlon in Düsseldorf lief bei mir nicht mehr viel so, wie ich es mir gewünscht hätte. Private Probleme überstrahlten so ziemlich alles und ich war am Boden zerstört. Den zweiten Triathlon in Havelberg habe ich dann noch voll durchgezogen, danach habe ich noch irgendwie versucht die Form zu halten, ein normales, regelmäßiges & seriöses Training sieht aber anders aus.  Ich habe es nicht geschafft mich zu motivieren und den Arsch hoch zu kriegen, andere Dinge waren mir viel wichtiger und haben mich mehr beschäftigt.

Den Triathlon in Ratingen habe ich dann auf Grund der Witterungsbedingungen sausen lassen, eine sehr gute Entscheidung wie sich ein paar Tage später zeigte: Seit genau diesem Ratingen-Triathlon-Sonntag zog eine Erkältung auf, ich hab die erstmal ingnoriert, war ja nur ne Erkältung. Als ich dann Mittwochs beim Arzt war hat der mich erstmal krank geschrieben, mir am Montag dauf (weil es immer noch nicht besser war) sogar Antibiotika verschrieben, weil es eben nicht nur ne Erkältung war.

Nachdem das ausgestanden war holte ich mir dann die nächste Schniefnase, als die dann aber auskuriert war, traf es mich emotional nochmal hart. Ich habe jetzt seit Wochen keinen regelmäßigen Sport mehr gemacht, war nur ab und zu mal laufen, hab nicht auf dem Rad gesessen, war 1x schwimmen oder hab sonstwas gemacht, ich will gar nicht wissen wie es um meine Form bestellt ist. Aber sind wir doch mal ehrlich, manchmal gibt es einfach wichtigeres als „die Form“, Kilometerzeiten oder Höhenmeter. Das Leben ist kein Wunschkonzert und jeder von uns muss Rückschläge einstecken, egal ob sportlich, gesundheitlich, emotional oder was auch immer. Für mich waren andere Sachen einfach wichtiger. Auch jetzt ist immer noch nicht alles toll, das Tal ist aber durchschritten und es geht langsam aber sicher wieder bergauf.

Jetzt geht es darum in die Zukunft zu blicken und ich muss mich fragen,was ich überhaupt will. Die Frage hat mich in den letzten Wochen sehr viel beschäftigt, nicht nur sportlicherseits. Ganz klar für mich: Ich bin Triathlet und werde diese Sportart(en) nicht aufgeben. Ich bin jetzt wieder alleine und muss bei meiner Trainingsgestalltung & Zeiteinteilung auf niemanden mehr Rücksicht nehmen, für den Sport kann das nur positiv sein. Ich möchte zum TRC Essen wechseln und dort mein neues Team finden. Ich habe in den letzten Wochen gemerkt, dass ich mich in der Gruppe besser motivieren kann, besonders wenn die Einheiten hart sind. Das „Projekt 85“ habe ich auch nicht vergessen.

Wie ich 2014 angehen will, was ich kurz-, mittel- und langfristig erreichen will, weiß ich auch. Klar ist: So wie 2013 kann es nicht weitergehen, ich habe für meine eigenen Maßstäbe viel zu wenig gemacht, war viel zu undiszipliniert. Es muss ein umfassender Trainingsplan her, die Saison 2014 muss vernünftig geplant werden. Welche Ziele ich 2014 verfolgen werde weiß ich noch nicht, dazu muss ich mir noch Gedanken machen, erste Wettkämpfe sind angedacht, was ich aber weiß: Es ist Zeit für einen Neuanfang.

Genau deswegen habe ich mir jetzt erstmal einen 10 km-Lauftrainingsplan genommen und in meinen Kalender eingetragen. Ich brauche eine feste Vorgabe, einen Plan eben an dem man sich halten kann. Ich habe jetzt ein „Soll“ stehen und will dieses „Soll“ natürlich auch erreichen und einen Haken hinter der Trainingseinheit machen. In den nächsten Wochen will ich auch noch eine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio abschließen, vor allem um auch bei Sauwetter bessere Trainingsmöglichkeiten zu haben.

Wie sagt man so schön: „Stark sein bedeutet nicht, nie zu fallen. Stark sein beudeutet immer wieder aufzustehen.“

Bericht zum Havelberger Hafentriathlon

In der wunderschönen Hansestadt Havelberg habe ich am 20.7.  erfolgreich meinen zweiten Triathlon über die Bühne gebracht – und dazu auch tolle Menschen „aus dem Internet“ offline kennengelernt.

Tim aus meiner Timeline bei Twitter hatte zum Sportics Talents Duell gerufen: Die Idee war, dass sich die Sportics Talents bei einem Triathlonwettkampf im direkten Vergleich messen und hatte dafür auch schnell einen passenden Wettkampf gefunden, den Havelhammer, eine verkürzte Mitteldistanz mit 1500 m schwimmen, 66 km Radstrecke und abschließendem Lauf über 16.5 km. Diese Entfernungen waren mir dann doch etwas zu weit, da alternativ auch eine Sprintdistanz (650-22-6.6) angeboten wurde, sprang ich mit auf den Zug auf: Triathlon & ein Wochenende mit sportbegeisterten, tollen Menschen, was will man mehr?

Nachdem ich keine Zugtickets für den Fernverkehr der Deutschen Bahn bekommen hatte (Fahrradmitnahme ist halt so ein Ding…) war ich schon kurz davor abzusagen, habe mich dann aber doch dazu entschlossen zu kommen – auch wenn das bedeutete, dass ich ausschließlich mit dem Regionalverkehr anreisen würde, X mal umsteigen müsste und fast 8 Stunden unterwegs war – aber man ist ja jung (halbwegs 😉 ) und ich wollte die verrückte Truppe unbedingt kennenlernen.

Samstag um 11:00 ging es dann los: Nachdem ich schon morgens mit den anderen zusammen in die Wechselzone eingecheckt hatte konnte ich noch das komplette Schwimmen und die erste Radrunde der anderen angucken bevor es für Olli und mich ernst wurde. Nach der Wettkampfbesprechung durften erst noch ein paar hundert Meter in der Gummipelle zum Schwimmeinstieg gelaufen werden um dann nochmal gute 250m zum Start zu schwimmen, einschwimmen war diesmal also erledigt. Vielleicht sollte ich noch kurz was zur Wasserqualiät sagen: Havelberg war einer der vom Hochwasser betroffenen Orte, der Veranstalter hatte imVorfeld mehrfach das Wasser vom zuständigen Gesundheitsamt kontrollieren lassen um eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen, lecker war trotzdem anders. 😉
eiswuerfelimschuh-triathlon-havelberg-havelhammer-155  Ich sortierte mich beim Start weit hinten ein, ich kenne ja meine Schwimmleistung und wo ich mich dabei einordnen kann. Dann ging es los, alles schwamm gleichzeitig in Richtung der ersten Boje los und es war jede Menge Unruhe im Wasser. Im Gegensatz zu Düsseldorf fand ich diesmal meinen Rhythmus sehr schnell und konnte mein Ding voll durchziehen. Bei den Blicken nach vorne zur Orientierung merkte ich, dass ich andere Starter schwimmend überholte. Ich fühlte mich auf einmal schnell (und das im schwimmen!), heute war definitiv ein guter Tag! Nach der Boje ging es dann auch schon auf den Schwimmausstieg zu und ich würde nicht als letzter aus  dem Wasser gehen, yeah! Auf den letzten 200m habe ich dann das Tempo nochmal verschärft und dann waren wir auch schon da. Als ich wieder Land unter den Füßen hatte ging es Richtung Wechselzone, der Weg war aber schon recht lang, immerhin konnte ich mich so im Laufschritt schon mal obenrum vom Neo befreien, schnell noch an der Zeitmessung vorbei und weiter zum Rad. Das Wechseln lief problemlos und auch schneller als in Düsseldorf, macht sich eben doch bezahlt wenn man das schon mal gemacht hat. 650m Swim: 13:10

Da ich Freitag erst relativ spät in Havelberg angekommen war hatte ich mir die Radstrecke vor dem Rennen nicht mehr angesehen. Schwierige Stellen erwartete ich aber nicht, laut Ausschreibung ging es einfach 11km aus dem Ort raus bis zu einem Wendehütchen und dann wieder die gleiche Strecke zurück, das war es. Nach der ersten Steigung direkt nach der Wechselzone musste man noch einmal links abbiegen und konnte sich dann komplett aufs Treten konzentrieren, ich machte sofort Druck und sammelte schnell die ersten Starter ein, da wir uns aber unter die Mitteldistanzler mischten waren die leider nicht alle aus meinem Wettkampf. Nach 3 km setzte sich irgendein Vollidiot nach meinem Überholmanöver in meinen Windschatten – da es ein absolutes Windschattenverbot gab ein absolutes no-go und total unsportlich. Leider waren nirgendwo Kampfrichter zu sehen, also drehte ich mich im Wettkampf halb um und sagte dem Herren sehr klar, was ich von seinem Verhalten hielt und trat in der Hoffnung ein wenig Abstand zwischen uns zu bringen noch fester rein – was mir dann schließlich auch gelang. Bei diesem Wettkampf habe ich mir dann auch gewünscht, dass ich einen Triathlon-Aufsatz hätte, die Radstrecke wäre dafür perfekt gewesen und ich hätte mir sicherlich einige Sekunden auf der Radstrecke sparen können, so heiß es also Attacke am Unterlenker. Die Strecke war am Ende auch viel welliger als ich es vermutet habe, die 11km bis zur Wendemarke waren aber schnell erreicht und auf dem Rückweg wollte ich wirklich alles aus mir rausholen. Auch wenn die Beine schon brennen kann man nochmal einen drauflegen, no pain, no gain! Also weiter klein machen, treten was die Beine hergeben und zack bin ich auch schon wieder in Havelberg. Rechts abbiegen, auf der kleinen Abfahrt zur Wechselzone nochmal beschleunigen, aus den Schuhen raus und kurz vor der Wechsellinie vom Rad springen um dann in die Wechselzone zu spurten. Rad abstellen, Helm ab, in die Laufschuhe und los. Auf dem Weg auf die erste Laufrunde wurde dann noch die Zeit genommen: 22 km bike + T1 : 39:28

eiswuerfelimschuh-triathlon-havelberg-havelhammer-154

Zu Laufen waren 2 Runden zu je 3.3 km und die Laufrunde startete mit ein paar Höhenmetern, die ersten paar hundert Meter ging es nämlich bergauf, ich liebe es! Da ich mir auch die Laufstrecke vorher nicht angesehen hatte und ich dank vollem Garmin-Rundenspeicher keine Orientierung hatte, bei welchem Kilometer ich mich gerade auf der Laufstrecke befand, wollte ich erstmal etwas vorsichtiger laufen um an Ende nicht komplett einzubrechen. Nach der ersten Schleife kam man nochmal an Start/Ziel vorbei wo auch die Verpflegungsstelle (Wasser/ISO + SCHWÄMME!) war, man konnte sich also auf jeder Runde 2x erfrischen, was ich natürlich auch nutzte. Da ich nun mit den schnellen Mitteldistanzlern gleichzeitig auf der Laufrunde war, wartete ich dauernd darauf, dass mich ein bekanntes Gesicht von hinten einsammelt und wurde auch nicht enttäuscht. Tom lief an mir vorbei, von mir gab es noch einen kleinen Klapps und danach bewunderte ich einfach nur seinen Laufstil: Auch wenn er schon 66 harte Radkilometer und keine Ahnung wie viele Kilometer Laufstrecke in den Beinen hatte, lief er immer noch so, als würde es ihn fast gar nicht anstrengen, alles sah so leicht aus bei ihm…

In der zweiten Runde versuchte ich nochmal etwas schneller zu laufen, leider weiß ich nicht ob mir mein Vorhaben auch geglückt ist, der Forerunner wollte nicht so wie ich, also musste ich mich auf mein Gefühl verlassen. Die letzten paar hundert Meter vor dem Ziel machte ich mich für den Schlussspurt fertig und zog das Tempo an, rannte dann fast noch einen Helfer um der  in der Mitte des Zielkanals stand und spurtete ins Ziel. Fertig. Ich musste mich erstmal hinlegen, stehen ging nicht mehr. Trinken. Ich rappelte mich auf und ging in Richtung Zielverpflegung, als ich wieder fit war suchte ich dann die anderen. Wie bereits in Düsseldorf waren 5 min nach dem Zieleinlauf wieder alle Systeme auf grün, ich hätte direkt nochmal los gekonnt. 🙂

Ergebnis:

29. / 68. Gesamt, 5./7. AK 25-29
Swim: 13:10 (39.), Bike: 39:28 (21.), Run: 32:43 (26.), Gesamt: 1:25:21

Ich bin mit dem Wettkampf zufrieden, er hat Spaß gemacht, ich habe wirklich inspirierende und tolle Menschen kennengelernt und hatte ein super Wochenende, was will man mehr?

Wie das Sportics Talents Duell der anderen ausgegangen ist, könnt ihr bei Nadin (Teil 1 & Teil 2) oder dem Triathlondog nachlesen, ich empfehle beide Blogs uneingeschränkt! Vielen Dank auch an Nadin für die wundebaren Fotos!

Hoffentlich wird „sowas“ schnell wiederholt, ich würde es mir sehr wünschen!

Abendrunde

Zum Abend ne Runde laufen gewesen – 8,19 km in 38:33, macht 4:42/km. Der ?Havelhammer? kann kommen!

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T³ Triathlon Düsseldorf – oder: Ich, der Triathlet!

 

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Wie fängt man nach so einem Tag an zu berichten, ich versuche es mal chronologisch und beginne etwas früher, Samstags: Um am Wettkampftag nicht total in Stress zu geraten, bin ich bereits Samstag nach Düsseldorf gefahren und habe die Startunterlagen abgeholt. Nebenbei konnte ich so noch schnell ein Visor zu kaufen (das sind diese oben offenen Stirnmützen wie man sie häufig beim Tennis sieht), mir schon mal in „echt“ anschauen wo sich die Wechselzone befindet und nochmal schnell den Radkurs abfahren. Nachdem ich meine Startunterlagen in der Hand hatte stiegen sowohl mein Puls als auch meine Vorfreude auf den nächsten Tag!

Nachdem die Radstrecke schnell abgefahren war (den meisten Teil kannte ich eh schon, das Stück Kopfsteinpflaster wollte ich mir aber nochmal näher ansehen) ging es dann auch wieder nach Essen, ich musste ja noch meine sieben Sachen für den nächsten Tag packen. Am Ende sind es dann doch mehr als nur „sieben“ Sachen geworden:
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Nachdem ich das ganze in einer Reisetasche verstaut hatte, ging es für mich dann auch recht zügig ins Bett, ab 21:00 lag ich in der horizontalen und habe versucht zu schlafen – irgendwann nach 22:30 muss ich dann auch eingeschlafen sein.

Als um 5:00 der Wecker klingelte war er da: Der Tag, auf den ich mich so lange gefreut habe; der Tag, vor dem ich trotz aller Vorfreude einen ungemeinen Respekt hatte. Also los, schnell unter die Dusche,noch einen Kaffee trinken, Trinkflaschen befüllen, Auto packen und dann ab nach Düsseldorf! Bei der Parkplatzsuche habe ich dann direkt Matt und Magda getroffen, zum Glück konnte ich auch direkt gegenüber von den beiden parken, wir sind also zusammen mit unserem ganzen Material zum Check-In der Wechselzone gezogen.

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Das Wetter meinte es auch richtig gut mit uns, blauer Himmel und Sonnenschein begrüßten uns im Medienhafen, besser konnte es schon fast nicht sein nachdem ich die ganze vergangene Woche immer wieder mit bangen Blicken auf etlichen Wetterseiten unterwegs war. Die Wechselzone war in Startnummerblöcke eingeteilt, ich bin also in meinen Bereich und habe mir ein schönes und leicht zu merkendes Plätzchen gesucht, wer hat schon Lust nach dem Schwimmen durch die Wechselzone zu irren und seinen Wechselplatz zu suchen…

Nachdem der Wechselplatz hübsch sortiert war bin ich dann schnell in meinen Neoprenanzug gestiegen und los ging es Richtung Schwimmstart. Bevor es dann ins Wasser ging, wollte ich nur schnell mit dem Fuß testen, wie kalt das Hafenwasser denn so wirklich ist aber es war schon okay. Der Sprung ins Wasser war dann doch spannender, es war ja das erste Mal, dass ich mit einem Neo im Wasser war, auf ein Testschwimmen mit Neo hatte ich ja verzichtet; zu meiner Verwunderung war es aber mit Neo im Wasser echt angenehm und genau richtig temperiert.


Im Wasser sah die Schwimmstrecke (750m) dann schon echt lang aus, ich war mir aber sicher, dass ich die Strecke ohne Probleme schaffen würde. Der Kampfrichter sagte uns, dass wir eine Hand am Ponton haben müssen zum Start, im nächsten Moment gab es dann das Startsignal und alle schwammen los. Ich wollte mich aus der „Klopperei“ raushalten und lies die anderen erstmal ein paar Meter schwimmen um ein wenig mehr Platz zu haben. Nach vielleicht 100m hatte ich dann meinen Rhythmus gefunden und schwamm im 2er-Kraulzug in Richtung Wendeboje. Bei jedem zweiten/dritten Zug geht dabei der Blick vor dem Atmen kurz nach vorne, man will ja sehen wo man so hinschwimmt. Die Wasserlage mit so einem Neoprenanzug ist echt toll, man kann sich fast komplett auf den Vortrieb konzentrieren und so war auch schnell die Brücke und kurz danach die erste Boje erreicht. Schon die Hälfte geschafft und es geht mir sau gut, also weiter! Bis hierher hatte sich das Feld schon wahnsinnig auseinander gezogen; ich denke, dass Ex-Schwimmweltmeister Christian Keller zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Wasser war (seine Schwimmzeit war 9:46!!). Irgendwann habe ich dann einen Schlag auf den Kopf bekommen und einen tiefen Schluck Düsseldorfer Medienhafenwasser gekostet, zum Glück hat mich das ganze aber nicht aus der Ruhe gebracht, ich bin einfach weiter geschwommen und kam dem Ende immer näher, fühlte mich immer noch super und ging im Kopf schon mal den anstehenden Wechsel durch. Auf dem letzten vielleicht 100m intensivierte ich dann nochmal den Beinschlag, ich hab vorher gelesen, dass das beim anstehenden Radfahren helfen soll.
Schwimmen geschafft!Nach 19:50 hatte ich dann das rettende Ufer erreicht und wurde von den Helfern ein wenig aus dem Wasser gezogen, es ging dann sofort über eine steile Treppe in die Wechselzone. Oben angekommen merkte ich erst, wie schwindelig mir war, ich dachte nur kurz „Oh man, so soll ich radfahren?! Das wird witzig…“, zog dann aber Neo bis zur Hüfte aus, (komplett darf er immer erst am Wechselplatz ausgezogen werden) und hatte den Schwindel auch schon wieder fast vergessen als ich am Wechselplatz ankam. Also: Neo aus, Badekappe & Brille vom Kopf, kurz abtrocknen, Triathlon-Einteiler anziehen, Radhelm aufsetzen + zumachen, Brille auf die Nase, Radschuhe an, Startnummernband umschnallen + Startnummer nach hinten drehen, Rad schnappen und los! 10 Meter später: Verdammt, Forerunner vergessen! Also Rad schnell ins Gras, die paar Meter zurücklaufen, Forerunner um das Handgelenk schnallen, Rad nehmen und GO GO GO!!!!

Zeit in T1: 03:26

GO!

Für das anschließende Radfahren hatte ich mir vorgenommen einfach mal zu testen, was ich auf dem Kurs aus meinen Beinen so rausholen kann, wollte mich aber auch nicht so abschießen, dass ich danach nicht mehr laufen kann. Die Radstrecke für mich bestand aus einer 6.5 km Runde, welche 3x zu fahren war.

Sobald ich meine Schuhe in die Pedale eingeklickt hatte ging es Vollgas los, insgeheim hatte ich mir ja einen 35km/h Schnitt vorgenommen, es waren ja auch“nur“ 20km… Womit ich nicht gerechnet hatte, war aber die Tatsache, dass durch die Absperrungen die Strecke viel enger war, als ich vermutet hatte; gerade mal 2 Radfahrer passten stellenweise nebeneinander, das machte das überholen auch teilweise echt schwer. Aber zurück zum Rennen, ich glaube nach dem ersten Kilometer war ich schon an zwei Konkurrenten vorbei, so durfte es weitergehen! Auch ohne Triathlon-Zeitfahrmaschine habe ich mich klein gemacht und getreten was die Beine hergeben, die 3 sollte auf dem Tacho mindestens immer vorne sein! Auf den geraden Stücken konnte man teilweise schön beschleunigen und andere Starter „einsammeln“, das „spannendste“ Stück der Radsrecke war definitiv das Stück Kopfsteinpflaster, da wird man einfach nur durchgeschüttelt und -gerüttelt bei knappen 30 km/h! 🙂
Das harte Radfahren machte mir richtig Spaß, klar war es sau anstrengend, aber genau so sollte dieser Triathlon auch sein, ich wollte wissen, wo ich stehe. Außerdem habe ich die ganze Zeit einen Starter nach dem nächsten überholt und mich so immer weiter nach vorne gearbeitet, was will man mehr? So langsam wie das Schwimmen verging, so schnell war das radeln vorbei, die drei Runden vergingen wie im Flug, Rad fahren liegt mir irgenwie. Auf dem letzten zwei Kilometern habe ich dann einen kleineren Gang gewählt, auch hier ist der Gedanke, dass die höhere Trittfrequenz das anschließenden Laufen vereinfachen soll. Meine Radperformance kann man sich ganz gut ansehen, wenn man dir Zwischenstände ansieht: Ich bin als 244. auf die Radstrecke gegangen, nach der ersten Runde befand ich mich bereits an Position 215, nach Runde 2 an Position 152, nach der dritten Runde auf Platz 125 und bis zum Eingang der Wechselzone  habe ich mich an Platz 124 vorgeschoben. Ich habe auf der Radstrecke unglaubliche 120 Starter „überholt“ (was nicht ganz stimmt, das Starterfeld war in mehrere Startblöcke eingeteilt und die „anderen“ gingen erst später auf die Strecke) und bin die insgesamt 43. schnellste Radzeit des Tages gefahren, bei 369 Startern bedeutet das also, dass ich auf dem Rad schneller war als 91,26% aller Teilnehmer!

Laufrunde 1

Unmittelbar vor der Wechselzone geht man dann schon aus den Radschuhen „raus“ und stellt sich auf sie, so kann man noch etwas von der Geschwindigkeit mitnehmen. Rad gefahren darf übrigens nur bis zu einer Markierung am Eingang der Wechselzone, dort springt man dann vom Rad und rennt mit dem Rad zu seinem Wechselplatz: Rad in Ständer hängen, Helm ab, barfuß in die Schuhe (hier habe ich etwas Zeit verloren weil ich nicht gut in die Schuhe kam), Mütze auf uns los, dank Schnellschnürrsystem entfällt ja auch das Schuhe schnüren!

Zeit in T2: 02:06

Und schon sind wir bei Laufen, diesmal auf einer Strecke im Medienhafen, 2 Runden an 4.8 km waren zu absolvieren. Wer schon mal direkt nach dem Radfahren ein Stück gelaufen ist weiß, wie komisch sich die ersten paar hundert Meter anfühlen: Man hat das Gefühl, dass die Beinen tonnenschwer sind, man bekommt sie gefühlt kaum vernünftig angehoben und es fühlt sich langsam an. Ich hatte mir für das abschließende Laufen gewünscht, dass ich trotz des harten Radfahrens noch einen 5:00 min/km Schnitt laufen kann, als ich nach ein paar hundert Metern das erste mal auf den Forerunner schaute war ich dann doch überrascht: Es strahlte mir ein Pace von 4:20 entgegen, konnte das sein? Gefühlt war ich gerade mal mit nem 6:00er Pace unterwegs, 4:20 war da natürlich eine tolle Überraschung, also weiter! Der Laufkurs war echt schön gewählt, vor allem für die zahlreichen Zuschauer war er optimal, da man an einigen Stellen direkt mehrere Streckenteile einsehen konnte. Beim Laufen war ich sehr konzentriert und fast wie im Tunnel, ich wollte das hohe Tempo so lange wie möglich halten, musste aber nach dem ersten Kilometer ein wenig Tempo rausnehmen. Auf der Zielgeraden war nach der ersten Runde noch ein abbiegen nach links angesagt, eine Runde noch, „gerade mal“ 2.4 km!

Fast im Ziel2.4 km sind nicht viel, nach Schwimmen, Rad und bereits 2.4 Laufkilometern aber doch mehr, als man glauben mag. Auch auf der zweiten Runde habe ich versucht das Tempo hoch zu halten, ab und an wurde ich von stärkeren Läufern eingeholt, lief aber selber an einigen schwächeren Läufern vorbei, insgesamt hatte ich das Gefühl nichts an Platzierung verloren zu haben. Auf einmal war dann der letzte Kilometer da: Nach 2 weiteren Kurven ging es auf die Zielgerade, diesmal wurde links in den Zielkanal abgebogen. Endspurt. Die Uhr zeigt unfassbare 1:22:41, ich sprinte über den roten Teppich ins Ziel.

Ich habe gefinished.

Ich bin Triathlet.

 

Gesamt / Ergebnis:

Platz (M/W) 110 Swim 00:19:50
Platz (AK) 35 Trans 1 00:03:26
Platz (Gesamt) 132 Bike 00:35:39
Zielzeit (Brutto) 01:22:41 Trans 2 00:02:06
Lauf 00:21:42
Ziel 01:22:41

Im Zielbereich gibt es als Lohn für die Mühen eine Medaille, ich schnappe mir einen Becher mit irgendeinem Getränk und suche meine Freunde & Bekannten.

5 Minuten später fühle ich mich total super, könnte sofort nochmal starten! Ja, Triathlon ist geil!

 

Danke Nicole. Danke Marco. Danke Ute. Danke Magda. Euer Anfeuern an der Strecke hat mich motiviert Höchstleistungen zu geben, ihr seid echt super. Danke auch an Matt fürs gemeinsame Wettkämpfen!

Danke an Marco für die genialen Fotos hier, Marco kann aber nicht nur super fotografieren, sondern läuft auch selbst & bloggt darüber, sein Blog findet ihr hier.

Danke auch an alle anderen Menschen, die an mich gedacht haben & die mich schon beglückwünscht haben, vielen Dank!

Im Ziel mit MarcoFür all die, die die genauen Ergebnisse interessieren, man findet sie hier. Ich freue mich auf den nächsten Wettkampf, jetzt habe ich Blut geleckt!

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